Sind Trolle im Internet eine wirkliche Gefahr für uns?
Die Zeit online titelt unter: “Lasst die Trolle verhungern.” Sie meint bei den Trollen im Netz, eine Gefahr für die demokratische Meinungsbildung zu sehen und zeigt Lösungen wie gegen sie vorgegangen werden sollte.
Was ist ein Troll?
Als Troll im Internet wird jemand bezeichnet, der bei einer Diskussion bloß provozieren will und kein echtes Interesse an einer sachlichen Diskussion hat (Genaueres in Wikipedia). Diese Leute gibt es im Netz natürlich, bei denen fraglich ist, ob es sich um eine echte Person handelt oder Meinungsmacher, die für eine PR-Agentur arbeiten.
Im Informationskrieg ist alles erlaubt! Troll-Attacken sind deshalb keine ungewöhnliche Art, Informationen mit Gegeninformationen zu bekämpfen und sie in Diskussionen aktiv vertreiben.
Wer von beiden die “Wahrheit” sagt, ist immer unsicher. Möglicherweise ist es in Wirklichkeit gar anders, als beide Seiten darstellen. Ein primitives Verhalten daraus abzuleiten, wenn jemand mit Informationen kommt, die die ursprüngliche Information der Diskussion infrage oder als Lüge darstellen, kann ich nicht nachvollziehen. Es sollte darüber offen und sachlich diskutiert werden! Vorausgesetzt der die Information verbreitet hat ein ernstes Interesse an einer sachlichen und kritischen Diskussion.
Menschen mit unterschiedlichen Ansichten gibt es immer! Genauso Menschen, die ideologisch verblendet sind und in ihrem Denkrahmen festsitzen, ohne es zu merken. Bei Diskussionen ist es immer eine Herausforderung mit solchen Menschen zu diskutieren aber dass gehört zu einer Diskussion dazu.
Mit Gesetzen Trolle zu bekämpfen, wäre absolut falsch und würde zur staatlichen Zensur führen.
Troll als primitives Schimpfwort
An dem Wort Troll ist das schlimme, es kann missbraucht werden, um eine kritische, sachliche Diskussion zu umgehen.
Selbst konnte ich es nicht nur bei Westmedien miterleben, sondern genauso bei Pro-Russland-Medien. Wenn ich dort eine kritische Meinung gegenüber Russland präsentiere oder die Wahrheit der Information bezweifelte, wurde von manchen Russland-Fans bei der Diskussion gern das Wort Troll gewählt, als Beschimpfung. Damit wollten die Teilnehmer sich nicht kritisch mit meiner Meinung dort befassen, sondern denunzieren oder lächerlich machen.
Was ist die Lösung?
Die Lösung des Artikels von der Zeit besteht darin, die Netztrolle aushungern zu lassen. Also sich nicht weiter um sie zu kümmern und gemeinsam dafür zu sorgen, damit eine Diskussion zivilisiert bleibt, falschen Informationen entgegenzusetzen mit richtigen. Das geht nur, wenn Millionen Menschen im Internet in Diskussionen sich daran beteiligen und den Trollen somit keine Chance geben.
Bringt das wirklich was? Es ist eine sehr oberflächliche Lösung, die uns Zeit online da präsentieren will. Was sind richtige und falsche Informationen? Zivilisiert zu bleiben und gegen Spammer vorzugehen, ist richtig. Doch falsche Informationen mit richtigen entgegensetzen, beginnen meine Zweifel.
Es ist gut, wenn Desinformation versucht wird zu enttarnen aber es darf nicht vergessen werden, damit sie auf beiden Seiten existiert. Außerdem ist es schwer mit absoluter Sicherheit, sie zu enttarnen. Vielleicht steckt etwas Wahres dahinter aber eventuell auch gar nichts!
Den Umgang mit verschiedenen Ansichten im Informationskrieg ist nicht einfach. Wenn unterschiedliche Ansichten aufeinanderprallen in einer Diskussion, geht es leider ins Denunzieren, lächerlich machen, drohen usw. über, von manchen Teilnehmern.
Trolle gab es und wird es immer im Netz wohl geben. Im derzeitigen Informationskrieg können sie eine Gefahr darstellen, was die Provokation und Eskalation angeht, zwischen beiden Seiten. Denn wenn es immer extremer werden sollte, die Spannungen zwischen beiden Lagern, kann möglicherweise der Staat es nicht mehr ignorieren.
Es ist zu hoffen, dass der Staat sich raus hält und nicht mit Gesetzen reagiert, die die Meinungsfreiheit zerstören. Denn dann sind die Verlierer wir alle!