Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, genannt "Lula", hat sich entschieden, seinen Abschied vom Amt in seinem Heimatstaat Pernambuco im brasilianischen Nordosten zu nehmen. Am 31. Dezember endet seine Amtszeit und Dilma Rousseff wird am 1. Januar Präsidentin Brasiliens. Vor 8.000 Pernamucanern hielt er gestern in Recife seine Abschiedsrede. Der Abend verlief sehr emotionsgeladen. Lula standen laut den Beobachtungen des "Diario de Pernambuco" dreimal die Tränen in den Augen.
Er kann auf ein bewegtes und erfolgreiches Leben zurückblicken. Angefangen hat es in Pernambuco, wo er in der Kleinstadt Garanhuns im Sertão geboren wurde. Vor der Trockenheit und dem Hunger in der Region floh seine Mutter mit den Kindern nach São Paulo wie viele Nordestinos es damals taten. Als Kind verkaufte er Gemüse und Früchte, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Mit 14 Jahren liess er sich zum Mechaniker ausbilden. Damit begann seine Karriere bei der Metallarbeitergewerkschaft, mit der er dann durch historische bedeutsame Streiks Aufsehen erregte und mit der er dann 1979 die PT, die Partei der Arbeiter, gründete. 2002 wurde er brasilianischer Präsident und erfreut sich bis heute einer hohen Beliebtheit bei seinen Landsleuten.
Was Wunder, dass man dann an so einem Abend wehmütig und emotional wird. Nur so kann man es sich erklären, dass er sehr hochgreifende Vergleiche zieht, was seinen Werdegang betrifft. Zum Beispiel erklärte er: "Es ist nicht normal, dass ein "Retirante" (so werden die aus dem Hungergebiet des Nordostens fliehenden Bauern genannt) vor dem Hunger flieht und später Präsident der Republik wird. Das war ein Fingerzeig Gottes". Auch etwas anderes hat ihm zu denken gegeben: "Ich erinnere mich an einen Tag, an dem eine Frau mir sagte, dass sie mich nicht wählen wird, weil ich ihr alles wegnehmen werde. Was sollte ich dieser Frau wegnehmen? Ich sagte zu meiner Frau Marisa: "Ich bin erschrocken. Ich sass in einer Baracke und eine Person, die nichts besass, hatte Angst vor mir". Marisa sagte mir dann: "Gib nicht auf, eines Tages wirst du sie überzeugen" und das geschah dann im Jahre 2002."
Der Diario de Pernambuco beendet seinen Bericht mit folgenden Worten: "Zwei Sätze markierten den Schlussteil seiner Rede: "Wir müssen lernen uns an uns selbst zu erfreuen, es muss uns gelingen uns gegenseitig zu respektieren, an uns zu glauben, denn wer an sich glaubt wird nie verlieren". Dies war ein emotionaler Rückblick eines Menschen, der nach 8 Jahren Amtszeit als Markenzeichen seine Beharrlichkeit hatte. Und noch ein anderer Satz von ihm: "Jetzt gilt es die Genossin (companheira) Dilma Rousseff zu unterstützen, denn sie wird noch viel Besseres für Pernambuco tun". Aber neben der Bitte um Unterstützung für die gewählte Präsidentin gab er mit den den Worten "Glaubt ja nicht, dass ihr mich los sein werdet" zu verstehen, dass er weiterhin in der Öffentlichkeit präsent bleiben wird."
Siehe auch Blogbeiträge:
Dilma Rouseff und ihr Fan Hugo Chávez
Auf eine Tasse Kaffee mit dem Präsidenten
Der Kampf des Dreigestirns um die Präsidentschaft
Informationsquelle:
Na despedida, lágrimas | Diario de Pernambuco - O mais antigo jornal em circulação na América Latina
Er kann auf ein bewegtes und erfolgreiches Leben zurückblicken. Angefangen hat es in Pernambuco, wo er in der Kleinstadt Garanhuns im Sertão geboren wurde. Vor der Trockenheit und dem Hunger in der Region floh seine Mutter mit den Kindern nach São Paulo wie viele Nordestinos es damals taten. Als Kind verkaufte er Gemüse und Früchte, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Mit 14 Jahren liess er sich zum Mechaniker ausbilden. Damit begann seine Karriere bei der Metallarbeitergewerkschaft, mit der er dann durch historische bedeutsame Streiks Aufsehen erregte und mit der er dann 1979 die PT, die Partei der Arbeiter, gründete. 2002 wurde er brasilianischer Präsident und erfreut sich bis heute einer hohen Beliebtheit bei seinen Landsleuten.
Was Wunder, dass man dann an so einem Abend wehmütig und emotional wird. Nur so kann man es sich erklären, dass er sehr hochgreifende Vergleiche zieht, was seinen Werdegang betrifft. Zum Beispiel erklärte er: "Es ist nicht normal, dass ein "Retirante" (so werden die aus dem Hungergebiet des Nordostens fliehenden Bauern genannt) vor dem Hunger flieht und später Präsident der Republik wird. Das war ein Fingerzeig Gottes". Auch etwas anderes hat ihm zu denken gegeben: "Ich erinnere mich an einen Tag, an dem eine Frau mir sagte, dass sie mich nicht wählen wird, weil ich ihr alles wegnehmen werde. Was sollte ich dieser Frau wegnehmen? Ich sagte zu meiner Frau Marisa: "Ich bin erschrocken. Ich sass in einer Baracke und eine Person, die nichts besass, hatte Angst vor mir". Marisa sagte mir dann: "Gib nicht auf, eines Tages wirst du sie überzeugen" und das geschah dann im Jahre 2002."
Der Diario de Pernambuco beendet seinen Bericht mit folgenden Worten: "Zwei Sätze markierten den Schlussteil seiner Rede: "Wir müssen lernen uns an uns selbst zu erfreuen, es muss uns gelingen uns gegenseitig zu respektieren, an uns zu glauben, denn wer an sich glaubt wird nie verlieren". Dies war ein emotionaler Rückblick eines Menschen, der nach 8 Jahren Amtszeit als Markenzeichen seine Beharrlichkeit hatte. Und noch ein anderer Satz von ihm: "Jetzt gilt es die Genossin (companheira) Dilma Rousseff zu unterstützen, denn sie wird noch viel Besseres für Pernambuco tun". Aber neben der Bitte um Unterstützung für die gewählte Präsidentin gab er mit den den Worten "Glaubt ja nicht, dass ihr mich los sein werdet" zu verstehen, dass er weiterhin in der Öffentlichkeit präsent bleiben wird."
Siehe auch Blogbeiträge:
Dilma Rouseff und ihr Fan Hugo Chávez
Auf eine Tasse Kaffee mit dem Präsidenten
Der Kampf des Dreigestirns um die Präsidentschaft
Informationsquelle:
Na despedida, lágrimas | Diario de Pernambuco - O mais antigo jornal em circulação na América Latina