Kaum zu glauben, aber Paris liegt jetzt auch schon wieder vier Wochen hinter mir. Eindeutig Zeit für einen weiteren Reiseguide! Wie gewohnt gibt es heute Tipps, was man sich nicht entgehen lassen sollte, wo man gut essen kann oder wie man eine billige und zentrale Unterkunft findet.
HINKOMMEN & RUMKOMMEN
Nach Prag im Frühjahr und Amsterdam im Sommer ging's im Oktober in die Hauptstadt Frankreichs. Auch hier buchten wir wieder einige Wochen im Voraus das Zugticket, weil man so einfach am meisten sparen kann. Mit Bahncard war's natürlich noch einmal einiges günstiger. Die Fahrt von Augsburg aus dauerte rund fünf Stunden. Das einzige Mal umsteigen mussten wir in Stuttgart; von hier aus ging's mit dem TGV weiter - die Fahrt war sehr angenehm! Wie das bei der Bahn so ist, muss man gegebenenfalls mehr Zeit einplanen, weil es zu Verspätungen kommen kann. Wie kann's auch anders sein?! Selbstverständlich könnt ihr auch mit dem Flugzeug anreisen; dazu kann ich allerdings nicht viel sagen, weil ich noch nie in Paris gelandet bin. In der Stadt selbst waren wir dann sehr oft zu Fuß unterwegs. Wir hatten zwar eine Mehr-Tageskarte für die Metro, im Nachhinein würde ich das aber nicht mehr so machen. Die wenigen Strecken, für die man das Ticket braucht, kann man besser einzeln lösen. Vorausgesetzt natürlich, man wohnt zentral und dass vieles fußläufig zu erreichen ist. Ansonsten ist man mit der Metro vielleicht doch besser bedient...
Der Sonnenaufgang auf unserer Dachterrasse war einfach nur unbeschreiblich!
UNTERKUNFTEin Faktor, bei dem man meiner Meinung nach am meisten sparen - aber auch falsch machen! - kann, ist die Unterkunft. Wir überlegten anfangs, wie bereits in Prag über HRS ein Hotelzimmer zu buchen. Da die meisten Zimmer aber exorbitant teuer waren - und zudem noch sehr weit außerhalb lagen! - kamen wir bald von dieser Idee ab. Auf mehreren Blogs las ich, dass man in einem Apartment billiger in Paris wohnen könnte. Anfangs fühlte ich mich wegen der ganzen Angebote ein wenig überfordert. Wir suchten zunächst auf All Paris Apartments, weil ich davon auf Stefs Blog gelesen hatte. Nach relativ kurzer Zeit fand ich dann aber ein zweites Portal, Airbnb, bei dem wir letztendlich auch fündig wurden. Und so entschieden wir uns für das Apartment von Thomas, das in unmittelbarer Nähe des Louvres und des Palais Royals lag - besser ging's fast nicht! Als wir buchten, war das Apartment rund 20€ billiger pro Nacht, was wahrscheinlich daran lag, dass wir zu den ersten Gästen zählten. Das Apartment verfügte über eine kleine Küchenzeile, eine schöne Dusche, eine wundervolle Dachterrasse, eine kleine Wohnecke und eine Matratze zum Schlafen - vollkommen ausreichend für uns. Thomas war ein sehr lockerer Gastgeber. Das Apartment hatte echt eine sehr gute Lage, um die Stadt zu erkundigen (auch wenn wir anfangs Schwierigkeiten hatten, einen Supermarkt zu finden)...
Die Aussicht auf der Dachterrasse
Badezimmer-Ecke // Wohnbereich mit genialer Aussicht
Unser Bett von der Dachterrasse aus gesehen
WARUM MAN MAL NACH PARIS FAHREN SOLLTEAnfangs war ich etwas skeptisch, ob mir Paris gefallen würde. Meine Mitbewohnerin hatte dort nicht so gute Erfahrungen gemacht und auf einigen Blogs hatte ich gelesen, dass es sehr dreckig sein soll. Dem kann ich nicht zustimmen: Überall waren grüne Müllbeutel aufgehängt und insgesamt wirkte die Stadt um einiges sauberer als andere Städte, in denen ich schon war. Absolutes Muss: der Eiffelturm. Sehenswert sind auf jeden Fall auch die Viertel Le Marais und Montmartre! Ewigkeiten könnte man in nahezu jedem Museum verbringen: Egal, ob Louvre oder Musée d'Orsay. Ich persönlich fand das Musée d'Orsay allerdings ansprechender, weil man da nicht so das Gefühl hatte, von der Masse an Gemälden erschlagen zu werden. Außerdem mag ich das nicht, wenn ich denke, ich schaff das eh nie, das alles zu sehen (so wie im Louvre...).
