“Was? Du willst deinen Job aufgeben und als was durch die Welt ziehen?
Du hast doch einen an der Waffel!”
So oder so ähnlich sind oftmals die Reaktionen von Freunden oder Familie, wenn du ihnen von deinen Freiheitsplänen der Ortsunabhängigkeit erzählst.
Kennst du?
Wir erzählen jemandem wichtigen von unseren Träumen und Plänen und alles was wir bekommen, ist ein verbaler Tritt in die Magengrube.
Erst sind wir wie high auf Endorphine und auf einmal werden wir ganz schnell heruntergezogen um auf dem Boden der angeblichen Realität (anderer Menschen) zu landen.
Wenn uns Familie oder Freunde nicht bei unseren Plänen und Träumen unterstützen, kann uns das sehr schnell verunsichern.
Viele Leute trauen sich vor lauter “Was werden wohl meine Eltern und Freunde denken?” gar nicht erst ihre Träume und Sehnsüchte nach einem geilen Leben ernst zu nehmen, geschweige denn auch nur den ersten Schritt zu wagen sie in die Realität umzusetzen.
Das macht mich unendlich traurig.
Ich kenne selbst unglaublich viele Leute, die aus Angst in ihrem Job bleiben statt ihr digitales Nomadenleben zu starten, weil sie denken, sie müssten anderer Menschen Erwartungen erfüllen und sich davor fürchten, was andere über sie denken, wenn sie anfangen würden ihr Traumleben zu verwirklichen.
Es gibt viele Naysayer, Kritiker und Runterzieher auf dieser Welt. Ich begegne ihnen auch immer wieder. Besonders durch Kommentare und Emails auf meinen Blog und Social Media-Kanälen – gottseidank nicht mehr häufig im realen Leben. Die halten sich mittlerweile schön fern von mir.
Aber ich musste damals, als ich ganz am Anfang stand, auch mit ihnen kämpfen:
Freunde, die nicht an mich und meine ortsunabhängigen Businesspläne geglaubt haben. Ein Vater, der nie verstand, was ich eigentlich mache und mich ständig gefragt hat, ob ich auch wirklich damit Geld verdiene, immer mit einem belächelnden Ausdruck im Gesicht.
Lange war es sehr frustrierend, aber mittlerweile habe ich Empathie mit Menschen, die in Grenzen denken und anderen Menschen diese auferlegen. Ich nehme sie auch nicht mehr so ernst. Das hilft ungemein.
Denn: Es gibt einfach kein richtig und falsch, nur das Leben, das jeden einzelnen von uns glücklich macht.
Es gibt keine Cookie-Cutter-Lösung, kein Standard-Leben für alle. Aber wer daran festhält, ist in seinen eigenen Ängsten, in seinem eigenen Gefängnis, gefangen.
Für mich und vielleicht auch für dich ist das ortsunabhängige Leben mit Online Business das Beste. Ja, ich kann mir nichts geileres vorstellen. Aber das muss es ja nicht für alle sein, denn im selben Zug ist das 9-5-Leben nicht für jeden oder für mich was. So ist das nämlich mit dem leben und leben lassen. Aber das haben noch nicht alle Menschen verstanden – und warum das so ist bzw. was sie dazu veranlasst so zu sein, erfährst du weiter unten.
Jedenfalls: Vergiss das meiste, was dir da draußen erzählt wird – von deinen Mitmenschen, der Medien, deiner Familie und der Gesellschaft. Fuck it.
Aber klar, unsere Familie und Freunde liegen uns am Herzen. Klar. Wir wollen sie nicht enttäuschen, aus Angst sie zu verlieren oder weil wir denken, dass wir dann nicht mehr geliebt werden.
Und trotzdem: Wenn die Liebe unserer Familie und Freunde, davon abhängt, wie sehr unser Leben ihrem und ihren Erwartungen gleicht, dann ist das keine Liebe, sondern Angst und Kontrolle.
So oder so ist es aber einer der schwierigsten Herausforderungen im Leben, wenn wir nicht in unseren Träumen und Plänen unterstützt werden. Oft tut es weh, ist enttäuschend und zieht uns runter.
