War das ein Gemauschel während der letzten Stunde im meteorologisch orientierten Teil des World Wide Web!
Die Vorhersagemodelle zeigten plötzlich und selbst für die erfahrensten Experten überraschend das System 95L bei Stunde Null der Vorhersage - also ganz akut - als Tropischen Sturm an.
Um es kurz zu machen: Auch das offiziell zuständige NHC hat reagiert und sah sich gezwungen, die Stufe "Tropisches Tief" glatt zu überspringen. Und somit sehen wir jetzt mit CHRIS den dritten Tropischen Sturm der Atlantischen Hurrikansaison 2012.
Ein Blick auf die Satellitenbilder zeigt, dass sich die Konvektion tatsächlich deutlich verstärkt hat - was Voraussetzung dafür war, woran eigentlich niemand mehr glaubte.
So aufregend die ganze Angelegenheit für Meteorologen und Forecaster sein mag - das allgemein eher an Informationen hinsichtlich von Sturmgefahr am Urlaubsort interessierte Publikum wird CHRIS nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken, denn der Wirbelsturm befindet sich über offenem Atlantik nordöstlich von Bermuda und gefährdet kein Festland.
3 Tage Lebensdauer werden ihm im Moment prognostiziert - bevor er sich dann auflösen oder außertropisch werden soll.
Bemerkenswert an CHRIS: Der hohe Breitengrad (latitude), um noch zu einem Tropischen Sturm zu werden.
Statistik / Archiv: In der Geschichte der Aufzeichnungen Tropischer Stürme im Atlantik hat sich bisher nur zwei Mal (1887 und 1959) der dritte Tropische Sturm der jeweiligen Hurrikansaison vor dem 19. Juni gebildet.
Der interessierte Leser findet das aktuelle Satellitenbild und die Verlaufsprognose ab sofort in unserer rechten Menüleiste.