Wissenswertes über das weiße Gold
Gerade diese Farbe fasziniert meine Freundin, die im Februar 2018 in den Hafen der Ehe einlaufen möchte, und daher hat sie sich für einen Trauring aus Weißgold entschieden, obwohl es sich bei diesem Metall um kein natürliches weißes Gold handelt, sondern um eine Legierung, das heißt, das dem Gold bei der Herstellung, verschiedene weiße Metalle wie zum Beispiel Palladium, Silber, Mangan, Nickel etc. beigemengt werden. Ursprünglich kommt Weißgold aus Deutschland. Im Jahr 1912 wurde in Pforzheim die Methode zur Herstellung von Weißgold entworfen. Das Ziel dabei war, ein Material herzustellen, das zu einem Teil aus Gold besteht, jedoch in der Farbe dem damals sehr beliebten, aber teuren Palladium und Platin gleicht. Palladium und Platin als ausschließliche Materialien für Schmuck waren nicht nur kostspielig, sondern waren nicht gerade leicht.
Farben
Für sich allein betrachtet steht dieses Metall für einen definierten Farbton. Durch eine Auswahl an verschiedenen Metallen bzw. Materialien lassen sich unterschiedliche Nuancen herstellen. Bei genauerer Betrachtung wird zwischen Weißgold der besten Farbqualität - auch als Premium White bezeichnet, welches von den weniger silbrig-weißen Farbtönen Off White und Standard White gefolgt wird, unterschieden. Alle Farbstufen haben eins gemeinsam, dass im Weißgold der eigentliche goldene Charakter von Gold nicht erkennbar ist. Von Anfang an wurden bei der Fertigung von Weißgold nur Metalle eingesetzt, die das gelbe Gold grauer bzw. silbriger aussehen lassen. Aufgrund des leicht grauen Aussehens, und um zum „echten Gelbgold" eine Abgenzung zu schaffen, wird daher auch die Bezeichnung Graugold für Weißgold oder or gris gewählt.
Abzugrenzen von echtem Weißgold ist rhodinierter Schmuck. Die oberflächliche Schicht wird durch das Rhodinieren des silber-glänzenden Metalls Rhodium verbraucht. Auf diese Weise entsteht der Eindruck von einem heller aussehenden Weißgoldton, der jedoch im Laufe der Zeit schwächer wird. Einwirkungen sämtlicher Art und Weise auf rhodinierte Gegenstände oder rhodiumbeschichteten Schmuck verursachen eine Abnutzung des Rhodiums und das Ursprüngliche Material kommt zum Vorschein.Trotzdem wird die Rhodinierung bisweilen aber auch bei diesem Metall verwendet; in erster Linie werden farblich geringwertige Legierungen aus Weißgold durch einen zarten Rhodium-Überzug aufgewertet.
Zusammensetzung
Für eine Legierung aus Weißgold werden unterschiedliche Materialien verwendet. Es kommt darauf an, welcher Farbton dabei erzielt werden soll, enthält die Legierung variable Anteile bestimmter Metalle. Im Weißgold ist nicht immer Gold das dominierende Metall. Bei Silber-Weißgold überwiegt der Anteil an Silber, der aus Gold und Silber bestehenden Legierung. Neben Silber werden außerdem auch Palladium und Kupfer in variablen Gewichtsanteilen verwendet. Sehr selten kommen auch Eisen, Mangan und Chrom zum Einsatz. Außerdem war Nickel in der Vergangenheit ein wichtiges Metall in der Herstellung von Weißgold. Heute wird auf die Zugabe von Nickel in Weißgold zum größten Teil verzichtet, da Nickel ein bekannter Auslöser von Allergien ist.
Die Palladium-Weißgoldlegierung ist eine am häufigsten der verwendeten Legierungen. Abhängig vom Farbton des Weißgold handelt es sich um ein 2-,3- oder 4-fach-Gemisch. Zum Beispiel kann Palladium-Weißgold lediglich aus Palladium und Gold bestehen. Bei 3-Fach-Legierungen kommen Palladium, Gold und Silber zum Einsatz, während bei einer 4-fach-Legierung außerdem auch noch Kupfer verwendet wird. Ein Blick auf den Prägestempel verrät, wie hoch der Goldanteil in Weißgold ist. Der Anteil von Gold in Weißgold wird angegeben in Promille, das heißt Tausendstel. Demnach besteht 585 Weißgold aus 585 Anteilen aus Gold von insgesamt eintausend Teilen. Die restlichen 415 Teile werden dargestellt von den zuvor von mir genannten Materialien. Dass neben Gold auch weitere Metalle verwendet werden, liegt aber nicht nur an dem gewünschten Farbton, sondern die zusätzlichen Metalle verleihen dem Gold eine Stärke, die dem normalerweise weichen Material eine formbeständige und für den Alltag eine taugliche Härte geben.
Wert von Weißgold
Es handelt sich um ein hochwertiges Material. Trotz der fehlenden goldenen Farbe darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Gold und andere kostbare Metalle zusammen verarbeitet wurden. Der Preis richtet sich, entsprechend der Menge und Zusammensetzung der zusätzlichen Metalle; besonders ein hoher Anteil an Palladium bewirkt eine Steigerung des Preises. Die Farbe ist ein weiteres Kriterium, das den Wert bestimmt. Wobei Premium White teurer als Off White-Weißgold ist. Ausschlaggebend für den Preis, ist weiterhin die Frage, ob Steine zusätzlich verarbeitet werden sollen. Ein Ring, Ohrring, Kettenanhänger oder Armband in Weißgold mit einem im Labor künstlich gezüchteten Zirkonia ist viel preiswerter als Schmuck aus Weißgold mit Brillanten besetzt.
Fazit
Mir persönlich gefällt dieses „künstliche" Metall auch sehr, obwohl ich darauf achten muss, dass kein Nickel beigemengt ist, da ich eine Chrom/Nickel Allergie habe. Außerdem ist es mir wichtig, dass nur 1 zusätzliches Metall, sprich 1 Legierung, zu dem Gold beigemengt ist.