Wer mir auf Instagram, facebook oder twitter folgt, hat es ja sicherlich mitbekommen. Mit ein paar Bloggerkolleginnen ging es letzen Monat für 3 Tage nach Frankreich in die Bretagne nach La Gacilly. Yves Rocher hatte uns eingeladen gemeinsam die Wurzeln der Kosmetikmarke zu erkunden.
Vom Flughafen Frankfurt ging es sehr früh morgens nach Paris wo wir noch einmal umsteigen mussten um nach Rennes zu fliegen. Von dort aus fuhren wir mit unserem Grüppchen weiter bis nach La Gacilly.
Aufgekratzt und übermüdet kamen wir im Eco Hotel Spa La Gree des Landes an, welches auch zur Yves Rocher Gruppe gehört. Das Hotel hat ein sehr interessantes ökologisches Konzept und wurde diesbezüglich auch schon ausgezeichnet. Da unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren, haben wir unsere Koffer untergestellt und uns direkt zum Mittagessen in dem beschaulichen Ort La Gacilly begeben.
Sehr typisch für die Bretagne sind Crepes, die herzhaft und süß serviert werden. Die herzhaften waren aus einem dunkleren Teig gearbeitet und nennen sich Galettes bretonnes (Bretonische Buchweizenpfannkuchen). Sie waren unglaublich fluffig und knusprig zugleich. Dazu trinkt man hier gerne einen Apfel Cidre, der ebenfalls aus dem Umland kommt. Sehr fruchtig-erfrischend, jedoch bei der Hitze die wir dort hatten, nicht so ungefährlich zum Mittagessen ;-) Dieser wird übrigens aus den typischen Tassen dafür getrunken. Solltet ihr mal in der Bretagne seid, kann ich euch nur raten diese Köstlichkeiten einmal zu probieren.
Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Spaziergang durch den Ort. Dort fand gerade das alljährliche Photofestival statt, welches jedes Mal unter einem anderen Thema steht. Dieses Jahr geht es um den Mensch, die Natur und um Tiere. Die Künstler stammten aus Italien und die Bilder stammten aus aller Welt. Sehr spannend, teilweise sehr ergreifend und auch traurig, aber immer mitreißend. Zudem hat ja jeder Fotograf seinen Stil, was das Ganze sehr abwechslungreich machte. Das Interessanteste an der Ausstellung ist, dass sie unter freiem Himmel stattfindet. Die Fotos hängen im ganzen Ort verteilt, teilweise riesengroß an den Fassaden und in einem Gartenlabyrinth mitten im Grünen. Dazwischen überall Ruheoasen mit Liegestühlen, eine ganz besondere Atmosphäre! Das Festival ist sehr bekannt und zieht sehr viele Besucher aus aller Welt her und ist absolut sehenswert, auch wenn man sonst nichts mit Kunst am Hut hat.
Gegen Abend konnten wir dann einchecken und jeder von uns bekam ein Zimmer mit Terrasse ins Grüne. Es gibt lediglich 29 Zimmer, was sehr angenhem ist, da es hier gemütlich und nicht wie im Bienenstock zugeht.
Interressant ist, dass das Hotel keine Klimaanlage besitzt, es dennoch angenehm kühl ist. Beim Bau wurde der Kamineffekt genutzt. Nachts werden alle Fenster und Türen geöffnet, die frische, kühle und sehr reine Luft der Bretagne zieht so von unten nach oben durch das Hotel. Wir wunderten uns auch anfänglich über das zarte Lüftchen was durch Hotel zog, obwohl es eindeutig war, dass keine Klimaanlage existierte. Die Zimmer sind so konzipiert, dass die Sonne nur bis zur Terrasse scheint, jedoch nicht ins Zimmer- somit heizt sich dieses auch nicht auf. Auch die Inneneinrichtung ist komplett biozertifiziert, von der Wandfarbe bis hin zur Matratze/Betttwäsche. Ich habe außergewöhnlich gut geschlafen, was ich bei Kurzaufenthalten in Hotels eher weniger habe ;-) Ich bin ein echt schlechter Schläfer, der immer eine Weile Eingewöhnung braucht. Diese Ruhe brachte mich sofort runter, der Stress fiel ab und diese saubere, klare Luft tat meinen Asthma gebeutelten Lungen total gut.
