Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?

Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?

Dauer: 2:37 Stunden (ohne Pausen)
Länge: 7,45 km
Höhenmeter überwunden: ↑ ↓ 170m

Die Entscheidung

Montagmorgen ich sitze alleine zu Hause in meiner kleinen Wohnung. Claudia ist mit den Kindern unterwegs. Ich überlege was ich an diesem freien Tag machen könnte.
Zwei Optionen habe ich, den ganzen Tag in der Wohnung chillen oder wandern.

Wandern alleine, ich weiß nicht, zu Hause bleiben ist auch nicht das was ich will.
Na gut, ich versuche es.

Nun geht es drum wohin bzw. welchen Weg will ich wandern.
Da hilft mir das Buch " Unterwegs im Traumschleifenland Band 4"(*) von Günter Schmitt.
In der Auswahl stehen der Dünnbachpfad oder die Hasenkammer. Da ich nicht gerne alleine im dunklen Wald bin entschließe ich mich die Hasenkammer zu wandern, diese beginnt mit Streuobstwiesen. Naja und irgendwo soll es auch einen alten Steinbruch geben, also nicht dass dieser ausschlaggebend gewesen wäre. 😉

Ich bin total aufgeregt, schaffe ich es wirklich so ganz alleine. Ich packe meinen Rucksack, Essen, Trinken Handy und natürlich Akkupack.
Diese Sicherheit brauche um überhaupt loszugehen, denn ohne Handy würde ich es nicht wagen.

Die Anfahrt

Ich bin im Auto, stelle mein Navi ein und los gehts. Mensch bin ich aufgeregt, schaffe ich es wirklich oder fahre ich direkt wieder zurück?
In Boppard-Herschwiesen auf dem Kirmesplatz angekommen, bin ich fast schon etwas stolz auf mich. Bis hierhin habe ich es schon mal geschafft.

Ok, Rucksack an und los geht es. Ein kleines gelbes Blümchen begrüßt mich am Wegesrand.

Mit meiner Kamera fällt es mir leichter, allein zu sein, das Fotografieren lenkt mich ab.
Nach ca. 2 Kilometer merke ich, dass ich vergessen habe, meine Wanderschuhe anzuziehen.
Na egal, ich geh nicht mehr zurück, sondern laufe mit den Halbschuhe weiter. Heißt es dann eben nach der Wanderung Schuhe putzen

Streuobstwiesen

Diese Streuobstwiesen faszinieren mich immer wieder, hier ist die Apfelernte voll im Gange.

Ich laufe munter weiter.

Irgendwann erreiche ich den Wald und bin immer noch zuversichtlich. Auf dem Weg zum Wald und auch im Wald befinden sich viele Schilder, die Wissenswertes erklären.

Da erzählt die Wurzel eines Kirschbaums über ihr Leben, dort wird die Niederwaldwirtschaft im Brodenbachtal erklärt und viel Interessantes mehr kannst du auf den Schildern erfahren.

Ich fotografiere immer mal wieder eine Aussicht, ein Blümchen oder... ach was ist das?

Kunstinstallation des Forums „Filzrausch"

Da hängt etwas im Wald. Ich schaue und lese, dass dies gefilzte Kunst ist.
Von verschiedenen Künstlern wurden hier z.B. Schmetterlinge und Drachen gefilzt, aus Merinowolle. Ich finde es schön, es ist eine Abwechslung der besonderen Art.

Der besagte Steinbruch war dann nicht so interessant, wie ich gehofft hatte. Na fotografiert habe ich ihn doch 🙂

Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?
Ich gehe weiter, der Wald ist freundlich immer wieder entdecke ich Pilze oder Pflanzen.

Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?

Und dann, ich trete nach eine Weile aus dem Wald und sehe Obstbäume, ich freue mich. Dachte ich doch ich hätte es geschafft, alleine durch den Wald. Ja ein gutes Gefühl macht sich breit. Die Weite genießend ging ich meinen Weg an den Obstbäumen entlang.

Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?

Es sah so schön frei und frisch aus hier draußen. Und dann, bog dieser rechts ab. In den Wald!

Der dunkle Wald

Leichte Panik befiel mich, ich wollte nicht in diesen dunklen Wald. Jedoch der Weg führte dort lang, wo ich nicht hin wollte... in den Wald..
Und dieser war echt dunkel, jedenfalls für mich. Ich ging weiter, was sollte ich auch anderes tun. Während ich ging, versuchte ich mir den Wald schön zu denken.

Nein ich redete laut mit mir und den Bäumen.

Es ging über einen kleinen Bach, mit Claudia hätte ich dort verweilt und einige Bilder gemacht. Nun aber genügte eines und ich wanderte flott weiter, na irgendwie fühlte ich mich als wäre ich auf der Flucht, auf der Flucht vor dem Dunkel.

Traumschleife Hasenkammer – Wandern alleine oder doch zu Hause bleiben?

Der Wald war bestimmt schön, nur bemerkte ich es nun nicht mehr, ich suchte den Ausgang ich wollte nicht mehr.

Es dauerte noch mindesten eine Stunde, bis ich wieder draußen war und herrliche Wiesen sah. Ich ging weiter und hoffte, dass ich nicht mehr in einen Wald abbiegen musste.

Zum Glück ging es nun über Wiesenwege am Wald entlang. Der Weg führte Richtung Herschwiesen, wo sich mein Auto befand.

Eigentlich sollt ich stolz auf mich sein. Aber ich war einfach nur froh das ich es geschafft hatte, oder sollte ich sagen das ich es hinter mir hatte.
Auch heute beim Schreiben habe ich ein beklemmendes Gefühl.

Die Traumschleife Hasenkammer ist abwechslungsreich, schön zu gehen, wenige Höhenmeter sind zu bewältigen. Die Aussichten sind herrlich und die Schilder unterwegs vermitteln viel Wissenswertes.

Hast du auch schon einmal solch ein Gefühl gehabt, als du allein unterwegs warst?

Impressionen
Weitere Informationen:
Die Traumschleife Hasenkammer auf den Seiten des Saar-Hunsrück-Steig

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