Tri-Vision #5 | 1. Volkstriathlon | Wettkampfbericht

Lang hatte ich diesen Moment herbei ersehnt. Vergangenen Sonntag war es endlich soweit. 5..4..3..2..1 und GO! Die Uhr läuft. Um 10:33 starte ich als 18. Starter beim Spremberger Volktriathlon. Da die Schwimmdistanz im 25 Meter Becken im Freibad absolviert wurde, gab es keinen Massenstart. Schade eigentlich! Und so starteten wir mit einminütigen Abständen nacheinander. Zunächst 500 Meter Schwimmen, fliegender Wechsel aufs Rad (19km), um abschließend knapp 4,6 Kilometer in 3 Runden um‘s Freibad herum zu rennen.

Die Bedingungen an diesem Tag waren an sich okay. Gut, das Wetter hatte natürlich eine vollkommen andere Idee vom perfekten Wettkampfwetter. War es die Tage zuvor noch schwülheiß und wirklich angenehm sommerlich. Tja aber gerade Sonntag begrüßte uns der Tag mit Regen, Hagel, Gewitter und einer unerwarteten Morgenfrische. Zum Glück hörte es bis zum Start wenigstens auf zu gewittern. Auch das Schwimmbecken war auf 24 Grad erwärmt worden. Netter Service, vom Freibad-Team ;) Schauen wir uns die 3 Disziplinen der Reihe nach an:

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Kurz vor dem Start

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Wechselzone – Das Niveau der Räder ist sehr unterschiedlich!

Fehlende Wettkampferfahrung = schlechter Schwimmsplit

Ohne viel drum herum zu philosophieren: Das Schwimmen war an diesem Tag für mich zum Vergessen. Mit ein paar Tagen Abstand, weiß ich mittlerweile woran es (alles) lag. Den Vorteil als 18. zu starten und somit noch recht relativ wenig „Gegenverkehr“ auf der Schwimmbahn zu haben, konnte ich nicht ausnutzen. Nach dem Startpfiff ging es mit 20 Meter Anlauf zum Becken, Hechtsprung  – Köpper bzw. so etwas in der Art und dann loskraulen. Ausgehend von den letzten 500 Meter Tests im Training wollte ich eigentlich bei knapp 8 Minuten wieder aus dem Becken draußen sein. Nun ja, die Zwischenzeit zeigt letztlich 09:01 (Platz 7). Schonmal eine Minute verschenkt. Doch was war da los?

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Kraulen!!

Ich schätze es ist einfach die fehlende Wettkampfpraxis. Schon alleine der Köpper vom Sprungturm hat mich irgendwie aus der Bahn gebracht. Oben drauf merkte ich nach zirka 200 Metern, dass ich vor Schreck vergessen hatte die Bahnen mitzuzählen. „Warn es jetzt schon 8 oder doch 9?“. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Frau, die die Zeit stoppte, zu fragen, wo ich denn nun genau war. „200 Meter“, rief sie mir zu. Nachdem ich die Ansage nach ein paar weiteren Kraulzügen registriert hatte, kam mir der Gedanke auf, was das eigentlich genau bedeuten sollte. „Häää 200 Meter noch zu schwimmen oder schon rum?“ und so musste ich erneut nach 50 Metern kurz unterbrechen und wiederholt nachfragen. Ziemlich doof gelaufen. Aber selbst schuld! Von einer sauberen und vor allem effizienten Kraultechnik konnte man ab da an nicht mehr sprechen. Ich war froh, als ich mich dann endlich aus dem Becken raushieven konnte und es weiter Richtung Wechselzone (T1) ging.

Richtig Laune auf dem Rad – dennoch Ernüchterung

Entgegen meiner Einschätzung hinsichtlich meiner Platzeriung auf dem Rad, fiel diese relativ zu den Platzierten vor mir unerwartet schlecht aus. Ohne Zeitfahrrennrad aber dafür mit umso mehr Power und Motivation in den Beinen, konnte ich zum ersten Mal mit meinem Haibike Challenge SL Wettkampfluft schnuppern. Oder anders gesagt: 19 Kilometer einfach durchballern! Der Kurs kam mir gelegen. Überwiegend flache lange Straßenabschnitte wechselten sich mit einigen knackigen Hügelabschnitten ab. Sprich genau das was hier in Freiberg vor der Haustür liegt. Ständige Tempowechsel für umsonst! ;) Auch teilweise strömender Regen machte mir nichts aus. Im Gegenteil! Es hat einfach richtig Laune gemacht, Umdrehung für Umdrehung Kilometer zu sammeln und dabei den ein oder anderen stehen zu lassen. Gut, dass mir einmal die Kette runtergefallen ist, ist Schicksal. Das passiert ja selbst den Großen – wie Sebastian Kienle am Wochenende in Kraichgau.

