Das Training für ein Mensch/Hund Team in der Dummyarbeit besteht aus vielen kleinen Puzzleteilchen. Der Grundgehorsam, Markieren, das Einweisen und das Suchen können auf unterschiedliche Arten geübt werden und ganz sicher gibt es nicht “den einen Weg”. Zahllose Puplikationen und viele Trainer gibt es auf dem Markt die “ihren Weg” beschreiben und lehren.
Immer wenn nun ein “Neuer” auf der Bildfläche auftaucht wird dessen Veröffentlichung natürlich neugierig, bis weilen auch argwöhnisch beäugt und mehr oder weniger kritisch kommentiert.
Wie ich bereits berichtete hat auch in unserem Bücher- bzw. CD-Regal ein weiteres Werk Einzug gehalten. Nun bin ich niemand, der auf jeden Zug euphorisch aufspringt oder das eigene Training bei jeder Neuigkeit über den Haufen wirft aber ich bin jemand, der Neuem grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber steht und es sich auch gerne anschaut.
Wenn ich das Material gesichtet habe ziehe ich Bilanz und stelle mir folgende Fragen:
- Gefällt mir das, was ich gesehen oder gelesen habe grundsätzlich?
- Kenne ich diese Art des Trainings bereits oder ist es etwas komplett neues?
- Macht es Sinn etwas von diesem Neuen in mein Training zu integrieren oder verwirre ich damit meinen Hund?
Und genau so bin ich auch mit den DVD’s von Keith Mathews verfahren und ich kam zu folgenden Atworten:
- Ja, mir gefällt was ich mir da angeschaut habe. Sowohl die Art und der Aufbau des Trainings als auch der Umgang mit den Hunden
- Ja, ich kenne viele Teile dieser Art des Trainings es wird nicht etwas völlig Neues vorgestellt. Nur der Blickwinkel ist manchmal etwas anders
- Ja, es macht durchaus Sinn sich etwas davon anzunehmen und nein, das Training nach “Guru Style” wird meinen Hund nicht verwirren, dessen bin ich mir sehr sicher.
Ich habe die DVD’s inzwischen viele Male gesehen. Ich habe mir Notizen gemacht wie bestimmte Übungen sich aufbauen. Irgendwan bekommt man den Rat sich eine tägliche, eine wöchentliche und eine monatliche Trainingsroutine zu entwerfen. Gemeint ist natürlich ein Trainingsplan. Die tägliche Routine teilt sich noch in ein Vormittags- und ein Nachmittagstraining.
Morgens stehen die Basics auf dem Plan wie das Abrufen, den Sitzpfiff, die Fußarbeit und der Suchenpfiff. Am Nachmittag / Abend steht das Lining (Voran) dann auf dem Programm. 2 Mal in der Woche sollte man das Markieren trainieren. Im monatlichen Trainig dürfen bestimmte “Komplexübungen” (werden in späteren Posts erklärt) nicht fehlen. Nach dem ich diesen Teil der DVD für mich übersetzt hatte und ich mir auch alle Übungen angesehen hatte die in diesen Zyklen durchgearbeitet werden sollen habe ich bei meinem Arbeitgeber sofort die Kündigung eingereicht. Begründung: mit sowas profanen wie arbeiten kann ich meine Zeit nicht verplempern
Aber mal ganz im Ernst. Wer kann sich schon derartig intensiv, täglich um das Training kümmern und will man das als “Otto-Normal-Hundeführer” überhaupt. Es kann aber in keinem Fall schaden sich grundsätzlich über den Aufbau des eigenen Trainings Gedanken zu machen bzw. auch den eigenen Trainingsplan zu analysieren und ggf. zu überarbeiten.
Ich musste das ja tun den, ich hatte ja den Auftrag – Raus aus der Komfortzone – erhalten. Wie aber? Wo endet unsere Komfortzone und vor allem warum endet sie genau da? Ich ging meine Notizen durch. Schaute mir alle Distanzen an sei es bei Markierungen oder beim Einweisen und auch die Trainigs bei den Mudpaws standen auf dem Prüfstand.
Unser größtes Problem ist sicher, dass wir keine geführte Trainingsgruppe haben, bei der alle ein stabiles F Level haben an denen Fiene und ich uns abarbeiten können. Die regelmäßige Kontrolle durch einen Trainer fehlt uns aber es sieht so aus, als könnte sich das bald ändern
Als nächstes und da muss ich mir an meine eigene Nase packen … ist das ganz einfache Voran-Training … etwas eingeschlafen. Sicher haben wir auf Memorypunkte geschickt aber da meistens aus einer “sicheren” Entfernung, schließlich soll der Hund ja zum Erfolg kommen. Stecke machen ist aber definitiv zu kurz gekommen. Hier hat mir die DVD wirklich wieder einen richtig guten Impuls gegeben wie intensiv und mit welchen kleinen Schritten das Voran aufgebaut werden sollt. Es sei gesagt: Nein auch das Voranschicken wurde nicht neu erfunden sonder es läuft über das Anlegen von Vertrauenswegen.
Hier nun der von Herrn Mathews vorgestellte Weg in vereinfachter Form:
Auch wenn man bei Schritt 6 angekommen ist darf man nicht vergessen, auch Schritt 4 weiter auszubauen. Hier liegt einer meiner Fehler. Ich habe zu selten die ganz weiten Entfernungen mit Vertrauensweg geübt und später natürlich auch zu selten wie in Schritt 6 beschrieben.
Dann ist es irgendwann soweit. Der Hund geht sicher, auch auf große Distanzen auf “seinem Weg” auf halbblinde Dummys raus. Nun kommt der ultimative Test:
Bei der “Weiterentwicklung des Vorans” wird dann der Weg verlassen und das Voran in das Gelände verlegt. Hier ist mir aufgefallen, das bereits wirklich weite Distanzen gearbeitet werden und auch Geländeschwierigkeiten vorhanden sind. Dies werde ich in einem der nächsten Posts aufgreifen und versuchen es zu filmen.
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