Es war die schlimmste und gleichzeitig schönste Fahrt meines Lebens - mein Trip nach Masca.
Seit einigen Tagen bin ich nun auf Teneriffa unterwegs und versuche die schönsten Teile der Insel zu erkunden und mit der Kamera einzufangen - I wish my eyes could take photos. Auf meiner Reiseliste hatte ich einen Trip nach Masca notiert, also ab nach Masca!
Masca, ein kleines verstecktes Bergdorf im Teno-Gebirge (650-800m), liegt im Nordwesten Teneriffas und besteht aus ca. 80 Häusern mit knapp 100 Einwohnern. Das Bergdorf liegt nach dem Ort Santiago de Teide ist nur durch eine exxxxxtrem schmale, super steile und mega kurvige Bergstraße erreichbar.
Mit einem leistungsstarkem Auto kein Problem - mit einem 60PS Auto wird's heikel..dazu später mehr.Die Fahrt nach Masca war ein Höllentrip - noch nie bin ich auf so einer Straße unterwegs gewesen, ich hatte Todesängste im Auto!! So steil, so kurvig und so schmal, dass man bei Gegenverkehr (alle 30 Sekunden) in den Graben fahren, oder rückwärts oder einfach anhalten musste. Endlich im Zentrum von Masca angekommen, gab es natürlich keinen Parkplatz mehr und ich musste wieder ein Stück auf den Berg fahren, um mein Auto in einer breiteren Kurve zu parken. Das Parken ist hier natürlich nicht erlaubt, aber ich musste mir diesen Ort jetzt einfach ansehen - umsonst spiele ich nicht mit meinem Leben!
Das Dorf befindet sich in einem Vulkankrater und besteht aus mehreren kleinen Ortsteilen - alle Fincas sind in Berghänge gebaut, klein und urig. Als ich die steile Straße entlang ging, fiel mir sofort ein kleines „Restaurant" auf, welches man gleich am Anfang von Masca findet. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich jetzt wirklich schon im Restaurant stehe, oder mich auf einem fremden Grundstück herumtreibe.
Doch nach wenigen Sekunden wurde ich bereits herzlich empfangen - mit einer freundlichen und festen Umarmung. Ich bekam sofort den besten Platz auf der Terrasse angeboten, mit dem schönsten Ausblick, den ich jemals gesehen habe. Ich war echt fasziniert, sprachlos und so verdammt glücklich. Konnte nicht aufhören zu strahlen, da dieser Ort einen so sehr in seinen Bann zieht und nicht los lässt.
Ich bekam keine Speisekarte - habe auch nicht danach gefragt - wollte einfach nur eine Kleinigkeit essen und schon nach wenigen Minuten kam der Gastwirt mit einer kleinen Platte mit selbst gebackenem Brot, Salami, Schinken, Käse, Oliven und dem Hinweis - „Don't feed the cat".
Keine 2 Sekunden später stand schon das erste Kätzchen vor mir..und keine 5 Sekunden später saß sie schon gemütlich auf meinem Schoss.
Es war einfach herrlich - diese Terrasse mit diesem Ausblick und dazu dieses köstliche und dennoch einfache Essen zu genießen. Leider war das Wetter etwas trüb an diesem Tag und man kann nur sehr schwer den Unterschied zwischen Himmel und Meer erkennen, aber zwischen diesen zwei Felsen hat man einen direkten Blick aufs Meer. Eine traumhafte Aussicht und so unrealistisch und irgendwie magisch - kann es wirklich nur sehr schwer in Worte fassen.
Auf der Terresse des „Restaurants" waren keine drei Gäste und man konnte die Ruhe genießen und diese atemberaubende Landschaft auf sich wirken lassen.
Solltet ihr eine Reise nach Teneriffa planen, dann müsst ihr unbedingt nach Masca fahren, aber bitte nur mit einem leistungsstarkem Auto!Nach meiner kleiner Stärkung bin ich noch kurz durch den Ort spaziert, habe ein paar Fotos gemacht und bin anschließend wieder zurück zum Auto. Schon beim Anblick der Straße wurde mir leicht übel und ich wusste..es wird hart, aber damit hatte ich ehrlich nicht gerechnet.
Wie schon bei der Hinfahrt muss man ständig mit Gegenverkehr rechnen und leider auch stehenbleiben und das wurde mir natürlich mit meinem 60-PS-Auto zum Verhängnis! Wenn ich losfahren wollte, rollte mein Auto einfach wieder bergab und nur mit Hilfe von anderen Fahrern konnte ich den Berg mit dem ersten Gang erklimmen. Ohne zu Übertreiben - ich fuhr 30 Minuten nur mit dem ersten Gang den Berg hinauf, denn sobald ich in den 2. Gang einlegte, starb der Motor ab..und aus!
Kurz vor Santiago de Teide fing das Auto zu stinken an - es roch extrem verbrannt und ich machte einen kleinen Stop in dem beschaulichem Örtchen!! Nach über 30 Minuten konnte ich endlich einen Einheimischen finden, der ein paar Brocken Englisch sprach und mir „versicherte", dass ich ohne Bedenken wieder nach El Medano fahren kann.
Zum Glück verlief alles gut und ich kam im Ganzen wieder in El Medano an.
Auch wenn diese Fahrt der Horror war, dieser Ausflug war es definitiv wert!