Eine typische Szene in Montmartre
Moulin Rouge // In einer der Galerien
WAS MAN SO MACHEN KANN
Außer Sightseeing kann man in Paris natürlich auch die gleichen Dinge wie überall machen: Es sich in einem Café gemütlich machen und die vorbeilaufenden Passanten beobachten, fotografieren, spazieren, sich in einem der Parks erholen, den Straßenkünstlern zusehen, ... Ganz cool fand ich, dass man einfach so in zahlreiche Galerien reinlaufen kann; davon gibt's besonders viele in Montmartre. Auch wenn's sehr klischeehaft ist: Man sollte auf jeden Fall auf den Eiffelturm! Wenn man mehr Zeit (und Geld) hat, kann man natürlich auch mal ins Disneyland oder nach Versailles.
Beim Eiffelturm
Der Invalidendom
Louvre
ESSEN & TRINKENSpätestens wenn es ans Essen geht, merkt man, wie teuer Paris doch eigentlich ist. Es gibt kaum Gerichte, die weniger als 10-12 Euro kosten. Das Einzige, was wir günstig bekommen haben, waren Falafeln in der Rue des Rosiers. Diese holten wir in einer Art Imbussbude (L'as du Falafel), in der auch schon Lenny Kravitz gegessen haben soll. Die Falafeln waren sehr lecker, das Drumherum war mir etwas zu viel. Die Fleischvariante war scheinbar nicht ganz so toll - aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Ansonsten waren wir mal direkt gegenüber vom Musée d'Orsay essen, dort gab es Burger. Außerdem waren wir mal in dem Café Ségur in der Nähe des Invalidendoms, genauer gesagt in der Avenue de Ségur. Wir entschieden uns für Crème brûlée und eine Art Mudcake, sehr, sehr lecker! Nur leider war das Ganze so süß, dass uns danach ziemlich schlecht war. Zuckerschock eben! Alternativ sollte man die Augen nach Bäckereien offen halten! Wir holten an einem Tag ein Stück Tarte au chocolat und ein Stück saftigen Apfelkuchen, was beides auch echt gut geschmeckt hat! In vielen Bäckereien gibt es außerdem auch Macarons; die Preise können dabei aber sehr stark variieren. Wir entschieden uns am letzten Tag noch welche aus dem Supermarkt mitzunehmen. Ich weiß, ich weiß, absolutes No-Go, aber sie waren trotzdem lecker! Allerdings sind die meisten Lebensmittel auch im Supermarkt teurer als bei uns in Deutschland. Paris eben!
WAS MIR GEFALLEN HAT
Ich hab mich eigentlich immer ziemlich wohl in Paris gefühlt. Klar, es kann mal vorkommen, dass die Metro überfüllt ist oder man bei Sehenswürdigkeiten länger warten muss - aber wo ist das nicht so? Die meisten Franzosen waren recht freundlich, wenn man versuchte, mit ihnen auf Französisch zu sprechen. Alternativ konnten wir auch mal auf Englisch ausweichen, wenn wir absolut nicht weiter wussten. Fand's aber schön, meine Sprachkenntnise etwas mehr anzuwenden. Wenn ich wüsste, dass ich mal länger in Frankreich leben könnte, würde ich versuchen, den C1-Test zu machen. Aber momentan fehlt einfach der Anreiz dazu... Jedenfalls fand ich die Stadt und besonders die ganzen Gebäude sehr beeindruckend! Würde auf jeden Fall noch einmal hinfahren, wenn ich die Möglichkeit hätte. Allein wegen Versailles muss ich noch einmal zurück.
An der Pont des Arts
Ausblick Sacré-Coeur
TIPPS & TRICKSWie oben schon geschrieben: Kauft euch kein Mehr-Tagesticket für die Metro, wenn ihr zentral wohnt! Das Meiste ist echt gut zu Fuß zu schaffen und wenn nicht, kann man ja immer mal wieder doch die Metro nehmen. Aber über 30€ für dieses Ticket ausgeben würde ich nicht noch einmal. Man lernt ja nie aus! Ansonsten lohnt es sich, nach Paris zu gehen, wenn man noch unter 25 ist. Denn dann kommt man in sehr viele Museen - Louvre, Musée d'Orsay, Centre Pompidou usw. - umsonst rein! Macht nicht den Fehler wie wir und stellt euch unten am Louvre an einen der Schalter; ihr müsst einfach nur euren Personalausweis oder Reisepass bei den Sicherheitsmenschen vorzeigen und schon könnt ihr rein! Für diejenigen, die über 25 sind, lohnt es sich über das erste Wochenende im Monat zu kommen, da die Museen angeblich sonntags für alle kostenlos begehbar sind. Ansonsten gilt das Gleiche wie bei jeder Reise: Kümmert euch rechtzeitig um Transport und die Unterkunft, denn je früher ihr dran seid, umso besser sind eure Chancen, noch etwas zu sparen.
Ich hoffe, der Guide hat euch gefallen! Wenn ihr sonst etwas zu Paris oder meinen Reisen wissen möchtet, lasst es mich wissen!