Flott unterwegs, auf andere Art
Tretroller mit elektrischem Hilfsantrieb (E-Scooter) sind seit 2004 in Neuseeland sowohl auf den Straßen als auch den Fußwegen als Fahrzeuge mit geringer Leistung zugelassen. Für solche ist der Besitz eines Führerscheins nicht notwending, solange die Motorleistung 300 Watt nicht überschreitet. Sie können eine Geschwindigkeit von bis zu 27 km/h erreichen und bei voller Ladung je nach Gelände 45 bis 60 Kilometer zurücklegen. Für viele ist die umweltfreundliche und flexible Mobilität, welche die Roller für kurze Strecken bieten, sehr attraktiv. Rollerfahrer werden indes zu erhöhtem Sicherheitsbewusstsein ermahnt, da sie von anderen Verkehrsteilnehmern, Radfahrern und Fußgängern akustisch nicht wahrgenommen werden. Das Tragen eines Helms ist für die Fahrer nicht erforderlich, wird allerdings von den neuseeländischen Verkehrsbehörden empfohlen.
Neue Technologien im Alltag und im Urlaub
Im Oktober rollte das kalifornische Unternehmen Lime 600 E-Scooter in Auckland und 400 in Christchurch aus. Die knallgrünen Roller können per App auf dem Smartphone ausfindig gemacht, gebucht und genutzt werden. Nach der Fahrt können sie prinzipiell überall innerhalb eines festgelegten Gebiets abgestellt werden. Sonderlich günstig ist der Spaß bei einem Dollar pro Buchung zuzüglich 30 Cent pro Minute (entsprechend 19 Dollar pro Stunde) nicht. Dennoch ist das Geschäftsmodell des in 2017 gegründeten Unternehmens bereits in 80 Städten der Welt erfolgreich und zeigte sich auch innerhalb der letzten zwei Monate in den beiden größten Städten Neuseelands sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen äußerst beliebt.
Mit Vorsicht zu geniessen
Mit erhöhter Beliebtheit steigen allerdings auch die Unglücksfälle. Seit Eintreffen von Lime wurden mehr als 280 Unfälle im Zusammenhang mit E-Scootern bei der nationalen Unfallausgleichsversicherung ACC eingereicht. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, sollte deshalb der verantwortungsbewusste Umgang mit den Rollern hervorgehoben werden. Auf Fußwegen haben Fußgänger Vorrang und es sollte besonders auf Kinder und ältere Menschen Rücksicht genommen werden. Weiterhin ist bei Bergabfahrten größere Vorsicht geboten, um die Kontrolle über den Roller nicht zu verlieren. Solange alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, kann die Fahrt auf einem E-Scooter eine spaßige Art sein, die Innenstädte von Christchurch und Auckland zu erkunden.
Autorin: Jana Tillner