Brady Dougan der Chef der CS ist schon ein cooler Typ. Er hat für seine Bank eine neue Strategie ersonnen: „Wir wollen unser Geschäft stärker auf die ultrareiche Kundschaft ausrichten“, verkündete er stolz. Welch genialer Einfall. Darauf ist bisher noch kein anderer gekommen. Während sich die anderen Banken noch mit gewöhnlichen Milliardären rumschlagen oder gar mit den mickrigen Millionären abgeben, will die CS in Zukunft nur noch die Kundschaft mit den Fantastilliarden.
Natürlich ist so ein Strategiewechsel mit sogenannten „Einschnitten“ verbunden. Nicht für Brady und seine Kumpels – im Gegenteil! Ihre Boni werden wohl der anvisierten Kundschaft angepasst. Damit die Chose noch rentabler wird, und die Boni noch reichlicher, müssen ein paar untere Chargen über die Klinge springen. Die CS will weitere 1500 Stellen abbauen. Logisch! Ultrareiche gibt’s ja weniger als Megareiche. Da braucht’s auch weniger Leutz.
Mitarbeiter zu entlassen, ist übrigens ein bewährtes Rezept um den Profit zu steigern. Das üben schon die MBA Studenten in ihren Firmen-Simulationen. Allerdings nur mit virtuellen Menschen. Mit echten wird es schon schwieriger. Deshalb drücken sich viele Manager um diesen „Job“ und delegieren das Entlassen so weit wie möglich von sich weg. Ihre Welt könnte Schaden nehmen, wenn sie den Menschen in die Augen sehen müssten.
Die 1500 werden nicht die Letzten sein, die gehen müssen. Denn die Umverteilung des Reichtums schreitet munter weiter. Am Schluss wird es eine kleine Gruppe Hyper-Reiche geben um die sich die Banken zanken. Für den großen Rest reicht das Postkonto oder die Raiffeisen um die Ecke.
Doch sollte sich der clevere Brady mit dem steineren Gesicht und den listigen Knopfäuglein eines Tages verzocken, so werden wir Habenichtse ihn, seine Bank und seinen Bonus mit unseren Steuergeldern retten müssen. Denn die Bank mit ihrer ultrareichen Kundschaft ist ja systemrelevant.
Euer Traumperlentaucher
Bild: Was wollt ihr denn, ihr Feiffen?