Der türkische EU-Krawall-Minister Egemen Bağış hat eine neue Schote verkündet, die seiner würdig ist: Sollte das EU-Mitglied Zypern den Euro verlassen müssen, dann könne es über sein Sondergebiet, das zur Zeit nicht unter EU-Aufsicht stehende „Gebilde“ Türkische Republik Nordzypern*, mit der türkischen Lira als Währung versorgt werden. Es trifft sich gut, dass Recep Tayyip Erdoğan kürzlich sowieso laut über einen eigenen Wirtschaftsraum der türkischen Lira nachdachte! Ihm schwebt vor, ein Spezial-EU-Mitglied zu werden, mit allen Rechten zwar, ohne jedoch den Euro zu übernehmen. Er sieht sich dann mit diesem Status in einer Klasse mit Großbritannien und Dänemark in der EU.
Für Egemen Bağış könnte Zypern noch ein weiteres Problem lösen, mit dem er nicht so recht voran kommt. Die Türkei könnte Zypern beitreten, wie einst die DDR der BRD und solchermaßen ohne die lästigen 35 Verhandlungskapitel über Nacht zum EU-Mitglied werden? Ganz nebenbei könnte sich die Türkei so die unterseeischen Gasvorkommen um Zypern einverleiben.
*(Die Türkische Republik Nordzypern, ist ein Staat, der von genau einem weiteren Staat auf dieser Erde anerkannt wird, nämlich der Türkei! Sämtliche andere Staaten und Organisationen erkennen „das Gebilde“ nicht als souveränen Staat an.)