Erinnern Sie sich daran, dass wir behaupteten, dass, wenn ein Tropischer Zyklon erst einmal anfängt, "Faxen zu machen", dies oft auch beibehält?
Zuerst aber einmal die gute Nachricht: Da MARIA sich so angeberisch langsam und damit gleichzeitig lange nahe der Jungferninseln aufhielt, war Ärgeres zu befürchten. Anscheinend grundlos. Dank des Umstandes, dass sich die stärksten Winde und Niederschläge im Norden und Osten des Zyklons befanden: Bericht Virgin Islands Daily News (englisch) vom Montag, 12. September 2011.
Zurück zur Aktualität.
Wie kann etwas, das still steht, bremsen?
Diese Frage ging uns durch den Kopf. Aber MARIA stand nie wirklich still. Doch im gerade veröffentlichten Update gibt die NOAA eine sagenhafte Geschwindigkeit von 4 km/h an. Und nun schauen Sie einmal, was sich über der Dominikanischen Republik daraufhin in den letzten 6 Stunden getan hat - das linke Satellitenbild ist von 18:15 UTC (Montag, 12.9.2011), das rechte von 01:15 UTC Dienstag, 13.9.2011):
Image: Satellitenbild Tropischer Sturm KATIA vom 12./13. September 2011
Credit: NASA/NOAA-Goes-Projekt
Das NHC der NASA gibt weiterhin eine momentane Zugrichtung NW an, aber trotz aller Eigenbewegungen, die MARIA so vollführt, sah es in diesen vergangenen 6 Stunden im Satellitenbild-AVN-Live-Stream-Loop eher nach WSW. Zumindest der bösartige, rote Teil hat sich fraglos entweder auf Puerto Rico und die Dom Rep zu bewegt oder er ist auf sie zu gewachsen.
Aber wenn das NHC "Nordwest" sagt, dann ist es Nordwest. Wir vertrauen da voll und ganz auf die Möglichkeiten und Erfahrung dieser Institution.
Die Wettervorhersage für Punta Cana sieht - zumindest bis Donnerstag - nicht so berauschend aus. Es kann aber gut sein, dass die von vielen Wettervorhersage-Anbietern verwendeten und furchteinflößend aussehenden Symbole von schwarzen Wolken und teuflisch roten Blitzen nichts weiter als ein wenig Bewölkung und hier oder dort einmal einen Schauer oder ein Gewitter bedeuten.
Schade, dass die Live-Webcams in Punta Cana und Cabarete nachts keine aussagekräftigen Bilder liefern, denn es wäre schon interessant zu sehen, wie das, was sich da über der östlichen Dominikanischen Republik zusammengebraut hat, am Boden aussieht.