Auch sonst wurde alles sehr resourcenschonend ausgestattet/gebaut. Zum.Bsp. wird auch das gesamte Brauchwasser in einem mit Schilf bepflanzten Filterbecken wieder aufbereitet und wieder verwendet. Es wurden viele Flächen als Wildwiese belassen als Lebensraum für Insekten, Vögel und kleine Reptilien. Überall auf dem Grundstück gibt es Insektenhotels. Ich könnte euch noch viel mehr darüber erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen, auf jeden Fall ist hier alles bis ins kleinste Detail ökologisch durchdacht.
Das Abendessen konnten wir aufgrund der sehr warmen Temperaturen draussen auf der Hotelterrasse einnehmen und dabei auch noch den traumhaften Sonnenuntergang genießen. Wie es sich für ein Eco Hotel gehört, gab es auch entsprechend nur Lebensmittel aus der Region, nichts wurde von wer weiß woher eingeflogen, gekocht wurde, was es eben gerade so jahrezeitlich gibt. Der Koch des hoteleigenen Restaurant “Les Jardins Sauvages” ist Gilles Le Galles, ein Sternekoch aus Paris und hat uns aufs Feinste in den 3 Tagen verwöhnt. Allergien, Essgewohnheiten wurden dabei immer berücksichtigt und alles war absolut traumhaft. Es wurde sehr viel mit essbaren Blumen und Kräutern aus dem hauseigenen Garten gekocht, so dass jedes Mal aufs neue Geschmacksexplosionen den Gaumen überraschten.
Am nächsten Morgen begann der Tag mit einenm klassischen französischen Frühstück…ich liebe die Backwaren in Frankreich, es schmeckt nach Kindheit und alles noch so ursprünglich wie früher. Und in netter Runde schmeckt es gleich nochmal so gut, oder? Übrigens gab es sogar Bio Tees aus eigenem Anbau und Honig von Yves Rocher aus La Gacilly, den man auch käuflich im Glas erwerben kann.
Frisch gestärkt ging es los, wir bekamen eine Hotelführung über das Gelände und die unglaublich symphatische Ann-Sophie vom PR Team von La Gacilly erklärte uns alle Einzelheitung zur Entstehung, Planung und Bau des Hotels unter der Berücksichtigung der ökologischen Eigenschaften, bei der auch ein Biogeologe beratend zur Seite stand.
Das Hotel fügt sich flach in die Landschaft ein, das kleine Baumhaus ist mehrere Stunden buchbar für besondere Spa Behandlungen, ideal für Paare im Honeymoon ;-) Der Kräutergarten ist direkt vor dem Restaurantbereich und der Koch konnte hier beim Pflücken der Kräuter und Blüten beobachtet werden. Frischer geht es nicht. Die Bereiche im Hotel sind alle sehr luftig, einladend und hell gestaltet, überall gibt es chillige Plätzchen die einladen zur Ruhe zu kommen. WLAN gibt es hier nur im Barbereich, da man auf die Strahlen im Zimmer verzichten möchte, zudem soll der Gast ja auch bewusst mal abschalten ;-)
Anschließend zeigte uns Anne-Sophie etwas Besonderes. Das Geburtshaus/Elternhaus von Yves Rocher. Das Haus ist nicht als solches gekennzeichnet und wir sind tagszuvor schon daran vorbeigelaufen, als wir den benachbarten Maccaron Laden aufsuchten :D. Das Haus ist nicht öffentlich zugänglich und immer noch im Familienbesitz. Anne Sophie hat den Schlüssel für uns besorgt und wir wurden direkt hinter der Eingangstür in eine andere Zeit versetzt. Im Haus durften wir auch keine Fotos machen, so dass ich euch nur 2 offizielle Pressefotos mit in die Kollage einfügen kann, diese sind leider weichgezeichnet, aber man kann erahnen wie es sein musste. Wir konnten es sogar riechen und erleben! So ein altes Haus hat einfach Charisma! Im Erdgeschoss hatten die Eltern von Yves Rocher ein Stoffwarengeschäft, Kurzwaren mit Änderungsschneiderei. Da sein Vater schon früh verstarb, musste er schon als Teenager mit im Laden helfen. Seine Leidenschaft galt jedoch den Pflanzen. Er lernte durch einen Heiler aus dem Ort, viel über Pflanzen und ihre Wirkung kennen und war davon so fasziniert, dass er auf dem Dachboden des Hause zu experimentieren anfing.
