Wer provoziert hier wen? Die Katalanen und die Basken fühlen sich vom Verteidigungsminister provoziert, der ebenso wie der reale Jubilar, JC1, nicht zu verwechseln mit „dem Carlos I“ die nationale Einheit beschwört und die Ruhe und Beherrschung des Militärs so lobt, dass man schon ganz unruhig wird, hat man doch die Provokateure bisher eher in den Streitkräften verortet?
Die PP-Zentralregierung des Mariano Rajoy Brey, der politisch durchaus als Aznar-Sohn und Franco-Enkel bezeichnet werden kann, wird ihrerseits ganz kribbelig, wenn sich auf dem neoliberalen Rummelplatz das selbst gestartete Karussel der sozialen Zerstörung sich immer schneller dreht und die Zentrifugalkräfte an den Rändern des Landes zu zerren beginnen…
Im Augenblick sieht es zumindest so aus, als ob sich hier zwei unversöhnliche Positionen gegenüberständen, griffig dargestellt durch das Bild der zwei Züge die auf einander zu rasen. Apropos Züge: Die Einweihung der Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Verlängerung des AVE von Barcelona nach Figueras, und damit der Anschluß und die durchgehende Verbindung zum französischen Hochgeschwindigkeitsnetz von Madrid über Barcelona nach Paris, böte zumindest eine physische Gesprächsgelegenheit zwischen dem zentralistischen Rajoy und dem francophilen Mas und seinem Unabhängigkeitsstreben. Sollte Rajoy jedoch in seinem Geburtsort Santiago de Compostela am Ende des Jakobsweges darauf warten, dass Mas auf den Knien zu ihm hin pilgert und um Vergebung fleht, dann könnte er diese gute Gelegenheit verpassen?
Sollten die Beiden unversöhnlich bleiben und sich die Lage zuspitzen, wie würde Madrid dann das Militär ins Spiel bringen? Dass diese Option nicht generell ausgeschlossen wird, sollte inzwischen jedem klar sein…
Wäre der folgende Satz aus der Directiva de Defensa Nacional von 2012 der Schlüssel zum Eingreifen des spanischen Militärs im Inland im Falle möglicher Sezessionen im Nordwesten und Nordosten Spaniens?
„…Y España debe, en consecuencia, garantizar la permanencia de los valores recogidos en la Constitución, su seguridad geoestratégica, la de sus ciudadanos, la de sus empresas, la de las materias primas que sostienes su forma de vida…” (Directiva de Defensa nacional 2012)