Tschechien: ich will keine böhmische Pizza

Von Der Muger @derMuger
Die Strecke nach Třeboň ist hüglig und lieblich. Zwischen den Wäldern sehen wir immer öfter Karpfenteiche. Diese wurden vor gut dreihundert Jahren künstlich angelegt um Fische zu züchten. Im Winter wird dann das Wasser abgelassen und die Karpfen mit Körben eingesammelt. Und gebraten.
In Jindřichův Hradec besuchen wir die Schmalspurbahn „JHMD“. Diese Eisenbahngesellschaft befährt ein Streckennetz von stolzen 33 Kilometer; und das auf einer ungewöhnlichen Spurweite von nur 76 Zentimeter! Die Diesellokomotiven sind aus den 1950-er Jahren und die Personenwagen nur unwesentlich jünger. Das ganze sieht aus wie eine zu gross geratene Modellbahn.
Auch Třeboň hat, wie so viele böhmische Städte, einen grandiosen Hauptplatz. Wieder diese schnuckeligen Häuser, ein stattliches Schloss und eine stolze Kirche. Also alles da.
Wir steigen auf den Rathausturm; hundert Treppenstufen und eine wunderbare Aussicht über die Dächer und die umliegenden Karpfenteiche.
Am Abend wollen wir böhmisch essen gehen. Doch das Restaurant entpuppt sich als ein Italiener; und ich wollte doch unbedingt Knödel. Haben sie aber nicht. Gut; futtern wir halt einen Salat und flüchten dann.
Wir übernachten am Stadtrand. Die Sonne flüchtet vor der kommenden Nacht. Und ich schaue bis spät in die Nacht Web-Fernsehen.
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