Wenn du aber trotzdem DEIN Leben haben willst, eines, das dich so richtig erfüllt – dann musst du nicht aufgeben. Deine Träume, deine Bedürfnisse sind ungemein wichtig und gehören ernst genommen – egal wie verrückt sie für andere Menschen sein mögen.
Mein Coming-Out als Digitale Nomadin
Es war Ende 2011: Ich hatte die Entscheidung getroffen.
Jetzt hieß es: Ich muss es meinen Eltern beibringen. Die waren nämlich sehr angetan davon, dass ihre Tochter endlich einen Erwachsenenjob hatte und nach endlosen Jahren des Reisens und Vagabondierens endlich wieder zurück in Deutschland war.
Aber nach sechs Monaten im Büro war ich mir todsicher, dass ich aus dem 9-5 raus musste und mein eigenes Ding machen wollte.
Ich wusste, ich würde die Erwartungen meiner Eltern enttäuschen, aber es ging nicht anders.
Hatten sie Bedenken und Sorgen um mich? Aber hallo.
Hatte ich Bedenken und Sorgen um mich? Jopp.
Und trotzdem hab ichs getan. Der Push und mein Wille und der Glaube daran, dass es funktioniert, waren zu stark.
War es einfach? No way.
Ich spürte oft den Druck, meinen Eltern und jedem beweisen zu müssen, dass ich es hinkriege. Ich hatte Angst davor mit gesenktem Haupt zuhause um Geld bitten zu müssen, wenn ich es nicht schaffen würde. Aber ich wollte die Angst nicht gewinnen lassen.
Ich erinnere mich auch noch an Gespräche mit guten Freunden in einer Bar, die nicht an meine Pläne geglaubt haben und sie als illusorisch abgestempelt hatten. Das ganze lief auf eine sehr angeheizte Diskussion hinaus.
Wir sind heutzutage nicht mehr befreundet – außer auf Facebook. Mit so unterschiedlichen Einstellungen und Ansichten ist es schwer eine wirklich nachhaltige und ausgeglichene Freundschaft zu halten. Auf Teufel komm raus macht es ja auch keinen Sinn.
Je öfter ich dann damals auf Planet Backpack über mein Leben als (angehende) Digitale Nomadin rund um die Welt geschrieben habe, desto mehr kamen die Kritiker und Traumkiller. Sie fanden es gerechtfertigt, mir in Kommentaren und Emails zu sagen, dass ich eine Illusion lebe, dass ich mal schön wieder in die Realität zurückkehren sollte, dass es fahrlässig ist diesen Lifestyle zu promoten und so weiter..
“Damals” war das ganze Thema ganz neu in Deutschland und ich eine der ersten, die das ganze in Worten und Bildern auf meinem Blog und auf Social Media verbreitet habe. Die Ankunft der Kritiker war quasi vorprogrammiert. In vielen ihrer Worte habe ich Eifersucht, Neid und Missgunst gelesen, es war als hätten sie sich von meinem Lifestyle und dass ich ihn so öffentlich zeigte angegriffen gefühlt.
Die Phase dauerte etwa ein Jahr an – ungefähr so lang, bis das Thema immer breitere Wellen schlug, immer mehr Leute auf ihren Blogs darüber schrieben, immer mehr Journalisten über uns berichteten.
Heute gibt es eine Konferenz für uns Digitale Nomaden, es gibt Dokumentarfilme über uns (hier und hier) und endlose Ressourcen. Die Bewegung ist auf dem besten Weg in der Gesellschaft richtig anzukommen.
Mich haben die runterziehenden Worte oft richtig fertig und traurig gemacht.
Aber hab ich mich von ihnen in meinem Streben nach dem geilsten und freiesten Leben aufhalten lassen? No way. Fuck you, Kritiker und Traumkiller.
Wenn du anfängst Verantwortung für dein Leben und dein Seelenglück zu übernehmen, kann es sehr beängstigend werden – nicht nur für dich, sondern auch für die Menschen in deinem Umfeld.
Aber das hier ist dein Leben. Und es ist dein eigenes Ding, dein Recht, dir auszuwählen, wer du sein möchtest ohne dich dafür entschuldigen zu müssen.
Das schuldest du dir selbst und der Wahrheit und Berufung, die in dir stecken.
