traumhaft schöne bilderbücher

Von weit gereisten Menschen hört man immer wieder, dass es in Baden-Württemberg besonders schön sei. Kein Wunder steigen die Übernachtungszahlen von Jahr zu Jahr, selbst Touristen aus Japan und Israel genießen die frische Luft im Schwarzwald und entdecken die Bodenseeregion als naturnahes Urlaubsziel.

Der Silberburg-Verlag widmet unseren schönen Landschaften gern hochwertig ausgestattete Bücher, ganz besondere Schmuckstücke sind die Bilderbücher “Schwäbische Alb” und “Oberschwaben-Bodensee” geworden.

alb Hier auf den Fildern ist die Alb zum Greifen nah, auf Schritt und Tritt begleitet einen die Silhouette der blauen, grünen oder weißen Alb – je nach Wetterlage, Jahres- und Tageszeit. Für’s “Bilderbuch Schwäbische Alb” haben der Fotograf Manfred Grohe und der Journalist Wolfgang Alber wunderbare Aufnahmen und fokussierte Texte zusammen gestellt und ich kann mich kaum satt sehen: vor allem die Luftbildaufnahmen sind teilweise atemberaubend schön.

Manche Panoramabilder von in Nebel getauchten Alblandschaften sehen aus wie Aquarelle. Bichishausen im Lautertal erinnert aus der Perspektive auf Seite 2 an eine pittoreske Eisenbahnlandschaft, die Luftaufnahme von Salmendingen mit leicht verschneiten Straßen und Dächern geht von Weitem fast als kubistisches Gemälde durch und das Photovoltaikfeld bei Winterlingen trägt grafische Züge.

Kalkweiße Wanderwege mäandern durchs Biosphärengebiet, ein Güterzug schnauft die Geislinger Steige hinauf, bunte Tulpenmeere, weiß blühende Obstbäume und Schafherden, dramatische Sonnenuntergänge und gestochen scharfe Regenbögen sorgen für einzigartige farbige Kulissen.

Wenns um die Schwäbische Alb geht, dürfen Schlösser, Burgen, Flussauen, Felsen, Heidelandschaften und Höhlen nicht fehlen. Wie ehrwürdige Wächter thronen Ruinen und Ritterburgen auf ihren Felsen und bieten weite Ausblicke ins Land. Aber auch Charakterköpfe, findige Unternehmer, “Blaue Himmelsreiter” und Bartfledermäuse gehören auf die Alb und werden in Bild und Wort gewürdigt. Selbst Baukranwälder, Fachwerkinnenstädte und rauchende Schlote setzt Manfred Grohe märchenhaft in Szene.

oberschw Die Donau markiert etwa die Grenze, hinter der die Landschaft etwas lieblichere Wellenformen annimmt, weitaus mehr Kühe statt Schafe grasen, ein Schuss Mystik und jede Menge barocke Kirchen, Klöster und Kapellen die Region Oberschwaben ausmachen. Im “Bilderbuch Oberschwaben – Bodensee” zeichnen Fotograf Peter Sandbühler und Autor Bernhard Bitterwolf das opulente Portrait einer Landschaft, die ihre Bewohner angeblich nie mehr loslässt und spätestens zur Fasnet oder zu einem der traditionellen Heimatfeste wieder “nach Hause” zieht.

Wenn man die großformatigen Aufnahmen mit dramatischer Wolkenkulisse überm Bodensee oder mit grasenden Kühen vor Alpenglühen sieht, kann man das ohne weiteres verstehen.

Wie die Schwäbische Alb ist auch die Region Oberschwaben-Bodensee von einer alten Bauernkultur geprägt und mehr als in anderen Gebieten haben hier zahlreiche Zeugnisse des Barockzeitalters die Zeit überdauert.

Die Bilder sprechen für sich, bei den Texten haben die Autoren auch an die zahlreichen Touristen gedacht und bieten alle Texte alternativ in englisch und französisch an. So ist auf Seite 24 dreisprachig zu lesen: “Die Entstehung dieser Region wird anekdotisch auf die Schöpfungsgeschichte zurück geführt: Als Gott sich ans Werk machte, die Erde zu erschaffen, wollte er zunächst ein Modell, eine Vorlage erstellen.

Dazu griff er mit vollen Händen in seine Vorratskisten mit landschaftlichen Formen, nahm dort Wiesen heraus, dort Berge, dann wieder Flüsse, Bäche, Seen oder Felder, Äcker, Hügel und Moore.

Am Ende mischte er alles und platzierte es zwischen Donau und der Alpenkette. Die Krönung war natürlich die Schaffung eines kleinen Meeres: des Bodensees. Es entstand eine ganze Welt im Kleinen.”

So bunt und abwechlungsreich wie die Landschaft sind hier auch Wirtschaft und Kultur, zum Beispiel mit Ravensburger Spiele, MTU in Friedrichshafen oder Hymer in Bad Waldsee und im Schloss Mochental, im Neuen Schloss Meersburg und im Schloss Meßkirch, in der Kunsthalle Weishaupt oder im Alten Kloster Bad Saulgau ist nicht nur zeitgenössische Kunst zuhause.

Zwei Bilderbücher die zeigen, wo Originale zuhause sind, wo Volkskultur lebendig ist und regionale Vielfalt statt globalem Eintopf auf der Karte steht. Oder wie Bernhard Bitterwolf schreibt: “Das Auge ist das Tor zur Seele und in diesem Fall zu einer beseelten Landschaft.”

Manfred Grohe, Wolfgang Alber “Bilderbuch Schwäbische Alb“, 160 Seiten mit 189 Farbfotos, gebunden / wattiert, 29 Euro 90

Peter Sandbiller, Bernhard Bitterwolf “Bilderbuch Oberschwaben – Bodensee“, 144 Seiten mit 168 Farbfotografien, gebunden / wattiert, 29 Euro 90

beide erschienen im Silberburg-Verlag



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