TRAVEL – WHAT TO DO IN ILHA GRANDE?
2016/04/09What to do in Ilha Grande? Ich erzähl’s euch:
nachdem mein Bruder und ich Rio für uns entdeckt haben, ging’s für zwei Nächte auf die Insel „Ilha Grande„, die nur per Boot zu erreichen ist. Von der aufregenden Großstadt erreicht man nach einer knapp 2h-stündigen Busfahrt den Ablegeplatz, indem man in ein Speedboot oder eine Fähre einsteigen kann. Wir zwei waren aber richtig abenteuerlich unterwegs und erreichten das kleine Örtchen erst nach Einbruch der Dunkelheit (es war stockfinster!) und weder Speedboot noch Fähre sind um die Uhrzeit noch aufgebrochen. Mit Hand und Fuß und einem wirren Gemisch aus Spanisch und Englisch, hat uns eine wirklich hilfsbereite Damen den Kontakt zu jemandem hergestellt, der mit einem kleinen Privatboot noch übersetzen musste und bereit war uns mitzunehmen. Los ging also unser Abenteuer…
Es war stockfinster, über uns braute sich ein Gewitter zusammen. Mir stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Über’s offene Meer fahren ohne irgendwas zu sehen? Nein danke! Leider gab’s keine wirkliche Alternative also mussten wir auf das kleine Boot, das sich schnell auch mit anderen Gestrandeten füllte. All diejenigen, die sprichwörtlich und bildlich mit uns im Boot saßen, haben mich dann doch etwas beruhigt. So gefährlich kann’s ja nicht sein, wenn die Omi mit einsteigt, oder?
Allerdings hilt meine Beruhigung nur kurz an, denn es hat nicht der erfahrene Seemann von knapp 45 Jahren die Überfahrt gemacht, sondern sein 13 jähriger Sohn. Halleluja sage ich euch! Offensichtlich haben wir die Fahrt überlebt und dabei gleich ein kleines Abenteuer miterlebt, das sich nun wirklich gut als Anekdote erzählen lässt. Also alles halb so wild! Die Fahrt überstanden landeten wir mitten im Stadtzentrum und waren hin und weg: so muss das Paradies einfach aussehen!
Restaurants & Bars direkt am Strand. Überall Leute. Alle hatten eine wundervolle Zeit. Wir waren angekommen und ziemlich happy darüber, dass wir uns entschieden haben auf die kleine Insel zu kommen. Mit meinem Bruder ist selten einfach nur am Strand liegen und nichts tun angesagt, deswegen fragten wir uns „What to do in Ilha Grande“ und haben einige tolle Sachen gefunden. Augen auf für meine Top 3 things to do in Ilha Grande!
Have dinner at Lua e Mar
Lua e Mar befindet sich direkt am Strand etwas abseits des Haupttrubels und ist wunder-, wunder-, wunderschööööön. Man stelle sich vor: Meeresrauschen inklusive Meerblick, Sand unter den Füßen, fabelhafte Caipis, Livemusik und die besten Spagetti Frutti di Mari EVER. Satt gegessen und leicht bedüdelt gingen wir am ersten Abend glücklich ins Bett.
Hike to the Waterfall Feiticeira
Nach der reichhaltigen Pasta vom Vorabend, mussten wir uns unbedingt ein wenig bewegen. Also entschieden wir uns dazu zu dem Wasserfall Feiticeira zu wandern. Mal wieder weniger gut ausgestattet – wie schon bei unserem Hike am Zuckerhut. Mit Flipflops und je einer kleinen Falsche Wasser bewaffnet sind wir losmarschiert über Stock & Stein den kleinen Hundi immer im Schlepptau. Man sagte uns, dass der Weg circa 1.5 Stunden dauern wird. Kein Problemo dachten wir also und liefen und liefen und mit uns lief neben dem Hund auch der Schweiß. Die Luftfeuchtigkeit betrugt sicherlich um die 80%, da es am Vorabend gewittert und geregnet hat. Nach 2 Stunden haben wir immer noch kein wirklicher Wasserfall getroffen. Hingegen allerdings einen brasilianischen Studenten, der Deutsch sprach. Ein wenig später trafen wir dann auf eine Amerikanerin, die bereits aufgegeben hatte, weil sie den Wasserfall Feiticeira nicht finden konnte. Mein Bruder motivierte nicht nur mich, sondern auch das junge US-Mädchen und so liefen wir zu viert plus Hund weiter, immer weiter und immer noch weiter.
Man läuft durch den Dschungel, über all knistert es, man sieht Lianen, Bambus und wenn man Glück (oder eben Pech) hat das ein oder andere Tier. Immer wieder hört man bereits Wasser rauschen und ein kurzer Hoffnungsfunken geht auf: haben wir es geschafft? Sind wir endlich da? Nein.
Denn insgesamt hat der Aufstieg knapp 3 Stunden, aber es hat sich gelohnt. Es war ein wirklich toller Wasserfall. Menschenleer. Versteckt in der pursten Natur. Eine Abkühlung musste sein. Auch wenn wir nicht an Handtücher gedacht haben, die Badesachen hatten wir direkt schon an. Das Wasser war eiskalt und sooo erfrischend. Zurück gings dann in die andere Richtung, denn wir sind einem Schild mit der Aufschrift „Water Taxi“ gefolgt und landeten in einer kleinen Bucht mit weißem Sandstrand und jeder Menge Taxi Booten, die uns ziemlich erledigt wieder zurückbrachten. Es war der perfekte erste Tag!
Go Diving
Oder in meinem Fall Scuba-Diving. Mein Bruder taucht und wollte auch unbedingt auf Ilha Grande tauchen gehen, ich wollte eigentlich in der Zwischenzeit schnorcheln gehen. Doch die Damen in der Tauchschule meinte prompt, ich solle doch auch einen Tauchgang ausprobieren. Ohne viel drüber nachzudenken, habe ich der Idee zugestimmt und am nächsten Tag ging’s dann für uns raus mit dem Boot. Ich war immer noch recht entspannt, schließlich sollte ich vor dem Tauchgang auch eine Runde schnorcheln gehen und die anderen Taucher auf dem Boot haben mich richtig in Stimmung gebracht, dass es wirklich toll sein muss die Unterwasserwelt zu entdecken, schließlich besteht die Welt aus knapp 70% aus Wasser.
Tja, Neoprenanzug an, Gewichte drauf, Sauerstofffalsche auf den Rücken und los. Ab geht’s unter Wasser. Wäre so gewesen, wenn es sich nicht um mich handeln würde. Zugegebenermaßen hatte ich zunächst eine kleine Panikattacke: so viel Wasser über mir? Was ist wenn mir was passiert? Wenn ich keine Luft kriege, Panik oder Wasser verschlucke? Meine Ängste legten sich aber schnell als ich unter Wasser war. Seeanemonen, Seepferdchen und unzählige Fische. Wenn ich das Erlebnis mit nur einem Wort beschreiben müsste? WOW!
Ich bin definitiv angefixt worden und will unbedingt meinen Tauchschein machen. Aber probiert es am besten einfach selbst aus, denn das was man sieht oder fühlt, wenn man unter Wasser ist lässt sich nur schwer beschreiben, wenn man es nicht selbst gesehen hat!
Nach all den Abenteuern ging’s zwei Tage später wieder zurück. Dieses Mal aber mit dem Speedboot und ohne Todesängste. Die Buslinie „Costa Verde“ fährt übrigens regelmäßig, mehrmals am Tag die Strecke!