Du kannst dein Leben nicht nach den Glaubenssätzen anderer Menschen ausrichten. Naja, du kannst, aber es wird dich unglücklich und unerfüllt machen. Und am Ende hast du es zwar dein Leben lang anderen Menschen recht gemacht, nur dir selbst nicht. Irgendwie uncool, oder?
Was Traumkiller so sagen…
„Du bist unverantwortlich.“
„Bist du überhaupt qualifiziert genug?“
„Du kannst doch so kein Geld verdienen.“
„Die Welt bereisen mit einem Online Business? Das kann doch nicht funktionieren.“
„Du willst deinen sicheren Job aufgeben für ein Leben als Vagabund?“
„Und was machst du, wenn es nicht funktioniert?“
„Du läufst vor etwas weg.“
„Es muss schön sein keine Verantwortung zu spüren.“
„Manche von uns leben in der realen Welt, komm mal zurück auf den Boden der Tatsachen. Das Leben ist kein Musical/Ponyhof.“
„Das Leben kann nicht nur schön sein jeden Tag.“
„Willst du dich nicht mal endlich niederlassen? Was ist mit Familie? Das geht doch so nicht.“
„Und du kannst deine Familie und Freunde einfach so hinter dich lassen? Sind sie dir gar nicht wichtig?“
„Aber du brauchst doch ein Zuhause. Du kannst doch nicht einfach so nur durch die Welt ziehen.“
„Du bist egoistisch. Du denkst nur an dich.“
„So wirst du niemals eine Beziehung haben können.“
„Du weißt ja gar nicht, was du wirklich willst.“
„Mach doch mal was Ordentliches.“
„Man muss auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat.“
Warum Traumkiller dich runterziehen
Sie haben Angst um dich
Menschen, die uns lieben machen sich oft Sorgen um uns, weil sie uns (angeblich) beschützen wollen und denken, wir können das selbst nicht so gut.
Meist es aber ihre eigene Angst, die sie quasi für dich übernehmen wollen um dich vor den “Abgründen” deines ortsunabhängigen Traumes zu schützen. Na klar erscheint es jemandem beängstigend, wenn sie sich nicht so sehr mit der Thematik auseinandergesetzt haben wie du.
Viele Leute brauchen Sicherheit wollen, dass das Leben vorhersagbar und geradeaus ist. Da kommt so ein Digitales Nomadenleben natürlich total in die Queere.
Sie sind eifersüchtig
Traumkiller fühlen sich angegriffen, weil du deinen Traum lebst und sie nicht. Oft haben Traumkiller ihre eigenen Träume nie verwirklicht und sind unterbewusst verbittert darüber.
Sie denken vielleicht, dass sie es nicht wert sind oder sie es nicht verdienen ihre Träume zu leben und denken daher, dass du es auch nicht verdienst. Das ganze läuft auf einer unglaublich tiefen Ebenen ab, die den Traumkillern selbst nicht bewusst ist.
Eifersucht kommt von dem Gefühl, dass eine andere Person etwas hat, was man selbst gern hätte. In dem Fall: Den Traum, sich selbst zu verwirklichen.
Sie haben verinnerlichte Glaubenssätze
Wir alle haben sie: Glaubenssätze, die wir als die eine große Wahrheit ansehen.
Wir nehmen sie so dermaßen ernst, dass wir denken, sie seien der Status Quo für alle anderen Menschen da draußen auch.
Traumkiller wollen ihre Realität deiner überstülpen, denn ja, wie verrückt ist das denn bitte, reisen und arbeiten gleichzeitig zu wollen. Und alle Veganer leiden unter einem Proteindefizit. Und Männer müssen Frauen immer die Tür aufhalten. Alles Bullshit.
Aber verinnerlichte Glaubenssätze sind hart loszuwerden. Und wenn sich Menschen darüber nicht im klaren sind, dass die meisten Glaubenssätze sinnlos sind, kannst du ewig warten, dass sie irgendwann anders denken.
Aber wir sind auch nicht da um andere Menschen zu verändern. Sollen sie ihre Glaubenssätze behalten. Sei happy, dass du deine einem großen Upgrade unterzogen hast.
Wie du damit umgehst: Meine Tipps & Strategien
Regel #1: Umgebe dich mit den richtigen Menschen
Nicht die, die dich runterziehen, sondern die, die dich unterstützen.
