Screenshot aus: Auto-Motor-Sport
Jeder Auto-Enthusiast möchte gerne mal sein eigenes Auto entwerfen – edel, extravagant, effizient. Doch bis man so weit ist und als Designer so viel Verantwortung übernehmen kann, ist es ein weiter Weg. Für diesen Beruf gibt es den Studiengang »Transportation Design«, den ich euch in diesem Artikel näher bringen möchte.
Transportation Design beschäftigt sich mit dem Design eines Autos. Egal ob Formen, Funktionen, Aussehen – Faktoren wie diese und mehr werden in diesem Studium erlernt.
Studieren kann man das beispielsweise an der Hochschule Pforzheim, die den Studiengang Transporation Design anbieten. Neben dieser Hochschule gibt es noch andere, kleinere »Institutionen«, die diesen Bereich unterrichten, jedoch ist das in dieser Form und dieser Breite nur hier in Deutschland an der Pforzheimer Hochschule möglich.
Aber was genau lernen Studenten an der Hochschule für Transportation Design? Die meiste Zeit zeichnen die Studierenden verschiedene Fahrzeuge bzw. Details davon und versuchen so, verschiedene Aspekte mit einzubinden. Viele der nützlichen Skizzen landen jedoch schnell im Papierkorb und nur Wenige schaffen es auf die persönliche Projektwand eines Studenten. Kaum eine Arbeit kommt aus dem Stadium der Skizze heraus, daher muss an der Idee richtig gefeilt werden.
Diesen Beruf auszuüben ist nicht so einfach, wie man sich es vorstellen möchte: Um hier wirklich Bestehen zu können und ein ordentlicher Transportation-Designer zu werden, muss der Studierende Passion mitbringen. Man muss sich das so vorstellen, dass sich derjenige richtig hineinversetzen muss und für ihn nur dieser Studiengang in Frage kommt. Dieses Gefühl, ein Auto zu erleben, zu entwerfen und zu entwickeln – das macht einen wahren Designer dieser Branche aus.
Gibt es Voraussetzungen? Im Groben und Ganzen ist die Grundvorraussetzung in der Designer-Branche gleich: Geschickter Umgang mit Papier und Bleistift, gutes Zeichnen erforderlich. Aber auch das Handwerk spielt eine wesentliche Rolle. In »Clay-Kursen« lernen Studenten den richtigen Umgang mit Tonerde, mit dem sie Prototypen formen und ausbauen müssen. So müssen sie beispielsweise Autos in Maßstäben von 1:4 gestalten. Das Besondere an solchen Aufgaben ist es, dass gelernt wird, wie sich die Proportionen eines Fahrzeugs verteilen und ein Gefühl für das Äußere zu bekommen. Durch die exakte Auseinandersetzung mit einzelnen Modellen, wird ein Auto viel besser wahrgenommen und verstanden – die Designsprache eines Fahrzeugs verstehen.
Klassische Form im Sinne einer zeitlosen Form entwickeln – davon hängt gutes Auto-Design ab. Wer ein »cooles« Fahrzeug entwirft, muss es auch so gestalten, dass es über Jahre hinweg noch modern wirkt. Klar entwickelt sich die Technologie weiter und Autos werden noch präziser gestaltet. Dennoch ist das eine sehr wichtige Grundvorraussetzung, um im Markt bestehen zu können. Daher ist es wichtig, sich eben nicht auf irgendwelche Moden zu konzentrieren, damit das Auto nicht in einer »Epoche« kategorisiert werden kann. Wie gesagt, es muss zeitlos sein.
Screenshot aus: Auto-Motor-Sport
Transportation-Design ist ein internationaler Studiengang, die Studenten kommen aus der ganzen Welt, sei es Brasilien, Australien oder Korea. Jährlich bewerben sich hier um die 100 Bewerber, genommen werden jedoch nur 10-15. Das ist zwar richtig schwer, sich hier zwischen so vielen Bewerbern durchzusetzen, doch es lohnt sich: Mit viel Hingabe, Ehrgeiz und Engagement, kann aus einem Studenten ein hochangesehener Designer werden. Ein Beispiel wäre hier der Chefdesigner von Porsche – auch er hat hier an der Hochschule in Pforzheim studiert. Er legte die Grundform für den Porsche 911, der heute noch nach 50 Jahren ein zeitloser Klassiker, wenn nicht sogar Designikone unter den sportlichen Fahrzeugen gilt.
Studenten besuch zudem auch mindestens 1 mal im Semester Museen oder Automessen, kurz: Sie machen Exkursionen, um ihr Fachwissen zu erweitern und die Passion tiefer und emotionaler miterleben zu können. So lernen sie etwas über Formen und Funktionen, die es damals gab und heute vielleicht noch bestehen. Dadurch bekommen die Studenten einen Einblick, was sich bewährt und auf welche Funktionen sie in Zukunft aufbauen können.
Neben den klassischen Aufgaben der Transportation Designer, werden auch in Automodelle virtuell am Computer nachgebaut, um geplante Funktionen sowie das Aussehen zu testen. Immerhin müssen Autos nicht nur schön und elegant, sondern auch funktionieren, sprich ihren Zweck erfüllen. Auch das ist eines der Bereiche, ein Autodesigner drauf haben muss.
Letztendlich muss man die Einstellung mitbringen, mit Herzblut dabei zu sein und die Sache auch wirklich zu wollen.
Die Infos für diesen Artikel wurden aus der Auto-Motor-Sport entnommen.