Tristan – Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts

Großbritannien, kurz vor der Bankenkrise 2007: 

Die Investmentbanker sind die Herren der Stadt. Ihre üppigen Tantiemen aus zwielichtigen Verkäufen von Hedgefonds und sonstigen Zockerpapieren verprassen sie in den angesagten Clubs mit den schönsten Frauen und einem gehobenen Lebensstil.
Allen voran der arrogante, narzistische Tristan, ein erfolgreicher Banker. Jeder Deal, den er in die Wege leitet, entwickelt sich erfolgreich. Die Frauen liegen ihm genauso zu den Füßen, wie letztendlich seine Freunde.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere platzt die Seifenblase der Hypothekengeschäfte in den USA, die Anleger verlieren alle ihre Einlagen und sein Stern ist in allen Bereich im Sinken begriffen.

Der Jungautor Paul Sandmann ist nach eigenen Angaben Dauer-Reisender, Träumer, Liebhaber klassischer Musik und der bildenden Künste. Er schreibt seit dem er 12 Jahre alt ist, der vorliegende Roman ist sein erstes veröffentlichtes Buch.

Die Thematik

Die Hauptthemen dieses Werkes bestehen aus der Praxis der höchst spekulativen Bankgeschäfte, die letztendlich zu der Bankenkrise führten und dem große Thema Selbstverliebtheit und Narzissmus.
Nun müssen weltwirtschaftliche Gepflogenheiten und tiefenpsychologische Auswüchse sich nicht zwingend gegenseitig bedingen. Dennoch ist ihnen eines gemeinsam: Fehlendes Mitgefühl und Menschenverachtung.
Ganz geschickt flechtet der Autor noch einen zweiten Erzählstrang mit ein, in dem er die Geschichte eine kleinen Arbeiterfamilie in den USA erzählt, die sich mit Hypotheken den Traum vom Eigenheim erfüllen und plötzlich auf der Straße landen.

Auf diesen Grundlagen könnte man Bücher für ein großes Billy-Regal schreiben.

Meine Meinung

Paul Sandmann verlegt sich meines Erachtens zu sehr darauf, den exquisiten Tagesablauf (und die Nächte) von Herrn Tristan zu schildern.
Als positiv ist dabei zu vermerken, dass er gerade was die Nächte anbelangt, nicht allzu sehr ins Detail geht; trotzdem fand ich es über ein Drittel des Buches hinweg als etwas langatmig.
Ich hätte mir für Tristan auch ein anderes Ende gewünscht.
Das Buch würde definitiv gewinnen, wenn der amerikanischen Arbeiterfamilie ein größerer Raum gewidmet worden wäre. Deren Weg, der so hoffnungsvoll began und dann tragisch in einer Zeltstadt enden musste, ist ein guter Spiegel für die Machenschaften, die auf der anderen Seite in den Investmentabteilungen der großen Banken gelaufen sind.

Trotz der manchmal etwas zu plakativen Sprache fand ich aber das Buch unterhaltsam und fast schon ein bisschen lehrreich, besonders für jemanden, der den Wirtschaftsteil der Zeitung nur überfliegt.

Bibliografisches

  • Tristan – Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts – Paul Sandmann
  • Verlag: epubli GmbH (27. Dezember 2012)
  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 439 KB
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B00AXBLS02
  • Preis: 2,99 €

Text: Tristan – Eine Chronik über den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts ©Sabienes


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