Dicker Nebel suppt Chişinău zu; sieht doch alles gleich viel hübscher aus. Am Bahnhof ist nicht viel los, bloss eine Handvoll Reisewillige stehen herum. Und unser Zug 642. Ein paar grüne Personenwagen und eine blaue Diesellok vorne dran. Heute reisen wir 2. Klasse - und das bedeutet diesmal Holzbänke.
Pünktlich um halb acht fährt unser Zug nach Transnistrien los. Erst schleicht er durch die Vororte und dann weiter übers Land. Die Landschaft ist unspektakulär, hügelig und neblig. Viel Brachland und Gestrüpp. Der Zug hält selten mal an, steht dann aber lange. Fahrplanmässig treffen wir pünktlich um 9:44 in Tiraspol ein. Der Bahnhof ist wie ausgestorben. Keiner da?
Tiraspol ist die unbekannte Hauptstadt von Transnistrien. Und Transnistrien ist seit zwanzig Jahren ein eigener Staat. Den gibt es aber eigentlich gar nicht, da er bis heute von keinem anderen Land anerkannt wurde. Aber er hat alles, was ein Staat braucht. Für uns hat er erst einmal eine Grenzkontrolle; Zettel ausfüllen und den Pass durch ein Fensterchen reichen, Stempel drauf - und nach drei Minuten sind wir eingereist.
Auf dem Bahnhofplatz stehen ein paar Busse und zwei Hunde herum. Sonst ist nichts los. Erst mal Geld wechseln und dann kaufe uns ein Frühstück. Gipfeli – mit Sauerkrautfüllung. Irgendwie sind meine Sprachkenntnisse wohl lückenhaft.
Wir laufen ins Stadtzentrum, das ist ab hier etwa ein Kilometer. Es würden auch Busse fahren, aber wir mögen nicht warten bis einer kommt. An der Strasse des „25. Oktober“ sehen wir ein Café; also ergänzen wir unser Frühstück um ein Heissgetränk. Alle sprechen russisch und schauen russisches Fernsehen. Nett hier.
Entlang dieser Strasse stehen die meisten Sehenswürdigkeiten Tiraspols. Theater, Kulturpalast, Parlament und andere mehr. Alle in diesem Sowjet-Stil. Und ein wenig vom Alter gezeichnet. Aber eigentlich sieht es hier genauso aus, wie in Moldawien oder Rumänien. Bloss in kyrillisch.
Am Ufer des Dnjestr befindet sich ein grosser Park mit einigen Denkmälern, Monumenten und dem obligaten Sockelpanzer. Jetzt wo die Sonne scheint ist es wieder schwülheiss. Ich muss brünzlen und habe Durst. Ersteres erledige ich im anwesenden Grünzeug, der Durst aber bleibt.
Vom Parlamentsgebäude winkt uns ein Granit-Lenin zu. Ich bin ein wenig beeindruckt, dass der immer noch so zuversichtlich in die Zukunft schaut. Ganz in der Nähe ist ein ebenso imposantes Suworov-Denkmal. Der General galoppiert mit dem Pferd ins Nichts. Auf die Pferdehoden hat jemand was geschrieben. Bestimmt etwas aufmunterndes?
Mein Durst lässt nicht nach, dagegen müssen wir dringend was unternehmen. Und da kommt zufällig der Trolleybus nach Bender daher …
Zug 642 Chişinău-Tiraspol, 2.Klasse, 71 km, 2:24 h, ca. 0.90 Euro
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Pünktlich um halb acht fährt unser Zug nach Transnistrien los. Erst schleicht er durch die Vororte und dann weiter übers Land. Die Landschaft ist unspektakulär, hügelig und neblig. Viel Brachland und Gestrüpp. Der Zug hält selten mal an, steht dann aber lange. Fahrplanmässig treffen wir pünktlich um 9:44 in Tiraspol ein. Der Bahnhof ist wie ausgestorben. Keiner da?
Tiraspol ist die unbekannte Hauptstadt von Transnistrien. Und Transnistrien ist seit zwanzig Jahren ein eigener Staat. Den gibt es aber eigentlich gar nicht, da er bis heute von keinem anderen Land anerkannt wurde. Aber er hat alles, was ein Staat braucht. Für uns hat er erst einmal eine Grenzkontrolle; Zettel ausfüllen und den Pass durch ein Fensterchen reichen, Stempel drauf - und nach drei Minuten sind wir eingereist.
Auf dem Bahnhofplatz stehen ein paar Busse und zwei Hunde herum. Sonst ist nichts los. Erst mal Geld wechseln und dann kaufe uns ein Frühstück. Gipfeli – mit Sauerkrautfüllung. Irgendwie sind meine Sprachkenntnisse wohl lückenhaft.
Wir laufen ins Stadtzentrum, das ist ab hier etwa ein Kilometer. Es würden auch Busse fahren, aber wir mögen nicht warten bis einer kommt. An der Strasse des „25. Oktober“ sehen wir ein Café; also ergänzen wir unser Frühstück um ein Heissgetränk. Alle sprechen russisch und schauen russisches Fernsehen. Nett hier.
Entlang dieser Strasse stehen die meisten Sehenswürdigkeiten Tiraspols. Theater, Kulturpalast, Parlament und andere mehr. Alle in diesem Sowjet-Stil. Und ein wenig vom Alter gezeichnet. Aber eigentlich sieht es hier genauso aus, wie in Moldawien oder Rumänien. Bloss in kyrillisch.
Am Ufer des Dnjestr befindet sich ein grosser Park mit einigen Denkmälern, Monumenten und dem obligaten Sockelpanzer. Jetzt wo die Sonne scheint ist es wieder schwülheiss. Ich muss brünzlen und habe Durst. Ersteres erledige ich im anwesenden Grünzeug, der Durst aber bleibt.
Vom Parlamentsgebäude winkt uns ein Granit-Lenin zu. Ich bin ein wenig beeindruckt, dass der immer noch so zuversichtlich in die Zukunft schaut. Ganz in der Nähe ist ein ebenso imposantes Suworov-Denkmal. Der General galoppiert mit dem Pferd ins Nichts. Auf die Pferdehoden hat jemand was geschrieben. Bestimmt etwas aufmunterndes?
Mein Durst lässt nicht nach, dagegen müssen wir dringend was unternehmen. Und da kommt zufällig der Trolleybus nach Bender daher …
Zug 642 Chişinău-Tiraspol, 2.Klasse, 71 km, 2:24 h, ca. 0.90 Euro
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