Doch man muss auch nüchtern eingestehen, dass sich ein aerodynamisches Zeitfahrrennrad auch schon auf der Sprintdistanz bemerktbar macht. Die ersten Sechs fuhren alle samt solche Rennmaschinen, wodurch ich wohl noch so dicke Gänge hätte fahren können. Insofern liege ich mit meiner Radleistung gerade Mal auf dem 7. Rang in der Gesamtleistung.

Solide Laufleistung – 3. Bester Laufsplit

Die Analyse vom Lauf halte ich kurz. Der Wechsel war in Ordnung. Ich hatte mir zuvor noch die „lock laces“ gekauft, um beim Wechsel von Rad zum Laufen nicht anfängerhaft mit den Schnürsenkeln rumfuchteln zu müssen. Nach ein paar Sekunden in der zweiten Wechselzone (T2) ging’s auf die Laufstrecke. Das Profil kam dem eines Trails schon sehr nahe. Quer durch den Wald, über Modder und Sandwege rannten wir in 3 Runden a 1,5Km ums Freibad herum. Die Zeiten wurden per Durchsage der jeweiligen Startnummer Runde um Runde angesagt und notiert. Es gab keinen Zeitchip. Wie es im Wettkampffilm (siehe weiter unten) zu sehen ist, herrschte zum Schluss noch einmal kurz Verwirrung, ob ich schon im Ziel sei. Ich hatte schon 3 Runden absolviert. Doch als ich durchs Ziel rannte, kam kein Kommentar, was mich natürlich irritierte. „Doch nicht fertig?“ ….“3 Runden musste, warte die Nummer 18…ja….ist im Ziel“….Leicht unorganisiert das Ganze. Am Ende stoppte die Zeit bei 17:39, was den drittschnellsten Laufsplit an diesem Tag bedeutete.

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Einmal rum ums Freibad – aber fix!

Positives Fazit und richtig Bock auf mehr

In der Summe finishte ich somit in 1:02:24 und wurde 7. Ich will ehrlich sein: Das war nicht das was ich mir vorgenommen hatte. Wenn ich mir die Ergebnisliste anschaue, habe ich einen besseren Rang ganz einfach verschenkt. Das Zeitdefizit vom Schwimmen war einfach zu groß. Zudem fehlte mir der Aero-Vorteil auf dem Rad. Aber was solls! Schluss mit dem Lamentieren! Zwar war ich unmittelbar nach dem Wettkampf doch etwas enttäuscht, doch mittlerweile kann ich sagen, dass es trotzdem ein richtig geiles Rennen war. Im Grunde war es (fast) so, wie ich mir so ein Triathlon in Gedanken zuvor ausgemalt hatte. Es hat einfach richtig Laune gemacht! Noch cooler wäre natürlich ein Massenstart gewesen. Mir gefällt der Gedanke, sich direkt mit den anderen Athleten von Beginn an auf Augenhöhe zu messen. Ich glaube da ist der Wettkampfmodus noch viel intensiver!

Daher habe ich meinn Trainingsplan noch einmal leicht modifiziert. Um noch mehr Wettkampfpraxis zu sammeln, werde ich am 27. Juni beim Neuruppiner Triathlon auf der Olympischen Distanz (1,5km-40km-10km) starten. Vor allem gibt mir das die Chance, zum ersten Mal mit dem von Rad-Kreuz gestellten bottecchia cronothlon Zeitfahrrennrad auf Herz und Nieren unter echten Wettkampfbedingungen zu testen. Plus: Der Fokus im Training muss natürlich weiterhin darauf liegen, endlich schneller im Schwimmen zu werden. Im Hinblick auf den Berlin Triathlon XL, sollten die 1,5km daher eine willkommende Generalprobe sein.

KEEP ON RUNNING!


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