Pionier in Tschechien: Udo Werner, Geschäftsführer des westböhmischen Werkzeug- und Maschinenbauers SWA, vor einer von sechs neuen Fräsmaschinen seines Unternehmens. Werner hat den Betrieb aufgebaut, der seit fast 20 Jahren am Markt ist.en. Foto: ce-press
Stod (ce-press - internet-zeitung) – „Am Anfang hatten wir viele Herausforderungen zu bewältigen, das war echte Pionierarbeit“, sagt Udo Werner, Geschäftsführer der tschechischen Firma SWA, eines Produzenten von Werkzeugen und Maschinen für die Herstellung von Fahrzeugteilen wie Instrumententafeln oder Türverkleidungen. Gestartet ist der Betrieb 1992 bald nach der „Wende“ mit sieben Mitarbeitern. Ob fehlende Heizung oder defekte Telefonverbindungen – die Firma ließ sich durch die Widrigkeiten der Umbruchzeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht aufhalten. Heute beschäftigt SWA etwa 100 tschechische Arbeitskräfte und bietet auch deutschen Fachkräften Chancen im Nachbarland. Gerade investiert die Firma rund sechs Millionen Euro in neue Fräsmaschinen und Ausstattungen.
„Bei der Gründung hatten wir große Probleme einen geeigneten Standort zu finden“, sagt Udo Werner, der SWA aufgebaut hat. Gestartet ist der Betrieb schließlich in den Hallen einer ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft in Stankov. „Dort hatten wir anfangs nur eine Kohleheizung, die nicht durchgängig lief“, erzählt Werner aus der Pionierzeit. Nach sieben Jahren Aufbauarbeit wechselte die Firma schließlich als erster Betrieb in ein neues Gewerbegebiet ins gut zehn Kilometer entfernte Stod. „Im Gegensatz zu heute wurden unsere damaligen Investitionen in den neuen Standort nicht gefördert. Zu dieser Zeit gingen die Fördermittel nur an große Betriebe“, sagt Werner, der den Kontakt nach Tschechien bereits über eine frühere leitende Tätigkeit für einen deutschen Zulieferer im Nachbarland aufgenommen hatte.
„Unser Personal in Tschechien haben wir in den ersten Jahren ausschließlich über persönliche Kontakte und Empfehlungen bekommen“, erzählt der Geschäftsführer. Um keine Probleme bei der Zusammenarbeit mit deutschen Mitarbeitern entstehen zu lassen, hat Werner früh dafür gesorgt, dass alle seine Fachkräfte Seminare zur interkulturellen Kompetenz und Projektarbeit besuchen. Er selbst pendelt seit vielen Jahren zwischen Stod und seiner Oberpfälzischen Heimat.
Der EU-Beitritt Tschechiens hat für SWA nur wenige Veränderungen gebracht. „Als Export-Unternehmen mussten wir schon vorher alle wichtigen Vorschriften einhalten“, sagt Werner. Allerdings sei der Wegfall der Zoll-Formalitäten für EU-Kunden eine erhebliche Erleichterung gewesen. Aktuell bereitet dem Betrieb nur noch die starke Tschechische Krone Schwierigkeiten im Export.
Derzeit arbeitet SWA daran, seine Produktivität mit sechs neuen Fräsmaschinen und zusätzlichen Mitarbeitern weiter zu steigern. „Wir suchen auch Fachkräfte aus Ostbayern“, sagt Udo Werner. Dabei steht der Betrieb bereits jetzt gut dar: Erst 2005 hat SWA den zweiten Platz beim Wettbewerb „Excellence in Production“ des Verbands Deutscher Maschinen und Anlagenbauer belegt. „Wir wollen uns ständig weiter verbessern“, sagt Udo Werner.