Redeyef ist eine belanglose Bergarbeiterstadt mit einer starken Tendenz zur Hässlichkeit. Hier in der Gegend wird Phosphat abgebaut, deswegen sieht es hier aus wie im Werkhof eines riesigen Baugeschäftes. Wir trinken ein Tee und schauen noch gschwind am Bahnhof vorbei. Keine Züge da - also weiter.
Jetzt geht’s quer durchs Bergland nach Midés. Das alte Midés (n34.4067, e7.9205) wurde vor fünfzig Jahren verlassen; heute sind nur noch Ruinen übrig. Doch diese stehen in einer spektakulären Landschaft, denn rund um das Ruinendorf windet sich eine tiefe Schlucht.
Als ich bezahlen will, habe ich zu wenig Dinar dabei. Peinlich. Die Frauen sagen, das sei kein Problem und begnügen sich mit meinem Restgeld. Uns ist das sehr unangenehm. Geldwechseln könnte die Post, doch weil es Wochenende ist, ist die zu.
Also fahren wir mit einem schlechten Gewissen weiter. Dann sieht Frau G. einen Geldautomaten – und wir können mit unserer Bankkarte Geld ziehen. Und doch noch unsere Schulden begleichen.
Beim grossen Wasserfall (n34.3762, e7.9119) am Ortsrand machen wir einen Fotohalt. Und hier treffe ich zufällig einen Mann, den ich von früher her kenne! Grosses Hallo, Umarmungen und Händchenhalten. Wir fahren zu ihm nachhause, trinken Tee, essen Datteln und plaudern mit seiner Frau und seiner Tochter.
Beladen mit allerlei Geschenken machen wir uns am späten Nachmittag auf den Rückweg nach Tozeur. Es ist windig und wolkig. Und es war ein schöner, heisser Ausflug.