Training und Erholung- Teil 1

Von Wonseong

Es ist ein altes, jedem bekanntes Klischee: In der Pause bzw. Erholung findet die Entwicklung statt – nicht im Training selbst. Training ist Stress für den Körper – gezielter Stress, um dem Körper (und nicht nur dem Körper, aber dazu später mehr) zu zeigen: „Hey, Du bist noch nicht stark genug, um diesen Reiz locker wegstecken zu können“.

Das alte Mantra von „MEHR IST BESSER“ oder „VIEL HILFT VIEL“ oder – wie ein Coach-Kollege gern als Hashtag verwendet – „#HARDWORKWORKS“ führt viele Athleten und Coaches allzu oft in die Irre.

Es geht viel weniger darum, wie viel Du trainierst, sondern wie gut Du Dich erholst von dem Training, das Du machst.

Das Schlimmste, dass Dir passieren kann – und das passiert Millionen von Athleten jedes Jahr – ist, dass Du Dich verletzt oder krank wirst. Dann sind ganz schnell Wochen oder gar Monate guten Trainings für die Katz.

Ein weiterer, weit verbreiterter Mythos: Übertraining. Im Grunde ist Übertraining meist kein Über-Training, sondern eine Unter-Erholung.

Denn die Symptome von Übertraining kommen ja davon, dass neue – vielleicht zu starke – Trainingsreize gesetzt werden, wenn der Körper noch nicht ausreichend erholt ist.

Eine optimale Leistungsentwicklung kommt daher von einer optimalen Relation von Belastung und Erholung. Manchmal werde ich von Athleten gefragt, ab wann die Gefahr von Übertraining angezeigt ist. Ich frage dann als erstes, wie viel sie denn trainieren. Wenn dann die Antwort kommt: „So zwei bis drei Mal pro Woche“, kann ich entspannt Entwarnung geben. Egal was die Leute trainieren – bei so wenigen Trainingsreizen und so viel Erholungszeit dazwischen ist die Gefahr eines Übertrainings praktisch ausgeschlossen. Aber am anderen Ende des Spektrums – und für diese Menschen schreibe ich ja diesen Blog – steht die Frage im Raum:

Wie schnell kann ich mich von Trainingsreizen regenerieren und wie kann ich diesen Prozess beschleunigen?

Oder anders ausgedrückt: Wie kann ich den Erholungsprozess maximal beschleunigen, damit ich möglichst viele neue Trainingsreize setzen und verarbeiten kann. Hierzu habe ich ein paar Strategien zusammengestellt, die ich in Teil 2 vorstelle. Ich hoffe, ich habe Dich für das Thema Erholung bzw. Regeneration noch einmal sensibilisiert und die Spannung auf Teil 2 gesteigert. 🙂

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