Trainingsplanung: Frühsport – Vor- und Nachteile

Wir Ausdauersportler*innen wissen: Es ist nicht immer einfach, sein Training in den Alltag zu integrieren. Als vollzeitarbeitende Läufer*innen oder Triathlet*innen(en) müssen die Trainingszeiten gut geplant sein. Nun gibt es unterschiedliche Typen. Die einen bevorzugen Frühsport und absolvieren ihr Training daher bereits vor dem eigentlichen Tagesbeginn. So klingelt der Wecker zu teilweise abenteuerlichen Zeiten. Dann heissts raus aus den Federn und rein in die Laufschuhe. Die Ausrüstung wurde bereits am Vorabend säuberlich rausgelegt, der/die schlaftrunkende Läufer*in muss nicht nachdenken, nur den Organismus in Gang bringen.

Dann gibt es die Langschläfer*innen, die sich nie im Traum vorstellen können, am Morgen zu trainieren. Irgendwann jedoch, wenn die Distanzen immer größer und der Trainingsumfang immer höher wird, wird der/die Langschläfer*in zwangsweise zum/zur Frühsportler*in. Wenn dann noch Kinder mit im Spiel sind, ist es umso wichtiger, sein eigenes Programm bereits vor Beginn des eigentlichen Tages durchzuführen. Denn der Job Mama/Papa steht ja auch täglich auf der to-do Liste.

Aber was ist nun besser - Frühsport oder abendliches Training?

Wir gehören beide nicht zu den geborenen Morgensportler*innen. Am frühen Morgen Hochleistung zu bringen, das fällt uns sehr schwer. Mein Blutdruck ist sehr niedrig und dadurch fällt es mir schwer, am Morgen in die Gänge zu kommen. Carsten fühlt sich vor seiner ersten Tasse Kaffee und einem Frühstück auch nicht munter. Nichtsdestotrotz versuchen wir mittlerweile regelmäßig Morgens zu trainieren. Folgende Vorteile sehe ich in frühem Training:

  1. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man seine Trainingseinheit bereits vor Beginn des Arbeitsalltages absolviert hat. Für mich persönlich ist das ein absolutes Hochgefühl, wenn ich ins Büro fahre und meine Tageskilometer bereits in den Beinen habe oder eine wichtige Krafteinheit abhacken kann.
  2. Das frühe Training macht fit für den Alltag. Ich bin unglaublich klar, wenn ich morgens trainiert habe und dann mit der Arbeit beginne. Meine geistige Frische ist deutlich höher, als wenn ich ohne Frühsport mit der Arbeit beginne.
  3. Wenn man Morgens trainiert, hat man Abends Zeit, etwas zu unternehmen, natürlich vorausgesetzt, dass man nicht zwei Tageseinheiten auf dem Trainingsplan stehen hat.
  4. Man kommt nicht in die Bredouille eine Trainingseinheit ausfallen zu lassen aufgrund eines harten Arbeitstages, ungeplanten Terminen oder der spontanen Anfrage von Freunden für einen gemeinsamen Abend (wieder vorausgesetzt, dass nicht zwei Tageseinheiten geplant sind).
  5. Im Sommer kann frühes Training sehr hilfreich sein. Bei hohen Temperaturen sind die Ozonwerte am Morgen und die Sonneneinstrahlung und Temperatur noch nicht so hoch, wie am Nachmittag/Abend. Gerade beim Laufen im Sommer ist das Training am frühen Morgen häufig deutlich angenehmer, als zu einer anderen Tageszeit.

Hier die Nachteile von frühem Training:

  1. Strenge und Disziplin bei der Zubettgehzeit sind notwendig, damit man regelmäßig frühe Trainingseinheiten durchziehen kann. Nur mit ausreichend Schlaf kann man Frühsport auf Dauer erfolgreich in den Alltag integrieren. Dadurch ist man eingeschränkt in der Abendplanung und gesellschaftlichen Spontanität.
  2. Der geistigen Frische zu Beginn des Arbeitstages folgt manchmal auch ein Müdigkeitstief, wenn man etwas Zeit am Schreibtisch verbracht hat. Hier sind Selbstständige oder Homeoffice Menschen, die ihren Arbeitsalltag flexibel gestalten können, im Vorteil, denn ein kurzes Schläfchen hilft da meistens Wunder.
  3. Training ohne Frühstück ist für viele Sportler*innen ein schwieriges Thema und häufig auch nicht ratsam. Andererseits können einige Leute auch nicht direkt nach dem Aufstehen etwas essen. So kann die Nahrungsaufnahme vor einer frühen Trainingseinheit ein Problem darstellen.
  4. Gerade im Winter haben viele Menschen Probleme, ihren Kreislauf am Morgen in Gang zu bringen. Wenn es noch stockdunkel ist, ist der Körper nicht unbedingt darauf getrimmt, rauszugehen und Höchstleistung zu bringen.
  5. Training vor der Arbeit ist in der Regel zeitlich begrenzt. Dadurch kann man die Trainingseinheit auch nicht beliebig ausbauen, wenn es gut läuft. Bei Training in der Gemeinschaft fällt das entspannte Schwätzchen danach durch die zeitliche Begrenzung weg.

Was ist also besser? Frühsport oder abendliches Training?

Ich denke darauf gibt es keine allgemeine Antwort. Wie ihr schon an meiner subjektiven Pro- und Kontraliste sehen könnt, gibt es beim Frühsport Vor- und Nachteile. Hier sind sicherlich individuelle Vorlieben am Ende entscheidend. Bin ich ein*e Frühaufsteher*in? Hacke ich gerne das Training bereits am Morgen ab? Oder komme ich Morgens nur schwer in die Gänge und brauche erstmal meinen Kaffee, um überhaupt Mensch zu sein?

Bei den genannten individuellen Vorlieben muss man allerdings auch konstatieren, dass die meisten Dinge nur eine Gewohnheitsfrage sind. Auch wenn man kein*e Frühaufsteher*in ist, kann man sich das frühe Training antrainieren. Wenn man am Morgen die Dosis Koffein benötigt, kann man sich durchaus vor dem Lauf einen Espresso genehmigen. Ausreichend Schlaf ist wie erwähnt eine Frage der Disziplin.

So kämpfen auch wir regelmäßig mit unserem inneren Schweinehund. Frühsport ist nicht unsere große Leidenschaft. Andererseits ist es genial, wenn man seine Trainingseinheit bereits am Morgen absolviert hat und somit am Abend für andere Dinge Zeit hat. Tage, an denen man Morgens und Abends trainiert, ermöglichen es dem/der Amateursportler*in regelmäßige Pausentage einzubauen, die sehr wertvoll für die Regeneration sein können.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass jeder den optimalen Ansatz für sich selbst findet.

Wie seht Ihr das? Trainiert Ihr lieber Morgens oder Abends? Seht Ihr auch die Vor- und Nachteile von morgendlichem Training, die ich aufgezählt habe? Oder gibt es andere Punkte, die für Euch in der zeitlichen Planung Eures Trainings eine entscheidende Rolle spielen?

Ich freue mich auf Eure Kommentare!


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