Traiphum sind Bilderhandschriften die, die drei Welten der thailändischen Mythologie darstellen. Das Traiphum zeigt die Götterwelt, die Welt der Menschen und die Unterwelt (Hölle) in 109 Bildern. Grundlage sind alte Texte in Pali (Schrift), die jedoch meist nur von Gelehrten und gebildeten Mönchen gelesen werden können. Um auch denen einen Zugang zu den Texten zu ermöglichen, die der Schriftsprache nicht mächtig sind, wurden in verschiedenen Epochen Bildhandschriften in Auftrag gegeben. Die drei Welten sind die Grundlage des Glaubens und sollte der Bevölkerung die Auswirkungen von gutem und schlechtem Karma vor Augen führen.
Ein sehr schönes Traiphum befindet sich im Museum für asiatische Kunst in Berlin. Die Bildhandschrift stammt aus dem Jahr 1776 und wurde von dem thailändischen König Taksin (1734-1782) in Auftrag gegeben. Neben dem in Berlin befindlichen Traiphum befinden sich noch zwei Kopien in Bangkok.
1782 wurde König Taksin von seinen Nachfolgern hingerichtet. Da königliches Blut nach einem alten Thai-Gesetz nicht vergossen werden darf, wurde König Taksin in einen Samtsack gesteckt und mit Sandelholzknüppeln zu Tode geprügelt. Die offizielle Geschichtsschreibung gibt eine andere Geschichte wieder. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, das die Nachfolger von Taksin keinen großen Wert auf die kulturellen Errungenschaften legten. Das Traiphum wurde von Adolf Bastian (1826-1905) einem Gründer und erster Direktor des Museums für Völkerkunde nach Berlin geholt.
Das Leporello (Faltmanuskript) ist eine illuminierte Bildhandschrift. Es wurde mit Farben und Goldtusche auf Papier gemalt. Das Manuskript wurde in Thailand angefertigt und hat eine Abmessung von 52 x 23,5 cm.
In den einzeln Bildern werden dargestellt:
Die Preta Welt zeigt den immer hungrigen Geist mit übergroßen Bauch. Wasser das ihm gereicht wird verwandelt sich in flüssiges Feuer. Auch wird der Hungergeist am schlafen gehindert, da der Boden heiß wird. Menschen die in ihrem Leben sehr nach ihren körperlichen Wünschen gestrebt haben, können zu dem thailändischen Geist Preta werden.
Die Stadt Nibaphan ist eine Darstellung des Nirvana die den Menschen als Belohnung für ein gutes Karma erwartet.
Die Geburt von Prinz Sitthattha (Buddha) im Kreise des Hofstaates mit Goldtusche gemalt.
Blutige Darstellung der Hölle in der die Menschen mit schlechtem Karma gefoltert werden.
Akhanithaphrom ist die Abbildung des Akanistha-Himmel, die Welt der Götter, die höchste, fünfte von fünf Ebenen.
Darstellungen aus dem Leben Buddhas.
Die vier Begegnungen des Prinzen Sitthattha mit dem Elend und Leid der Welt, die ihn dazu bewegen seine behütete Welt als Prinz zu verlassen und den Weg des Buddha zu gehen.
Der langsame und milchige Ozean ist eine Darstellung des Kosmos und Götterwelt.
Die 8 Arten der edlen Wesen vermitteln den Menschen die Grundlagen für ein gutes Karma.
Der Paranimmita vasavatti Himmel (Sphäre) ist eine Abbildung aus der Welt der Götter. Himmelswesen der Sennenwelt. Die Erleuchteten leben in einer glücklichen Sphäre. Sie sind für Menschen unsichtbar.
Angriff des Dämonen Mara auf Buddha.
Yama Loka ist die göttliche Gerichtsbarkeit zu der die Menschen gelangen, die ausreichend gute Taten vollbracht haben. Hier können kleine Sünden verbüßt werden und für etwas größere Sünden wird die Strafe erteilt. Nach getaner Buße kann der Mensch den Weg der Wiedergeburt antreten.
Die Caturmaharajika sind die vier Welthüter und stellen die Himmelsrichtungen dar.
Das Traiphum ist durch die Deutsche Digitalen Bibliothek allgemein zugänglich: Traiphum
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