Trächtigkeit bei Katzen – Alle Infos zu Schwangerschaft und Geburt

Von Hallaman @stechnik_blog

Es gibt kaum etwas süßeres auf dieser Welt als tapsige kleine Katzenbabys. Wenn deine Katze trächtig ist, kannst du dich hier ordentlich zu dem Thema informieren:

  • Wie lange tragen Katzen?
  • Wie erkennt man, dass eine Katze trächtig ist?
  • Welche Vorbereitungen für die Geburt sollte man treffen?
  • Wie läuft die Geburt von Kitten ab?

Interessante Fakten zur Trächtigkeit bei Katzen

  • Wann eine Katze geschlechtsreif ist, ist je nach Katze verschieden. Auch die Rasse spielt hier eine wichtige Rolle. Generell erlangen weibliche Katzen bereits mit 6 bis 9 Monaten die Geschlechtsreife und können. Einige Rassen, wie zum Beispiel die Siamkatze, können auch schon früher dran sein. Anhand der Rolligkeit und dem dafür typischen Verhalten kannst du erkennen, ob deine Katze bereits bereit zur Fortpflanzung ist.
  • Zweimal pro Jahr können Katzen trächtig werden, selten auch drei mal. Freigängerkatzen werden nämlich zweimal pro Jahr rollig, gesteuert durch die Länge des Tageslichts. Wohnungskatzen können wegen des künstlichen Lichts auch noch öfter rollig werden.
  • Bei jedem Wurf bringen Katzen zwischen 6 und 8 Kätzchen zur Welt. Das ist ebenfalls von der Rasse und anderen Faktoren abhängig.
  • Während der Schwangerschaft nehmen Katzen zwischen 1 und 2 Kilo an Gewicht zu.
  • Nach ca. 40 Tagen kann per Ultraschall beim Tierarzt herausgefunden werden, wie viele Kätzchen es werden.
  • Wird eine Katze bei der Geburt gestört, kann sie diese für bis zu 48 Stunden unterbrechen!

Wie lange tragen Katzen?

Katzen tragen rund 9 Wochen lang, je nach Katze ein paar Tage mehr oder weniger. Die Tragezeit von Katzen ist also zwischen 60 und 72 Tagen. Die Schwangerschaftsdauer von Katzen ist ebenfalls unter anderem von der Rasse der Katze abhängig.

Anzeichen für die Trächtigkeit bei Katzen

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze trächtig sein könnte, gibt es verschiedene Anzeichen, auf die du achten kannst.

Ein erstes und ziemlich eindeutiges Zeichen: Etwa 2 bis 3 Wochen nach dem Deckungsakt schwellen die Zitzen am Bauch der Katze an, sie sind rosarot gefärbt. Ab der 5. Woche kannst du beobachten, dass der Bauch deutlich wächst. Während der Trächtigkeit wird deine Katze ein bis zwei Kilo zunehmen, was natürlich auch deutlich zu sehen ist. Damit einher geht ein größerer Appetit deiner Katze, gerade zum Ende der Trächtigkeit hin. Sie futtert sich Reserven an, die sie während der Geburt und der Stillzeit gut brauchen wird.

Trächtige Katzen fallen außerdem durch Stimmungsschwankungen auf, ähnlich wie beim Menschen auch. Oft suchen sie vermehrt die Nähe ihres Menschen, sind total verschmust. Von einer Sekunde auf die andere ziehen sie sich dann zurück und wollen ihre Ruhe.

Ebenfalls sehr „menschlich": Schwangerschaftsübelkeit. Während der Trächtigkeit kann sich eine Katze unregelmäig gehäuft erbrechen.

Ein Tierarzt kann feststellen, ob deine Katze trächtig ist

Soweit die Anzeichen, auf die du selbst achten kannst. Das Problem: Viele dieser Anzeichen können auch von Krankheiten ausgelöst haben: Gewichtszunahme, größerer Appetit oder vermehrtes Erbrechen deiner Katze können auch zum Beispiel auf einen Wurmbefall oder eine Erkrankung des Verdauungstraktes hinweisen.

Um ganz sicher zu gehen, solltest du daher deinen Tierarzt aufsuchen. Nur er kann dir zweifelsfrei sagen, ob deine Katze trächtig ist oder nicht.

Ab der dritten Woche kann der Tierarzt ertasten, ob deine Katze trächtig ist. Ganz wichtig: Das Abtasten darf nur ein Tierarzt machen! Denn wenn man hier nicht weiß, was man macht, besteht die Gefahr, das die Kitten oder die werdende Mutter verletzt werden.

Während der Trächtigkeit darfst du den Bauch deiner Katze nicht berühren!

Ebenfalls nach ca. 3 Wochen kann dein Tierarzt einen ersten Ultraschall machen, und so die Trächtigkeit zweifelsfrei feststellen. Nach 40 Tagen kannst du in einem weiteren Ultraschall sogar erfahren, wie viele Kitten du erwarten kannst. Allerdings ist das Zählen nicht hundertprozentig genau, je nach Lage können Kitten ihre Geschwister verdecken, so das die genaue Anzahl erst bei der Geburt feststeht.

