Paprikapulver
Zwischenzeitlich habe wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen herzhaft, süß und scharf hergestellt. Natürlich ganz nach unserem Geschmack und Empfinden. Diese Bausteine sind Grundbausteine und ein absolutes Muss in allen dry-rubs.
Nun gilt es, diese Zutaten abzurunden und eine Verbindung zu schaffen, zu den "Gewürzen der persönlichen Note!"
Schritt 3: Die Verbindung
Dazu eignen sich zwei Gewürze ganz besonders. Sie sind nicht zu dominant, brauchen also nicht so vorsichtig eingeschmeckt zu werden, wie die scharfen Zutaten.
Dabei handelt es sich um Paprikapulver edelsüß und Kreuzkümmel, auch unter dem Begriff Cumin bekannt.
Kreuzkümmel kann entweder gemahlen oder ganz verwendet werden, je nachdem welche Richtung dem Gericht verleihen werden soll. Feines Pulver lässt sich natürlich wesentlich gleichmäßiger verteilen, die Speise erhält dabei ein einheitliches Grundaroma. Ganze Samen hingegen gleichen eher kleinen Knallerbsen, die ihren Geschmack erst beim Draufbeißen explosionsartig frei geben, dann natürlich richtig intensiv.
Kreuzkümmel passt meines Erachtens eher zu den hellen Fleischsorten, wie Schwein, Geflügel und Fisch.
Paprikapulver edelsüß ist das Blut der Speise. Rot in seiner Farbe und herzhaft kräftig im Geschmack darf diese feine Gewürz meines Erachtens ruhig kräftig zugeteilt werden. Es schenkt dem Essen Lebensfreude und hat fast schon etwas mystisches.
Paprika ist wie ein lauer Sommerabend in einem heißen Land, wenn sich die sengende Mittagshitze verzogen hat und die Menschen aus ihrer Lethargie erwachen, um durch Gassen und über Plätze zu flanieren, in Straßenkneipen an wackeligen Tischen Tapas zu naschen oder schweren Wein zu trinken, während die Klänge der Mariachi die ganze Szene in einen Mantel aus Zauber und Magie kleiden.
Paprika passt nach meinem Dafürhalten sehr gut zu den dunklen Fleischsorten, wie Rind, Lamm oder Ziege, lässt sich aber auch hervorragen mit Schweinefleisch kombinieren.