Dieses Wochenende, vom 8. – 10. April, finden sich die Mitglieder der Trilateralen Kommission wieder einmal zu ihrem Jahrestreffen ein. Dieses Mal in Washington. Es handelt sich dabei um eine private Organisation, die 1973 auf Initiative von David Rockefeller ins Leben gerufen wurde. Obwohl Persönlichkeiten höchsten Ranges, vorwiegend aus dem Bereich Wirtschafts- und Bankenwesen, jedoch auch Repräsentanten der Politik ebenso wie der Medien zu den Mitgliedern zählen, hält sich das öffentliche Interesse sowohl an der Organisation selbst als auch an den regelmäßig stattfindenden Gipfeltreffen sehr in Grenzen.
Die Mitglieder unterteilen sich in drei Gruppen: Europa, Nordamerika und eine Auswahl asiatischer Staaten, was die Bezeichnung „trilateral“ erklärt. Als Aufgabe der Trilateralen Kommission wird von den Organisatoren die Kommunikation des „privaten Sektors“ bezüglich internationaler Belange angegeben. Gleichzeitig wird auf die steigende Bedeutung verwiesen, die, durch die engere Zusammenarbeit und gegenseitige Abhängigkeit der teilnehmenden Regionen, in jüngster Vergangenheit entstanden ist. Der Ausschluss der Presse – und damit der Öffentlichkeit – wird üblicherweise damit erklärt, dass die Mitglieder nur unter dieser Voraussetzung ihre Ideen und Erkenntnisse offen und frei austauschen können.
Falls Sie sich wundern, dass sich in den internationalen Medien keine Hinweise auf eine Konferenz dieser Ebene finden, obwohl Mitglieder der Presse zu den Teilnehmern gehören, so liegt dies an der, auch von der Trilateralen Kommission angewandten, sogenannten „Chatham-House-Regel“, die besagt:
Beim Chatham-House, auch unter dem Namen „Royal Institute of International Affairs“ bekannt, handelt es sich um eine ähnliche Organisation mit dem Ziel der Harmonisierung internationaler Beziehungen, die bereits 1919 ins Leben gerufen wurde. Auch die langsam an Bekanntheit gewinnende Bilderberger-Gruppe, deren Jahresversammlung 2011 für den Zeitraum zwischen dem 9. und 12. Juni in St. Moritz anberaumt ist, zählt zu diesen einflussreichen Organisationen, die zusammenfassend mit dem Begriff Think-Tanks (Denkfabriken) bezeichnet werden.
Auf gewissen Webseiten finden sich regelmäßig Hinweise auf angebliche Themenpunkte, die auf diesen Treffen Behandlung finden. Insbesondere durch die von den Mitgliedern akzeptierte Schweigepflicht bedingt, dringen verlässliche Informationen über die Vorträge und Gespräche grundsätzlich nicht nach außen. Als logische Konsequenz führt gerade diese Geheimhaltung zu einer Unzahl von Spekulationen, denen allerdings entsprechende Skepsis entgegen zu bringen ist.
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