Man mag dem Internet – und sicherlich nicht ganz zu Unrecht – vorwerfen, dass es ein Zeitfresser ist; auch, dass es einen Haufen Unfug anbietet und es häufig genug schwer fällt, richtige und wichtige Informationen im Wust des Blödsinns zu finden. Und doch hilft das Netz dabei, die Menschen aufzuklären.
Eine neue Studie zeigt tatsächlich auf, dass es einen statistischen Zusammenhang zwischen zunehmender Abkehr von religiösen Institutionen und steigender Internetnutzung gibt.
Das ist denen, die die meiste Angst vor Aufklärung und Wissen haben (müssen), schon längst klar. So warnte der evangelische Theologe und Publizist Werner Thiede erst vor einigen Tagen vor dem digitalen Turmbau zu Babel, den er darin zu sehen vermeint, dass sich Menschen ohne die Einflüsterung der Pfaffen Informationen verschaffen. Und dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Erkenntnisse stoßen, die den biblischen Mythen widersprechen. Das jedoch, so der Theologe, sei gefährlich:
Wenn man annehme, die Menschen seien “von Grund auf gut”, brauchten sie eigentlich keinen Erlöser…
Immerhin, der Mann hat Recht. Und wenn er das Wort “eigentlich” noch aus dem Satz streichen würde, würde er der Wahrheit verdächtig nahe kommen…
Und nun hat Allen Downey, Informatik-Professor vom Olin College of Engineering in Massachusett, das auch noch mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen.
Er hat umfassendes statistisches Datenmaterial der General Social Survey analysiert, einer alle zwei Jahre durchgeführten soziodemografischen Erhebung in den USA. Er wollte ergründen, weshalb es selbst in den USA einen Rückgang der Bindung an religiöse Institutionen gibt und stellte dabei fest, dass die Menschen sich durch das Internet bilden und so die Ideen religiöser Führer nicht mehr folgen mögen. Oder können.
Nic