„Das ist hervorragendes Trinkwasser“Der Wasserpreis in Bomlitz würde deutlich durch eine Entkalkung steigen.
Es ist schon fast eine Art Glaubensfrage das die Wasserqualität Bomlitz als Inhalt hat.
Das objektiv härtere Wasser, dass nun seit fünf Jahren aus der Rotenburger Rinne entnommen wird, hat einen erhöhten Hydrogencarbonatwert, das ist Fakt. Dies führt nun zu stärkeren Kalkablagerungen in Küchengeräten und Küchenmaschinen, ist aber für den Menschen nicht schädlich.
„Wir sprechen hier über hervorragendes Trinkwasser. Maßnahmen unsererseits wird es nicht geben, da das Wasser in vollem Umfang der Trinkwasserverordnung entspricht.“Sollte eine Entkalkung des Trinkwassers aus Bomlitz angedacht werden, so müssten die Endverbraucher die nötigen Investitionen tragen - diese würden, laut ersten Schätzungen, zusätzlich 90 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser betragen.
Das Thema beschäftigt die Menschen in Bomlitz schon seit einiger Zeit. Das Kalkproblem wurde in der Verbandsversammlung des Wasserversorgungsverbandes Bomlitz besprochen, es wurden Leserbriefe geschrieben und Unterschriften gesammelt.
Auf Grund dieser Geschehnisse hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass sich etwas ändern soll. Die Kosten von rund einer Million Euro werden auf den Trinkwasserpreis aufgeschlagen.
Der Bauausschussvorsitzende Andreas Glück (SPD) hat dazu eine ganz persönliche Meinung:
„Die Kosten für ein Membran-Filtrationsverfahren, um die Hälfte des Hydrogencarbonats zu entmineralisieren, sind zu hoch, als dass wir sie auf die Verbraucher umlegen könnten. Zumal es sich dann immer noch um Wasser des Härtegrades 2 handeln würde.“Auch für Bürgermeister Michael Lebid gibt es keine naheliegende Lösung.
„Es gibt keinen Knall, und dann kann man alles ändern. Wenn dann geht das nur sehr langfristig.“Die zentrale Entkalkung scheidet für ihn aus Kostengründen genauso aus wie der Wechsel des Versorgers.
„Man müsste zehn bis 15 Kilometer lange Leitungen bauen, um Wasser aus Oebrke oder Walsrode nach Bomlitz zu holen. Das kostet viel zu viel Geld“,so Lebid, der damit ganz auf der Linie von Martin Hack ist.
Allerdings könnte der einzelne Verbraucher sich bei Fachunternehmen erkundigen, ob er sich kleine chemische Entkalkungsanlagen einbauen lässt.
„Zum Thema individuelle Enthärtungsanlagen werden wir keine Empfehlung abgeben“, so Hack, „weil es sich damit um Eingriffe in die Wasserqualität handelt.“Großabnehmer Dow Wolff hat sich übrigens auch schon zu dem Thema geäußert: Das Unternehmen würde keine Erhöhung der Trinkwasserpreise akzeptieren, sondern das als vermeidbare Erhöhung der Produktionskosten betrachten.
Martin Hack versteht unterdessen die Diskussion nicht.
„Wir liefern hervorragendes Trinkwasser, das übrigens auch 70.000 Menschen im Landkreis Rotenburg und die Ortschaft Dorfmark beziehen.“