Himmelsleiter Trail
Ich reihte mich beim Start ganz hinten ein und ging es gemächlich an. Ich wusste ja auch nicht, ob meine Plantarsehne von der Steigung und dem Gefälle begeistert sein wird. Bis zur Himmelsleiter lief ich sehr konstant und aufgrund der vielen Läufer war dann eh erste einmal nur Gehen angesagt. Aber ich hatte ja keinen Zeitdruck, denn ankommen war das Ziel. Trotzdem war es eine schöne Quälerei, bis ich das Ende der Natursteintreppe erreichte.
Auch bergab ging ich es deutlich verhaltener als sonst an. Die Kräfte beim Aufkommen sind enorm und ich wollte meinen Fuß schonen. Plätze verlor ich hierbei jedoch keine, sondern machte eher noch welche gut. Allerdings machte sich die mangelnde Vorbereitung in der Muskulatur schmerzhaft bemerkbar. Irgendwann wollte ich nur noch ins Ziel kommen. Unglaublich, drei Monate zuvor bin ich ja den Basetrail beim ZUT gelaufen, der um ein Vielfaches anspruchsvoller und härter war.
Das Rennen auf der Straße vom Schloss runter in die Altstadt machte die Situation nicht wirklich besser. Dennoch ließ ich mich auf den letzten 200-300 Metern auf einen kleinen Zielsprint ein. Das ist einfach in den Genen und kann ich nicht unterdrücken. ;-) Mit 1:09:30 war ich natürlich deutlich langsamer, als das Jahr zuvor, aber die Zeit war ja eh sekundär. Im Ziel nahm ich meine Medaille entgegen und war stolz & froh, die erste Wertung in der Tasche zu haben.
PfalzTrail
Strahlenburgtrail
Manch Untrainiertem würde alleine der Aufstieg zum Start bei der Strahlenburg bereits als Sport reichen. Ich ging entspannt hoch, holte meine Startnummer und lief mich kurz warm. Das Wetter war perfekt und ich freute mich auf den Lauf. Wohlwissend, was mich vor allem auf den ersten zwei Kilometern erwarten wird.
Ich reihte mich erneut weiter hinten im Startfeld ein und ging es nach dem Startschuss ruhig an. Einfach konstant ohne zu überpacen hochkommen. Hier und da gab es dennoch Abschnitte, an denen ich gehen musste. Wo es für mich möglich war, versuchte ich zu laufen. Bergab übertrieb ich es jedoch nicht. Meine Zeit vom Vorjahr war eh bereits in weiter Ferne.
Nach vier Kilometern ging es eigentlich fast nur noch bergab und ich versuchte den einen oder anderen Platz gut zu machen. Zum Schluss ließ ich es dann doch noch recht ordentlich rollen und kam nach 43:34 zufrieden ins Ziel. Mein Minimalziel hatte ich erreicht, ich bin in der TrailCup-Wertung. Darauf ein Bier und eine Fruchtgummischlange. :-)
TrailCup-Siegerehrung
Nachdem die Läuferinnen und Läufer geehrt wurden, die auf den Podestplätzen landeten, wurden im Anschluss die Sonderpreise ausgelost. Und tatsächlich, auch dieses Mal war ich unter den glücklichen Gewinnern. Ich gewann einen Startplatz für den TrailCup 2019 für alle drei Läufe. Distanz (kurz oder lang) ist frei wählbar. Es war mir schon etwas unangenehm zur Bühne zu gehen, zumal die Salomon-Vertreterin ins Mikro sagte „Den kenn ich sogar persönlich. Der war beim ZUT dabei." und auch Florian Neuschwander meinte „Hast Du nicht letztes Jahr Schuhe gewonnen?".
Ich hatte das Gefühl, dass nicht jeder unter den Teilnehmern mir den Gewinn gönnte. Aber hey, ich nehme jedes Jahr teil und bin bei der Siegerehrung anwesend. Und die Auslosung erfolgt live. Also alles regulär. Ich hatte einfach Glück. Muss ich mir deswegen einen Kopf machen? Nö. Und wenn ich sehe, wie relativ wenige Lose in der Box waren, dann kann ich jedem nur sagen, sei auch nächstes Jahr wieder dabei. Ich kann nicht immer Glück haben. ;-)
Wie auch immer, die Saisonplanung für 2019 hat auf einen Schlag erste Formen angenommen. Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob ich nächstes Jahr nicht „long distance" mache. Das wären beim PfalzTrail 32,7 Kilometer mit 880 Höhenmetern, beim Trail Marathon Heidelberg 30 Kilometer mit 1.000 Höhenmetern und beim Strahlenburgtrail „nur" 15,2 Kilometer mit 700 Höhenmetern. Das wäre insgesamt schon recht ordentlich, zumal die Veranstaltungen zeitlich nicht so weit auseinander liegen. Mal sehen, reizen würde es mich schon.