US-Präsident Donald Trump könnte doch abgehört worden sein – doch er ist damit nicht rehabilitiert nach der Blamage mit den Abhör-Vorwürfen gegen Obama. Im Gegenteil.
Denn Trump könnte ins Visier der Ermittler geraten sein bei weit brisanteren Untersuchungen.
Der Chef des “House Intelligence Committee”, Devin Nunes (R), teilte mit, dass Mitarbeiter von Trump in der Übergangsphase nach dem Wahlsieg Anfang November bis zur Vereidigung am 20. Januar abgehört wurden. Nunes deutete an, dass sich unter den Personen auch der damalige President-elect Trump befand. Es wäre um Kommunikationen mit ausländischen Gesprächspartnern gegangen, so Nunes.
Trumps Team sollen nicht direktes Ziel gewesen sein bei der Überwachung, so Nunes: Sie dürften mit Personen kommuniziert haben, die vom FBI oder anderen Geheimdienst observiert wurden. Das Abhören stand nicht im Zusammenhang mit Untersuchungen im Skandal „Kremlgate“, so der Angeordnete.
Ein solcher Fall war bereits bekannt: Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn hatte im Dezember mehrmals mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak telefoniert, der von US-Geheimdiensten observiert worden war. Nunes stellte jetzt fest, dass auch andere Mitarbeiter des “Transition-Teams” und wahrscheinlich auch Trump persönlich ins Netz der Abhöraktionen der Geheimdienste geraten waren.
Hinweise auf die Abhöraktionen hätten Niederschlag in Geheimdienstberichten gefunden – dabei wären bestimmten Namen „entschwärzt“ gewesen. Nunes kritisierte, dass diese Reports innerhalb der Behörden zirkuliert worden waren.
Nunes hatte das Weiße Haus über seine Erkenntnisse informiert – ein umstrittener Schritt, nachdem das FBI weiterhin die “Connections“ früherer Wahlkampfmanager mit Moskau Untersuchungen untersucht. Der Republikaner sprach nach dem Meeting mit Reportern.
Kein Aufatmen für Trump aber: Die angeblichen Abhöraktionen jedoch haben nichts zu tun mit Trumps Spitzel-Vorwürfen gegen Vorgänger Obama.