Tunesien: kalte Zimmer, warme Liebe

aus meinem Tagebuch: Teil 12
Sonntag 14. April 96. Wie üblich in Ksar Ghilane, hängen wir den ganzen Tag herum. Liegen unter den Palmen im Schatten, baden im warmen Tümpel und lümmeln im Café herum.
Die Sache mit dem „Touareg“ und der ausgeliehenen KTM spitzt sich zu. Die Gendarmerie ist da, denn ihm ist es verboten, mit ausländische Fahrzeuge zu fahren.
Vier Töfffahrer wollen heute Nachmittag zum Tanken gschwind nach Douz fahren. Die direkte Strecke, quer über die Dünen. Und sie wollen gegen Abend zurück sein. Um 22 Uhr kommen zwei zurück. Die beiden anderen sind in Douz geblieben, die Töff geschrottet.
Montag 15. April 96. Es ist stürmisch. Überall Sand. In den Ohren, Augen, Mund. An meinem Mercedes ist vorne ein Federauge ausgeschlagen; klappert schon länger. Ich quetsche ein Stück Gummi in die Lücke. Für den Moment hilft es, wird aber wohl nicht lange halten.
Den restlichen Tag sitzen wir am und im Teich und plaudern. Und warten auf besseres Wetter. Leo tritt sich eine Splitter in den Fuss. Sonst passiert nicht viel.
Dienstag 16. April 96. Es ist kalt und es fallen ein paar Regentropfen. Es ist Zeit zu gehen. Am Leclerc-Denkmal nehmen wir die Piste nach Osten. Dann auf der Pipelinepiste einige Kilometer nach Süden und dann weiter nach Osten auf der Chenini-Piste. Sie ist rauh und löcherig. Manchmal holpere ich im Schrittempo dahin. Auf die Besichtigung des pittoresken Chenini verzichten wir diesmal. Es wimmelt von Tagestouristen, die von den Strandhotels hierhin gekarrt werden.
In Tatouine fahren wir mit Leo erst mal zu einem Arzt. Sein Fuss ist entzündet und tut höllisch weh. Er kann nicht mehr drauf stehen und es sieht nach einer schönen Blutvergiftung aus. Der Arzt verschreibt ordentlich Medikamente, kann aber weiter nichts tun, solange der Fuss so stark geschwollen ist.
Wir hausen im Hotel „Gazelle“. Über dem Eingang hängt ein neues Schild mit dem sinnigen Text: «Saharienne Ksür. Kalte Zimmer, warme Liebe»!
Jetzt wo wir schon mal in Tatouine sind, könnten wir doch versuchen, die Bewilligung für das südliche Sperrgebiet zu bekommen. Dieser Teil von Tunesien ist nämlich nur mit einer behördlichen Bewilligung zugänglich. Wir fahren ins Gouvernement. Das ist etwa sieben Kilometer ausserhalb. Ein schäbiger Betonwürfel mit Zaun rundum, als ob hier jemand etwas klauen würde! Ein Büroknecht gibt uns einen Norm-Antragsbrief, den wir ab- und unterschreiben sollen. Und ein fünfseitiges Formular zum ausfüllen. Wir machen wie befohlen. Und er meint, morgen um 10 Uhr können wir die Bewilligung abholen kommen. Wir sind verblüfft, wie einfach und freundlich das geht.
Morgen geht es weiter, mit einem sehr korpulenten Kamel.
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