Noch ist nichts offiziell, aber die Trackmodelle für den Tropischen Sturm LESLIE sind gerade komplett von den bisherigen Erwartungen abgewichen. Das mag daran liegen, dass LESLIE langsamer als erwartet ist und sich somit die wahrscheinlichen Bedingungen auf dem weiteren erwarteten Weg des Zyklons ändern.
Nach den aktuellen Modellen zu urteilen, wird LESLIE ziemlich langsam bleiben und erst in fünf Tagen nahe (dieses "nahe" ist sehr relativ) Bermuda ankommen. Die Bermudas liegen momentan auf jeden Fall definitiv in der Gefahrenzone und sollten die Entwicklung aufmerksam verfolgen.
Nach den Bermudas kommt dann die eigentliche gravierende Abweichung. So gut wie alle GFS-Modelle bringen den Tropensturm jetzt nicht mehr in einem Bogen zurück über den Atlantik mit grobem Kurs Europa, sondern an die US-Ostküste; sehen dabei auf der Grafik allerdings noch aus wie ein aufgeklappter Fächer. Das soll bedeuten, dass die Streuung sehr stark ist.
Von Florida einmal abgesehen, bekommt praktisch jeder East-Coast-Bundesstaat seinen eigenen Modellfinger ab. Betroffen sind somit: South Carolina, North Carolina, Virginia, Washinton D.C. Area, New Jersey, New York, Connecticut, Massachusetts, New Hampshire und Maine ... also auch komplett New England.
Irgendwann werden die Trackmodelle zu einem Konsens kommen, aber das kann noch etwas dauern. Warten wir jetzt erst einmal ab, wie sich diese Neuigkeiten in den kommenden Tagen in der offiziellen Prognose des NHC reflektieren.
Die jüngsten Intensitätsmodelle ihrerseits lassen langfristig einen starken Hurrikan zu und dies bezieht sich bereits auf die aktuellsten Trackmodelle.
Fazit: Es ist noch viel zu früh, um Alarm zu schlagen und es bleiben noch etwa 10 Tage bis zur möglichen Ankunft an der US-Ostküste, aber man sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass da etwas passieren kann. Eventuell richtig etwas passieren kann. Hurrikan IRENE 2011 dürfte vielen Leuten noch allzu gut in Erinnerung sein.