Stagnation scheint ein hartes Wort und verheißt meist nichts Gutes. Es kann sich Tage, Wochen oder sogar Monate hinziehen, bis man eine Verbesserung verspürt und etwas merklich bewegt bekommt. Stagnation muss aber kein Grund zum Verzweifeln sein. So eine Phase kann motivieren, man muss nur wissen wie man aus diesem scheinbaren Loch herauskommt.
Es war kein Teil meines Trainingsplans, dennoch verfolge ich seit einiger Zeit einigermaßen ehrgeizig den Plan, irgendwann einmal mehr als knapp zwei Klimmzüge zu schaffen. Irgendwie habe ich es aber tatsächlich hinbekommen, meine Klimmzugstange, die mitten im Weg anmontiert ist, erst zu ignorieren und dann fast nahezu zu vergessen. Die Überraschung war nicht groß, aber nicht minder deprimierend, als ich es mal wieder probierte und allen Ernstes immer noch nicht mehr als die besagten zwei absolvieren konnte. Ich schaffe es sogar, so viel Kampf, Herzblut, Gezappel und Gewimmer in den zweiten Klimmzug zu legen, dass mich Beobachter mitleidig hochheben. Einfach weil sie das Elend nicht mit ansehen können. Deshalb steht der neue Plan fest oder besser gesagt, der alte wird aus einer verwinkelten Schublade gekramt. Irgendwie sollte dann irgendwann mit etwas Geduld ein zweiter, richtig schöner Mädchenklimmzug und mindestens einer mit Handrücken zu mir zeigend möglich sein!
Das Triathlontraining geht deutlich unverkrampfter von statten. Der Januar war mit all den vielen Details zur Saisonplanung, mit vielen organisatorischen Terminen hier und da ziemlich übervoll. Die geplante Trainingszeit mit gut 30 Stunden war deshalb von MyGoal Trainerin Anke vollkommen ausreichend. Ich musste richtig zu sehen, dass ich alles unter einen Hut bekomme. Deshalb kann an der Qualität der einzelnen Einheiten noch etwas mehr gearbeitet werden. Hin und wieder habe ich einfach mal nur so einen Lauf genossen, bin über Eis geschlittert oder habe meine Ruhe auf der Yogamatte gesucht.
Statistiken machen für mich erst so richtig Sinn, wenn man sich einen längeren Zeitraum anschaut. Auch wenn die Monate im Winter im Vergleich zum Frühjahr und Sommer natürlich ruhiger sind, so kann ich jetzt schon einmal klar sagen: meine noch nicht ausgereifte Saisonplanung, die einen Triathlon bereits frühzeitig im zweiten Quartal vorsieht, sorgt schon jetzt für ein klein wenig Anspannung. Es wird Zeit wieder aus der Komfortzone herauszutreten und langsam aber nicht zu gemächlich voran zu kommen.
Der Januar vor einem Jahr sah wetterbedingt etwas anders aus – ich absolvierte fast doppelt so viele Kilometer auf dem Rennrad auf der Rolle wie dieses Jahr. Ich steckte etwas weniger häufig in Laufschuhen und Schwimmen bin ich fast gar nicht gegangen. Dieses Jahr bin ich zwar ab und an über Schnee geeiert, aber nur ein Mal musste ich wetterbedingt zu Haus bleiben. Dennoch sind beim Schwimmen mehr als fünf Stunden und 12km zusammen gekommen. Rückblinkend macht sich mein SwimCamp im Dezember immer noch positiv bemerkbar.
Mein Rennrad habe ich nur zu Haus auf der Rolle bewegt, aber die Zeit ging Dank guter Unterhaltung und einem abwechslungsreichen Programm auch recht schnell vorbei. Längste Einheit mit zwei Stunden war aber nicht die anstrengendste. Ich hatte Anfang des Monats eine Probeeinheit beim Höhentraining. Auch wenn ich mich muskulär nicht verausgabt habe, so war ich dennoch absolut erschöpft, als ich nach 90 Minuten den Raum wieder verlassen habe. Man schwitzt unfassbar, obwohl die Klimaanlage für starke Kühlung sorgt. Ich wusste nicht, ob ich frieren oder weiter tropfen sollte. Ganz komische Mischung mit so wenig Sauerstoff im Blut. Ab Februar geht es nun zwei Mal die Woche dort hin und ich bin gespannt, wie sich das auf meine Leistung auswirken wird. Ich gehe stark davon aus, dass diese zunächst richtig bergab gehen wird.
Trotz Schnee bin ich relativ oft zum Laufen draußen gewesen – nicht nur, dass ich jede Schwimmeinheit zu einer Lauf-Schwimm-Lauf Einheit umgewandelt habe. Ich war auch an meinen freien Tagen immer mal wieder zu einer längeren Runde draußen. Auch wenn es ab und zu mit minus zehn Grad recht unbeschaulich war. So konnte ich ziemlich viel Basisarbeit leisten, bevor es jetzt ein wenig schneller wird. Was ich total vermisst habe, waren Treppenläufe. Nachdem ich im November und Dezember fast jede Woche ein Mal Treppen hoch und runter gehopst bin, hat mir diese Art Krafttraining wirklich gefehlt.
Alle Einheiten habe ich vorwiegend im Grundlagenbereich absolviert, auch wenn ich schon hier und da einige Schwerpunkte in Sachen Schnelligkeit gesetzt habe.
Yoga, Stabi (Fitness), Pilates - alles, um die Körpermitte stabil zu halten, den Körper durchzudehnen, zu entspannen und Abwechslung ins Training zu bringen. Leider scheint es mir etwas zu kurz gekommen zu sein, aber mit sechs Einheiten lag ich voll im Soll.
Was der Februar bringen wird und schon gebracht hat, ist Schwimmerfahrung Dank Schwimmseminar. Dazu demnächst etwas ausführlicher mehr. Ich werde wie erwähnt das Höhentraining ausprobieren und möchte einige Laufschwerpunkte an den beiden verbleibenden Tagen in der Woche setzen. Das hängt aber natürlich ganz davon ab, wie mein Körper die Unterschlagung von Sauerstoff verträgt.