Dass der Traktat im Religionsunterricht der Schulen, wie überhaupt im gesamten Schulunterricht, keinerlei Beachtung erfährt, kann jedenfalls nicht mit dem angeblichen aufklärerischen Anspruch des Schulunterrichts (Religionsunterricht) begründet werden, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass der Unterricht der Indoktrination der Menschen zu dienen hat. Gegen eben jene Indoktrination, die einzig dem Verharren in und dem Festhalten an alten Irrtümern dient, richtet sich der Traktat. Daher ist es kein Wunder, wenn dieses gewichtige Werk der Aufklärung unbeachtet bleiben soll. Die Beachtung des Traktats macht eine Erstarkung der Religionen und damit der von ihnen ausgehenden Tyrannei faktisch unmöglich. Da sein durchdachter Inhalt definitiv nicht zu widerlegen ist, bleibt diese echte literarische Lebenshilfe zur geistigen Erhöhung des Menschen auch von den Betrügern unserer Tage gefürchtet. Jeder an der Wahrheit, d.h. am größtmöglichen Erkenntnisgewinn interessierte Mensch sollte dieses Meisterwerk der Aufklärung wenigstens einmal gelesen haben.
P.S. Dass der Verfasser des Traktats unbekannt ist, ist einerseits dessen Mangel an Eitelkeit geschuldet und andererseits der Tatsache, dass es sich bei den Bürgerrechten wie der Meinungs-, Gesinnungs- oder Religionsfreiheit - zu letzterer gehört zwangsläufig auch die Ablehnung einer, mehrerer oder aller Religionen - eben nicht um christliche Werte handelt, wie das heute fälschlicherweise besonders von denen behauptet wird, gegen die sich der Traktat richtet. Dahingegen waren Werke wie der Traktat ausschlaggebend für die Jahrhunderte später erfolgte gesetzliche Anerkennung dieser Freiheiten, die dem Christentum bzw. seiner weltlichen Institutionen (Kirche) erst abgerungen werden mussten. Und die noch vor etwas mehr als einem Jahrhundert vom Papst als Ausgeburten eines kranken Geistes verteufelt wurden. Letztendlich nahm sich die Kirche, wenn auch bigott, erst ab 1965 dieser Werte an. Das erfolgte wiederum nur aus der Notwendigkeit ihrer Mittäterschaft am Völkerabschlachten des 20. Jahrhunderts heraus. Das Interesse der Kirchen an der derzeit stattfindenden Islamisierung ist jedenfalls kein Zufall, sondern gründet auf die nach wie vor vorhandene Ablehnung und Verachtung eben jener Werte, die eben nicht im Einklang mit dem Christentum und insbesondere mit den Interessen des geistlichen und weltlichen Pfaffentums zu bringen sind.
Hier geht es zurück zu Teil 3 bzw. vorwärts zu Teil 5 (Fortsetzung folgt morgen)