Was für ein Monat. Zwischendrin habe ich an allem gezweifelt und dachte, dass ich den ganzen Tag eigentlich nur im Bett bleiben könnte. Aber das kleine Formtief habe ich überwunden und letztlich intensiv an allen Sportarten gearbeitet. Es war zuweilen wirklich Arbeit, obwohl es “nur“ ein Hobby ist. Aber auch das muss hin und wieder sein, um sein Ziel zu erreichen. So sind die mehr als 51 Stunden wohl verdient und mein intensivster Trainingsmonat in diesem Jahr, der mit den Kilometern und Stunden knapp unter dem April liegt, ist vorüber.
Das Schwimmen war im Juli geradezu lächerlich. Mit fünf Kilometern in den Armen konnte ich keinem Fisch im Wasser nur annähernd hinterherschwimmen. Ich könnte jetzt sagen, dass die beiden Wettkämpfe am Anfang des Monats so viel Kraft gekostet haben, dass ich anschließend nicht mehr schwimmen konnte. Oder dass ich keine Zeit hatte, ein Schwimmbad zu besuchen. Oder beides. Ja, vielleicht war es auch tatsächlich so. Das Leben ist eben hin und wieder gnadenlos. Dennoch, im August musste es anders laufen. Da hieß es früh ins Bett. Wirklich früh. Denn die Hitze machte mich immer noch komplett fertig, wobei ich sie wirklich liebe. Nur kostet das ganze Herumgetobe draußen im Sommer ziemlich viel Energie. Wenn der Wecker noch mitten in der Nacht klingelte, damit ich es noch ins Schwimmbad schaffte, musste ich noch früher ins Bett. Das klappte eigentlich wirklich gut und so kam endlich mal wieder eine zweistellige Kilometerzahl zustande. Anfang August rächte sich das im Zusammenspiel mit den intensiven Yoga & Stabieinheiten mit ordentlich Muskelkater. Nach dem oben bereits erwähnten Einbruch, ging es aber wirklich spürbar voran. Die zwei Kilometer pro Trainingseinheit konnte ich wirklich gut durchziehen. Egal, ob das Freibad voll war mit dahintreibenden Gästen, die so wie ich schon früh am Morgen baden wollten oder an regnerischen Tagen komplett leer war. Für mich gab es keine Gnade. So wie das ein oder andere Mal in der Mittagspause oder am Abend. Zuweilen eierte ich etwas schlaftrunken in der Früh zum Bad, dennoch wurde die harte Arbeit schon in wenigen Wochen belohnt. Yoga & Stabi waren aber nicht nur für die ein oder andere Krafteinheit da. Beides bot Abwechslung und mit Yoga konnte ich regelmäßig meine müden Muskeln und den gesamten Körper wieder gut zurechtrücken, entspannen und beleben.
Normalerweise wären laut Plan noch drei oder vier Kilometer mehr beim Schwimmen drin gewesen. Leider musste ich die vergangene zwei Tage komplett auf Sport verzichten. Mehr als meine Fingerchen, die über die Tastatur schleichen, konnte ich von mir nicht bewegen. Das Les Mills OneLive Wochenende hat mich so sehr mitgenommen, dass ich mich elender als nach so manchem Wettkampf fühlte.
Was genau ich vom Laufen halten soll weiß ich gerade nicht. Die kurzen Intervalleinheiten auf der Bahn gefielen mir super. Durch die Hitze war aber nie so recht das drin, was ich eigentlich zeigen wollte. Ich hätte mir mehr erhofft. Ähnlich erging es mir bei den längeren Einheiten um 20km. Ich weiß nicht. Ich weiß nicht. So wie vor jeder Mitteldistanz frage ich mich, wie ich das nur nach den 90km noch anständig hinbekommen soll. Klar weiß ich, dass ich meine Hausaufgaben gemacht und in diesem Fall den MyGoal Plan erfüllt und abgehakt habe. Dennoch. Ich weiß nicht. Ich weiß nicht. Da kam der Mauerweglauf als kleine Motivation genau richtig!
Dafür weiß ich aber ganz genau, was das Radtraining für mich offen hielt. Das war der Hit. Zwei lange Einheiten liefen einfach richtig mies. Bei zwei langen Einheiten zeigte ich meinen Begleitern, dass ich Radfahren kann! Ich spürte jeden Kilometer, den ich mir so mühsam in den vergangenen Wochen wieder erarbeitet habe. In der Woche am Morgen oder Abend gab es kurze Radeinheiten auf der Rolle oder ich erledigte alles in der Stadt mit dem Renner. Am Wochenende gab es immer eine lange Radeinheit raus auf’s Land. Immer mit Wind. Immer mit Wetterwechsel. Irgendwie nie gemütlich, aber jeder Kilometer wohl verdient und oft mit viel Freude und Spaß verbunden. Energie und Kraft waren der Lohn. Ich hoffe, das hält so auch noch etwas an.
Gut, ein Thema habe ich komplett vernachlässigt. Wieder einmal. Die Meditation kam mir genau zwei Mal in diesem Monat in den Sinn. Ja, gut, vielleicht sollte ich diese Momente auch einfach als Meditation ansehen. Während einer Yogastunde war ich Mitte des Monats so entspannt, dass ich mich zwischendrin fragte, ob ich meditiere. Es war ein Moment, als bei den anderen Sportarten nichts zu gewinnen war. Gleiches geschah beim Laufen. Ich hatte einfach nur einen ganz entspannten 18km Lauf. Ich lief – einfach so. Ohne auf die Uhr zu schauen. Ohne mir Gedanken über Ziele zu machen. Ein Training, das einfach so verging. Mein Kopf komplett leer, fast gedankenlos. Jetzt gilt es genau solche Momente zu suchen und zu genießen. Es gilt auszuspannen, locker weiter zu trainieren und die Zeit bis zum letzten Wettkampf in dieser Saison ruhig ausklingen zu lassen. Ich bin gespannt, was nach dieser langen und sehr erfolgreichen Saison drin sein wird.
Erkenntnis des Monats:
Auch kleine Rückschläge oder Momente der kompletten Lustlosigkeit vergehen.
Hin und wieder muss man sich darauf einlassen,
erforschen woran es liegt, um erfrischt weitermachen zu können.
Denn dann folgen ganz sicher wieder diese Momente voller Energie und Zuversicht.
Und was ist sonst noch so passiert?
Wer viel trainiert und sich so auf etwas konzentriert, braucht auch ab und zu etwas Abstand zu all dem.
Deshalb war es wirklich ein Genuss, mal etwas ganz anderes zu machen,
wie Bachvolleyballspielen oder einen Tag im Zeichen von Fitness zu genießen.
Bild: Trainings-Grafiken erstellt mit Sportics.
..‘Din’ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh
Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.