Nachdem mir der gesamte Wasserhahn entgegenspringt als ich über dem stinkenden Loch im Boden hocke, das eine Toilette sein soll, und mich mit einem Strahl aus trüben Wasser badet, laufe ich Last Minute zum Bus, der bereits in die “Station” einfährt, wobei es auf 50 Metern 5 Tuk-Tuk Fahrer schaffen mir “Hello, hello, Tuk-Tuk” anzubieten, und komme schweißgebadet beim Semi Luxury Service an, wo immer noch 5 Leute einsteigen als wir uns bereits heftig am Gang aneinander kuscheln, lautstark Bob Marleys “One love, one heart, let’s get together and feel all right” aus den Lautsprechern tönt und ich nicht mehr weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Welcome to Sri Lanka, Sir!
Wertvolle Ratschläge für Sri Lanka? Am besten nimmt man seinen Eurobaum mit auf Reise, wo man unendlich viele, immer wieder nachwachsende Euroblätter pflücken kann, da man so was als Weißhäutiger bekanntlich ja hat. Eine Alternative wäre noch einen Cricket-Schläger mitzunehmen. Da wird man sogar mit herumfliegenden Gegenständen belohnt und fühlt sich wie der König von Sri Lanka, da Cricket die einzig wahre Religion in diesem Land ist.
Volle Busse gibt es nicht. Man merke sich, einer geht noch immer, auch wenn sich bereits 5 Personen auf 2 Sitzen aneinander schmiegen. Überholen auf der Straße geht am besten mitten in der Kurve und über 2 Sperrlinien. Immerhin wird der Gegenverkehr durch wildes Hupen gewarnt.
Lockeres Kopfschütteln bedeutet nicht, dass die Menschen einen ratlos anblicken oder sogar die Frage verneinen. Mit dem Kopfgewackle erntet man vollste Zustimmung vom Gegenüber. Vielleicht verstehen sie uns deshalb nicht, wenn wir auf “Tuk-Tuk Sir” mit Kopfschütteln antworten. Kein Fehler, auch ich heiße Sir, da grundsätzlich immer nur der Mann angesprochen wird und bei Paaren damit beide gemeint sind.
Und an den lieblichen Geruch von verbranntem Plastik sollte man sich auch gewöhnen, frierende Kinder bei strömendem Regen gehen schließlich vor. Oh, das war wohl eine Cola-Flasche!