Es gab 2 Räume, in dem kleineren fing er mit der Produktion seines erstes Produktes an, eine Feigwurzcreme, die gegen Hämorriden half. Die Gerätschaften dazu, stehen noch originalgetreu auf dem Dachboden. Er verkaufte sie anfänglich auf Märkten und fuhr im Umkreis herum und bot diese an. Seine Kundschaft war begeistert und schrieb ihm Dankesbriefe, diese liegen in Kopie sogar im Haus aus. Das größere Zimmer nutze er als Büro und hier wurde dann später auch verpackt. Auf dem Dachboden hatte man das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben und Yves Rocher könnte jeden Moment wieder hereinkommen und weiter arbeiten….war schon ein besondere Stimmung in dem Häuschen. Y.R. wollte mit seinem Produkt einfach noch mehr Leute erreichen, jedoch war La Gacilly und die Umgebung nun mal keine Großstadt, so dass er ein Werbeblättchen entwarf und dies versendete, so dass Leute bei ihm per Post bestellen konnten und das taten sie! Sehr schnell wuchs das kleine Unternehmen an und Yves Rocher bekam die Idee auch Kosmetik für Frauen mit Heilpflanzen zu machen und diese unter seinem Namen zu vermarkten. Überall wo er sein Konzept vorstellte, wurde er ausgelacht! Kosmetik mit Pflanzen? Für Frauen und dann noch mit einem Männernamen versehen!..jeder redet es ihm schlecht. Das jedoch motivierte ihn um so mehr und er begann für sein Ziel zu kämpfen… was daraus wurde wisst ihr ja alle!
La Gacilly hat ca 2400 Einwohner, 2000 arbeiten für das Unternehmen, der Ort wäre niemals das geworden was er heute ist. Viele hätten den Ort sonst verlassen um sich Arbeit in der Stadt suchen zu müssen.
Weiter ging es zum Botanischen Garten von Yves Rocher, für mich als ehemalige Floristin doppelt spannend. Es gibt über 1000 Pflanzen aus dem medizinischen & kosmetischen Bereich, die hier seit 1975 gesammelt und angepflanzt werden. Auch sehr alte Sorten und vom Aussterben bedrohte Pflanzen werden neu kultiviert und zwischen anderen botantischen Gärten ausgetauscht. Es gibt Pflanzen der Kosmetik, ethnobotanische Pflanzen, Duftpflanzen,Kräuter und und und…
Hier hätten wir uns noch Stunden aufhalten könne, denn wir hatten das Glück die deutsche Gärtnerin Britta zur Seite zu haben, die schon seit 8 Jahren dort arbeitet und der Liebe wegen in der Bretagne hängen geblieben ist. Sie konnte uns natürlich sehr viel und mit großer Leidenschaft und Freude erzählen.
Besonders interessant waren Beete, die nach den Produkten von Yves Rocher angepflanzt wurden. Da der Garten öffentlich zugänglich ist und das auch kostenlos, kann der Besucher am jeweiligen Beet sehen welche Pflanzen in welchem Produkt verabeitet sind. Vor dem Beet steht immer der Name des Produktes auf einem Täfelchen und auch die Pflanzen im Beet sind beschriftet. Sehr spannend!
Auf dem Grundstück befindet sich noch der Versand der Produkte, alle Produkte werden in La Gacilly produziert, verarbeitet und von dort versendet.
Des Weiteren befindet sich das L´Herbier Cosmetique Végétal auf dem Gelände. Dort gibt es ein Labor, zudem werden hier die Pflanzen, die frisch geerntet worden sind noch am gleichen Tag getrocknet und eingelagert und sind so fertig zum Versand für die Produktion. Rund um La Gacilly befinden sich die Felder von Yves Rocher auf denen die Pflanzen angebaut werden, die in dieser Klimazone wachsen können. Auch hier wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Wir wurden überall herumgeführt und wurden ausgiebig informiert, wie der Anbau der Pflanze bis zum fertigen Produkt abläuft und was dazu alles beachtet werden muss. Sehr informativ und wenn ich heute ein Produkt von Yves Rocher in der Hand halte auf dem steht- La Gacilly France- sehe ich das nun mit ganz anderen Augen!
Beeindruckt begaben wir uns zum Mittagessen ins “Le Vegetarium …ja schon wieder Essen! Das Lokal, mitten im Ort gehört ebenfalls zum Yves Rocher Hotel und hier wird die gleiche Philosophie wie im Hotel zelebriert. Hier lässt sich auf der sonnigen Terrasse fein speisen. Wer will kann sich auch rein setzen, dort sah es ähnlich aus wie im Hotelrestaurant. Direkt daneben befindet sich der Yves Rocher Shop, den wir anschließend besuchten.