Mit den “falschen” Menschen wirst du dich immer so fühlen, als wäre was nicht richtig mit dir und als wären deine Pläne wirklich total unrealistisch.
Mit den “richtigen” Menschen wirst du dich unter Gleichgesinnten fühlen, Support finden und du erkennst, dass deine Ziele völlig ok sind und du auf dem richtigen Weg bist.
Hier findest du einige Ideen, wie das geht.
Akzeptiere, dass du es nicht jedem recht machen kannst und Menschen auf deinem Weg enttäuschen wirst
Das ist ok. Nicht jeder wird deine Entscheidungen und Pläne verstehen. Wir werden im Leben immer wieder Menschen enttäuschen müssen. Jeder, der Erwartungen in sich trägt, wird das irgendwann realisieren (oder auch nicht).
Klar gibt es eine schmale Grenze hin zum Egoismus. Auch das war oft ein Kritikpunkt von Lesern damals.
Aber wer macht die Regeln für egoistisches Verhalten? Wer macht die Regeln für richtig und falsch? Keiner. Oder aber: Die Gesellschaft, die Medien und unsere Glaubenssätze.
Du lebst dein Leben für dich. Nicht für jemand anderen.
Dein Leben ist dein Leben. DEINES.
Nach den Erwartungen und Vorstellungen anderer zu leben ist völlig absurd.
Du kannst auch ohne Bestätigung tun was du willst.
Du brauchst nicht den Segen aller Menschen in deinem Leben um dein Traumleben verwirklichen zu können. Du kannst auch ganz alleine Verantwortung für dich übernehmen.
Du brauchst keine Genehmigung von niemandem um deine Träume anzugehen.
Wenn du genau weißt, was du willst, ist es einfacher dafür einzustehen.
Je klarer du in deinen Vorstellungen und Plänen bist, desto einfacher wird es dir fallen, sie anderen mitzuteilen und darzustellen, wie du sie umsetzen willst. Du wirst dich mit mehr Klarheit sicherer fühlen und dich ausdrucksstärker kommunizieren können.
Um all das, deine Wahrheit und Berufung, herauszufinden – lies diesen Post von mir.
Nur du weißt, was richtig für dich ist. Nur du kennst dich wirklich selbst.
Niemand anderes. Nur weil ein 9-5 Job jemand anderes glücklich macht und ihm Sicherheit gibt, heißt das nicht, dass das deine Seele gleichermaßen erfüllt.
Manche Leute mögen grün und Rotwein, manche eben blau und Weißwein.
Rede so lange darüber, bis es geklärt ist.
Worte können Vertrauen schaffen. Rede über die Ängste deiner Eltern oder Freunde mit ihnen, nimm sie ernst und schaffe Raum für alle Sorgen und Kritikpunkten in tiefen Gesprächen.
Kommunikation ist der beste Weg zu Verständnis.
Am besten du versuchst es auf die gewaltfreie Art. Das Buch dazu hat mein Leben verändert.
Show, don’t tell.
Ich habe meinen Eltern immer wieder gezeigt, dass ich auch in jungen Jahren auf mich aufpassen und Verantwortung übernehmen konnte.
Wie kannst du das deinen Eltern zeigen und verdeutlichen?
Ignorieren.
Manchmal ist es einfach wirklich am besten die Traumkiller komplett zu ignorieren.
Du MUSST dich nicht mit Kritikern auseinandersetzen, es steht dir frei, dich von ihnen loszulösen. Oft leichter gesagt als getan, ich weiß. Es bedarf viel Selbstsicherheit und Vertrauen in die eigenen Pläne.
Ich will, dass du eines weißt:
Du bist nicht alleine.
Ich und so viele andere Leser da draußen teilen die selben Herausforderungen, wenn es zum Thema Traumkiller unter Familie und Freunde kommt.
Und ich hoffe für dich, dass du dein Ding trotzdem durchziehst. Dass du an dich selbst glaubst und nicht aufgibst, deine Wahrheit zu leben.
Du schuldest es deiner Seele und deinem Herz.
Wie gehst du mit Traumkillern um? Teile mit uns deine Erfahrungen!
Auf unsere Träume. Und auf dass wir sie immer ernst nehmen mögen.