Treibt H&M Frauen in die Magersucht?

Nach einer etwas längeren Bloggerpause, melde ich mich heute mal mit einem Thema zurück, das mich schon seit einiger Zeit beschäftigt und auch frustriert.

Im Alter von 13/14 Jahren habe ich angefangen meine Klamotten hauptsächlich bei H&M zu kaufen, wie auch die Mehrzahl meiner Freundinnen und Altersgenossen. Über die Jahre wurde ich regelmäßiger Kunde, bestellte im Online-Shop und stöberte durch die Geschäfte. Dabei ist mir mit der Zeit eine Sache sehr negativ aufgefallen: Die Sachen werden immer kleiner!

Während ich in anderen Geschäften weiterhin getrost zu Größe 38 greifen kann, darf ich meine Oberteile bei H&M mittlerweile in 42 kaufen. Bei Kleidern ist es noch schlimmer. Vor zwei Monaten habe ich im Online-Shop ein Kleid bestellt, wohl wissend schon mal in 5 verschiedenen Größen. Die Tatsache, dass die Größen 38 und 40 nicht passten, hat mich schon gar nicht mehr überrascht. Als aber 42 und 44 auch zu klein waren, war ich wirklich frustriert. Bei Größe 46(!) habe ich es dann endlich geschafft den Reißverschluss zu schließen! 46! Also nicht nur ein oder zwei sondern gleich vier Kleidergrößen mehr! Da H&M nicht zu begreifen scheint, dass es auch schlanke Frauen gibt, die tatsächlich mehr als nur ein A-Körbchen ihr Eigen nennen können, hatte das gute Stück ab der Taille mehr etwas von einem Kartoffelsack.

Zum Vergleich habe ich mir diesen Sommer eines dieser Sommerkleider gekauft, die jedes Jahr mit einem anderen Muster verkauft werden, aber immer die gleiche Form haben (Gummizug am Dekolleté, Neckholder, Reißverschluss an der Seite). Ich besitze Kleider dieser Art aus dem Jahr 2007 (laut Urlaubsfoto) und ein weiteres, an dessen Kaufjahr ich mich nicht mehr erinnern kann. Ich vermute aber mal, dass ich es mir vor Beginn meines Studiums angeschafft habe, also im Sommer 2009. Letzteres ist in Größe 40 und passt mir noch. Das Kleid aus dem Jahr 2007 ist mir mit Größe 38 mittlerweile zu groß! Das Kleid aus diesem Sommer musste ich in 44 kaufen, allerdings ist es mir um den Busen etwas eng, während sich um die Hüften wieder der Kartoffelsack-Effekt bemerkbar macht.

Auffällig ist auch, dass im Online-Shop die Größen M, L und XL relativ schnell ausverkauft sind, während XS und S wochen-, wenn nicht sogar monatelang im “SALE” – Shop versauern.

Mal abgesehen davon, dass die Arbeitsbedingungen bei H&M nicht wirklich toll sein sollen: Wie wirkt sich diese Veränderung auf die Kundinnen aus? Unterstützt H&M damit nicht den Hollywood-Magerwahn, den sich so viele (vor allem junge) Frauen zum Vorbild nehmen? Wenn sich ein 14-jähriges, normal-gewichtiges Mädchen schon durch die gephotoshopten Models aus irgendwelchen Klatschblättern oder Katalogen verunsichert fühlt, was geht dann erst in ihr vor, wenn sie in der Umkleidekabine steht und es kaum schafft sich in ein T-Shirt in Größe M zu quetschen?
Ich habe allerdings so meine Zweifel, dass sich H&M dafür interessiert. Hauptsache die Rippen der Models sind gut erkennbar. Skandale um Magermodels sind dem Unternehmen schließlich nicht fremd.

Erst im vergangenen Mai habe ich einen Artikel über Sängerin Beyoncé gelesen, die die Freigabe ihrer Bademoden-Bilder verweigerte, weil H&M einfach mal eben ihre kurvige Figur auf digitalem Wege an die Hollywood-Norm angepasst hat. Richtig so, wie ich finde!

Dazu kommt, dass die Qualität merklich nachgelassen hat, die Preise aber trotzdem weiter ansteigen.

Ich habe mal wirklich gerne bei H&M eingekauft aber unter diesen Umständen wird man mich dort wohl so schnell nicht mehr wiedersehen.


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