Triage - Sichtung und Einteilung wenn man nicht alle retten kann

Was Merkel und ihr "Moralpöbel" (Edo Reents) bei der Grenzöffnung nicht hören wollten, was aber jetzt beim Coronavirus noch deutlicher wird (und erst recht, wenn wir die Grenze wieder preisgeben sollten): Man kann nicht alle retten, wenn es zu viele sind. Die eigenen Kapazitäten sind nun einmal begrenzt.
Bei der Bundeswehr lernte ich das Prinzip der "Triage", das im Krieg bei der Selektion oder der Reihenfolge der zu Rettenden angewandt wird. Man muss schnell erkennen, wen man nicht retten kann. Bei dessen Rettungsversuch man also Zeit verschwenden würde, in der man einen anderen retten könnte. Ethische und politische Kriterien ("Frauen und Kinder zuerst") können dabei durchaus von Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen überstimmt werden,
Diesem Prinzip liegt zu nächst einmal die Erkenntnis und Akzeptanz zugrunde, dass die eigenen Kapazitäten nicht ausreichen, um alle zu retten. Schon diese Wahrheit wurde 2015 geleugnet. Wer so sprach galt als Unmensch oder "rechts".
Dazu gehört auch, dass man sich erstmal Klarheit verschafft, wie groß die eigenen Kapazitäten sind. Und die der Verbündeten (EU). Wenn man bis zur Krise nur geredet aber nicht gehandelt hat, startet man natürlich in Unwissenheit. Und versucht dann rationale Defizite mit moralischen Prinzipien zu überstrahlen. "Doppelmoralische" Prinzipien, um genau zu sein. Denn sorgfältig achteten die Moralisten schon immer darauf, die propagierten Pflichten nicht selbst einlösen zu müssen. Die Lorbeeren verdienen sich diese Damen und Herren mit strengen Appellen an andere.
Jetzt in der Coronavirus-Krise, in der wir Einheimischen Hilfe und Rettung brauchen, werden wir daran erinnert, wie knapp die Rettungskapazitäten sind. Jetzt muss die Verbreitung "gestreckt" werden und deshalb sollen wir nun nicht mehr "teilhaben" am gesellschaftlichen Leben, sondern entsagen. Zur Arbeit sollen wir aber immer noch gehen.
Für die gleiche Sache verwenden Minister und Ministerpräsidenten verschiedene Sprachregelungen.
Geht es um Flüchtlinge, kann man nicht diskutieren während das Haus brennt. Geht es um Viruskranke, seid Ihr selbst Schuld, wenn Ihr in Not kommt - dann habt Ihr die Empfehlungen falsch umgesetzt.
"Flüchtlingsheime kann man bauen", Krankenhäuser sind eine Gott gegebene Größe. Für Flüchtlinge werden Rücklagen gebildet, für Viruskranke sind die Gesundheitsämter und Hausärzte mit ihren Budgets verantwortlich.
Mit Flüchtlingen machte Merkel Selfies, über Viruskranke redet sie nur hinter verschlossenen Türen - und zwar taktisch (BILD).
Aber wer es jetzt immer noch nicht verstehen, der ist mir am Ende auch egal. Außer meiner Familie und den paar Freunden würde ich niemanden retten. Sollte umgekehrt einer von ihnen wegen Frau Merkel zu Schaden kommen, reguliere ich das direkt mit ihr. In Ihrem Amt oder in Tegel.

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