Die besonderen Anforderungen einer trächtigen Katze

Eine trächtige Katze braucht vor allem zwei Sachen:

  • Viel hochwertiges Katzenfutter
  • Ihre Ruhe

Während der Schwangerschaft solltest du deiner Katze (wie sonst auch...) ein hochwertiges Nassfutter füttern. Außerdem braucht sie natürlich mehr Kalorien als normal, deshalb solltest du die Fütterungsempfehlung auf der Dose nicht beachten. Gib deiner Katze so viel wie sie möchte. Fütter aber lieber viele kleine Portionen, damit eventuelle Reste nicht zu lange rumstehen.

Übrigens ist der Kalorienbedarf deiner Katze auch während der Stillzeit erhöht, die Milchproduktion verbraucht viel Energie. Bis die Kitten abgestillt sind solltest du der Katzenmama weiterhin so viel füttern wie sie möchte. Wenn die Katzenmutter mit Stillen fertig ist und du die Kitten auf Katzenfutter umgestellt hast, kannst du die Futterrationen wieder anpassen.

Stress ist für eine schwangere Katze nicht gut, sie sollte stets Zugang zu einem ruhigen Rückzugsort haben.

In den letzten 1-2 Wochen wird deine Katze anfangen und versuchen, sich Nester zu bauen, in denen Sie ihre Jungen kriegen kann. Eben einen ruhigen, versteckten Ort für die Geburt. Dabei kannst du ihr natürlich wunderbar helfen: Kisten, Kartons oder Körbe, ausgelegt mit Decken sind optimale Nester, alternativ gibt es Wurfboxen für Katzen.

Anzeichen für eine bevorstehende Geburt bei Katzen

Wenn du genau weißt, wann deine Katze gedeckt wurde, kannst du den Geburtstermin der Kitten recht genau berechnen. Außerdem gibt es verschiedene Anzeichen, die auf eine bevorstehende Geburt hinweisen.

Wie bereits erwähnt, wird deine Katze 1-2 Wochen vor der Geburt anfangen, sich Nester zu suchen oder zu bauen. Wenn der Zeitpunkt der Geburt näher rückt, lassen sich bei der Katze weitere Anzeichen erkennen:

  • Die Katze wird unruhig und tigert umher, oftmals fällt sie auch durch lautes Maunzen auf.
  • Die Katze will nicht fressen
  • In den letzten 12-24 Stunden vor der Geburt sinkt die Körpertemperatur auf 37,8 Grad
  • Kurz vor der Geburt putzt sich die Katze ständig
  • Die Katze geht mehrmals aufs Katzenklo, ohne das etwas kommt
  • Schließlich sucht die Katzendame ihren Wurfplatz auf

Die Wehen einer Katze sind nicht wirklich zu sehen oder zu erkennen, dafür kann kurz vor der Geburt Scheidenausfluss auftreten. Jetzt ist es nicht mehr lange!

So läuft die Geburt von Katzenbabys ab

Die Geburt selbst läuft in den allermeisten Fällen unproblematisch ab. Du musst selbst nichts dazu besteuern, solltest aber trotzdem aufmerksam zuschauen, falls es Unregelmäßigkeiten gibt.

Die Geburt dauert, je nach Anzahl der Kitten, zwischen 2 und 24 Stunden, etwa alle 30-60 Minuten kommt ein Katzenbaby zur Welt. Die Kleinen können dabei sowohl mit dem Kopf als auch mit den Beinen zuerst geboren werden.

Nach der Geburt wird deine Katze instinktiv die Nabelschnüre durchtrennen und ihre nur rund 80 Gramm schweren Kitten ordentlich putzen.

Die Anzahl der ausgeschiedenen Plazentas sollte mit der Anzahl der Katzenbabys übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, solltest du lieber deinen Tierarzt verständigen. Es können zwar auf Zwillinge unter den Frischgeborenen sein, die sich eine Plazenta geteilt haben, du solltest aber auf Nummer sicher gehen. Übrigens ist es ganz normal, wenn eine Katzenmama einige Plazentas isst, schließlich braucht sie Energie nach der anstrengenden Geburt.

Obwohl die kleinen Miezen nach der Geburt noch blind sind (sie öffnen erst nach einer Woche die Augen), finden sie dank ihres Geruchssinnes die Zitzen der Mutter. Die nahrhafte Muttermilch sorgt für eine schnelle Entwicklung der Kitten.

Weiterführende Informationen

Worauf du während der Geburt achten musst

Vor der Geburt solltest du unbedingt die Notfallnummer deines Tierarztes bereithalten.

Wenn
  • der Ausfluss dickflüssig und schwarz bzw. blutig ist,
  • deine Katze trotz aller Anstrengungen kein weiters Kätzchen zu Welt bringt,
  • die Kitten zu schnell nacheinander kommen, so dass deine Katze keine Zeit zum Putzen und zum Durchtrennen der Nabelschnur hat,
  • die Anzahl der ausgeschiedenen Plazentas kleiner ist als die der Katzenbabys,
solltest du deinen Tierarzt sofort anrufen.