Vom Stuhl aufgestanden mit vollen Bäuchen (es gab immer 3 Gänge!… Frankreich halt…hier wird geschlemmt bis der Arzt kommt) fielen wir 3 Schritte weiter in den Shop. Ich kam aus dem Staunen nicht raus. So einen Shop habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. In Frankreich hat die Marke einen ganz anderen Status als bei uns. Der Shop ist sehr großzügig gestaltet, wunderschön dekoriert, die Waren ansprechend präsentiert und picobello sauber. Ein großes Angebot an dekorativer Kosmetik und natürlich auch Produkte bzw. Düfte/Sorten /Farben, die es in D so nicht gibt. In D sind die Shops im Franchise Sytem aufgebaut. So gibt es zwar einen vorgegebenn Rahmen, letztendlich steht und fällt so ein Shop jedoch mit dem Betreiber.
Dazu ist hier ein Spabereich angeschlossen indem Behandlungen angeboten werden. Ein Nebenraum zur Maniküre und Schminktische um Looks auszuprobieren. WOW! Eine richtige Beauty Oase :-)
Da es gerade eine 50% Aktion gab, haben wir uns auch hinreissen lassen, ein wenig zu shoppen :-)
Voll mit Input sind wir zurück ins Hotel gefahren, etwas platt von der Hitze waren wir alle sehr glücklich, dass es ein Treatment nach Wahl mit Yves Rocher Produkten im hoteleigenen Spa gab. Das weckte wieder die Lebensgeister in uns. Und jeder der aus der Kabine kam hatte ein tiefenentspanntes Grinsen im Gesicht. Ich kam in den Genuss einer “Anti Age Global” Behandlung und mein Teint war danach wieder frisch und strahlend…hach, ich sollte mir das einfach öfters gönnen, danach bin ich echt entspannt. Meist mache ich das nur im Urlaub, da dann der Kopf auch mal auf off geklickt werden kann und nicht schon wieder ständig daran denke, was noch erledigt werden muss.
Nach der Behandlucg hatten wir noch Zeit bis zum Abendessen und wer Lust hatte konnte sich noch ein wenig in einem der beiden Pools tummeln.
Am nächsten Morgen, war der Plan noch gemeinsam ein Baum auf dem Grundstück des Hotels zu pflanzen, was aber aufgrund der heißen Jahreszeit einfach nicht möglich war, er wäre dann einfach nicht angewurzelt und das macht ja auch keinen Sinn. Also gab es alternativ 2 schwarze Joannisbeersträucher die von uns unter fachkundiger Anleitung in die Erde gesetzt wurden. Ein schöner Gedanke so etwas zu hinterlassen, was dann hoffentlich Früchte trägt ;-)
Anschließend gab es noch eine Baumkuschelaktion, denn die Yves Rocher Foundation hat aktuell die Aktion #IloveTrees laufen. Bei jedem hoch geladenen Foto in dem ihr einen Baum umarmt, pflanzt Yves Rocher einen weiteren Baum.mWenn ihr nach dem Hochladen auf ilovetrees.eu dies auch noch auf euren Social Media Channels teilt, wird ein weiterer Baum gepflanzt. Anleitung findet ihr auf der verlinkten Webseite von ilovetrees.eu. Coole Idee, fanden wir und waren natürlich dabei!
Nach dem Mittagessen hieß es Koffer packen und die Heimfahrt antreten -wir waren alle etwas traurig, dass die Zeit schon wieder vorbei war. Die Gegend ist einfach wunderschön, wir wurden sehr herzlich überall empfangen und wir hatten unheimlich viel Spaß miteinander und wirklich viel zu lachen. Ich habe die Mädels anfänglich erst mal ganz schön vermisst ;-)
Dabei waren von links nach Rechts: Froschgrün, Madame Keke, ich, Sabine von Yves Rocher, Michelle vom PR Team und Leonie Löwenherz
Eine interessante Reise, sehr spannend hinter die Geschichte der Marke zu blicken und mit allen Sinnen zu erleben, wie ein ganzer Ort davon lebt. Wo kann man so etwas besser als direkt vor Ort? ich bin mit viel Input und sehr bereichernd wieder nach hause gekommen und eins steht fest…in die Bretagne muss ich unbedingt mal für länger!
Kanntet ihr die Enstehung der Marke? Findet ihr so etwas interessant? Wusstet ihr, dass Yves Rocher auch ein Eco Hotel betreibt? Wenn ihr noch Fragen habt, gerne her damit, was ich nicht beantworten kann, leite ich auch gerne weiter;-) Falls euch das Hotel näher interessiert, einfach auf die Webseite von Yves Rocher klicken, dort gibt es in einem Reiter weitere Infos und ein Link.