Tschechisches Bier: In Deutschland immer beliebter

Tschechisches Bier: In Deutschland immer beliebter
Für Tschechiens Brauereien ist Deutschland Exportland Nummer 1: 90 Millionen Flaschen Bier haben allein Tschechiens große Traditionsbrauereien im vergangenen Jahr nach Deutschland exportiert – mehr als je zuvor / Marktführer in Deutschland: Pilsner Urquell
Pilsen (ce-press - internet-zeitung) – Zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs finden die Deutschen immer mehr Geschmack an tschechischem Bier. Während der Bierkonsum in Deutschland seit 1990 um mehr als 30 Prozent zurückgegangen ist, hat sich der Absatz tschechischer Brauereien zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr haben die beiden großen Traditionsbrauereien Pilsner Urquell und Budweiser Budvar mehr als 450.000 Hektoliter nach Deutschland exportiert – mehr als je zuvor. Umgerechnet sind das – allein für die zwei großen Brauerei-Riesen – rund 90 Millionen Flaschen oder rund 4,5 Millionen Kästen. Für Tschechiens Brauer ist Deutschland heute Exportland Nummer 1.
„Tschechisches Bier ist längst nicht mehr nur ein Volksgetränk, es wird immer mehr zu einem erfolgreichen Exportartikel“, sagt der Vorsitzende des Tschechischen Verbandes für Brauereien und Mälzereien, Jan Veselý. Einige kleinere tschechische Bierbrauereien liefern heute sogar mehr als 80 Prozent ihres goldenen Gerstensaftes ins Ausland. Heineken hat mit „Breznak“ sogar eine tschechische Biermarke geschaffen, die fast ausschließlich in Deutschland verkauft wird. Nach einer Nielsen-Studie war das südböhmische Budweiser im vergangenen Jahr die beliebteste Importbiersorte der Deutschen, knapp vor dem Pilsner Urquell.
Beim Biertrinken sind die Tschechen Weltmeister: In keinem anderen Land der Erde ist der Pro-Kopf-Konsum mit 160 Litern pro Jahr so hoch wie zwischen Pilsen und Ostrava. Zum Vergleich: Jeder Bundesbürger trank zuletzt (2009) im statistischen Durchschnitt rund 106 Liter, mehr als 30 Liter weniger als noch vor zehn Jahren. Tschechiens große Biermarken genießen heute Weltruf: Pilsner Urquell, Budweiser, Staropramen, Gambrinus, Radegast und die Biere der ehemaligen Königlichen Brauerei Krušovice liefern ihren Gerstensaft bis in die Vereinigten Staaten, Peru und sogar in arabische Ländern wie Syrien oder Oman.
Doch auch wenn die Zahl der exotischen Lieferländer rund um den Erdball steigt: wichtigster ausländischer Abnehmer für die böhmisch-mährischen Biere bleibt Deutschland. Nach den aktuell vorliegenden Zahlen des tschechischen Brauerei-Verbandes gehen fast 40 Prozent der Bierexporte nach Deutschland. Mit weitem Abstand folgen die Slowakei (rund 15 Prozent) sowie Russland und Großbritannien (knapp zehn Prozent).
Größter Bierbrauer und Bierexporteur in Tschechien bleibt auch 2010 die Traditionsbrauerei Pilsner Urquell, auf tschechisch Plze?ský Prazdroj, wo der bayerische Braumeister Josef Groll vor rund 160 Jahren das erste güldene Bier der Welt nach der bis heute praktizierten „Pilsner Brauart“ entwickelte. Fast alle Lagerbiere weltweit basieren auf dem Pilsner Rezept. Von dem westböhmischen „Original“ in der grünen Flasche und der weiteren Prazdroj-Marken wie Radegast und Gambrinus flossen 2010 rund 664.000 Hektoliter ins Ausland, rund 240.000 Hektoliter davon in deutsche Kehlen – rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Stammhaus von Pilsner Urquell, ein uriges Kellergewölbe im Herzen der rund eine Autostunde östlich von der bayerisch-tschechischen Grenze gelegenen Stadt Pilsen, ist heute Pilgerstätte für Touristen aus aller Welt, besonders aber für Bier-Fans aus der Bundesrepublik.
In den vergangenen zehn Jahren ist der tschechische Bierexport im Durchschnitt um rund zehn Prozent gestiegen. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr rund 3,3 Millionen Hektoliter der Gesamtjahresproduktion von 18,6 Millionen Hektolitern ins Ausland. Einer der Hauptprofiteure des Siegeszugs tschechischen Biers im Ausland ist das ebenfalls weltberühmte Budweiser Bier, Bud?jovický Budvar. Auch für die südböhmische Brauerei ist Deutschland mittlerweile der wichtigste Auslandsmarkt.
Im vergangenen Jahr tranken die Bundesbürger rund 214.000 Hektoliter Budweiser Bier – auch das ein Rekordwert mit einem Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir haben in Deutschland außergewöhnlich viele Stammkunden, die Budvar für eine vertrauenswürdige Prämienmarke halten. Sie sind bereit, für den Biergenuss auch in Zeiten der Rezession einen höheren Preis zu zahlen“, kommentierte Budvar-Sprecherin Dominika Kova?íková die Ergebnisse. Budvar ist im deutschen Handel mit einem Flaschenpreis von rund 80 Cent traditionell die teuerste tschechische Biermarke und damit etwa doppelt so teuer wie die günstigsten deutschen Sorten.

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