Toyota beteiligt sich an der Carsharing Plattform Getaround

Von Augustin Friedel @augustinfriedel

Die Peer-to-Peer Carsharing Plattform Getaround ist in den USA schon seit einigen Jahren aktiv und ist zur gleichen Zeit gestartet, wie die deutschen Carsharing-Plattformen Tamyca und Autonetzer (mittlerweile mit Drivy verschmolzen).

In der letzten Woche gab Toyota bekannt, dass der Autokonzern in das Carsharing Unternehmen Getaround investiert hat. Wie andere Autokonzerne auch, beteiligt sich Toyota an Startups, die neue Mobilitätsdienste anbieten, um die Zukunft nicht zu verschlafen.

Getaround mit weiteren 10 Mio. Investment

Es wurde nicht offiziell kommuniziert, wie hoch das Investment ist. Die Japanische Zeitung Nikkei hat berichtet, dass von Toyota insgesamt 10 Mio. US$ in Getaround investiert hat. Laut Crunchbase kommt das Unternehmen für privates Carsharing auf eine Gesamtfinanzierung von 56.3 Mio. US$.

Getaround ist im Jahr 2010 gestartet und bietet den Carsharing Service mittlerweile in sechs amerikanischen Städten an, darunter Chicago, San Francisco und Washington, D.C. Laut eigenen Angaben hat das Startup mehr als 200.000 Mitglieder.

Carsharing von Privat zu Privat

Das Konzept funktioniert wie bei den Anbieter Drivy oder CarUnity. Autobesitzer stellen ihre Fahrzeuge auf der online Plattform ein und definieren die Zeiten, die für die Vermietung zur Verfügung stehen. Registrierte Nutzer können die privaten Fahrzeuge reservieren und anmieten. Entweder treffen sich Fahrzeugbesitzer und Mieter, um die Schlüsselübergabe zu regeln oder es wird ein Kit in das Fahrzeug eingebaut, das ein Öffnen und Schließen per Smartphone-App ermöglicht. So können die Fahrzeugbesitzer die Standzeiten der Fahrzeuge teilweise monetarisieren. Abgesichert werden die Fahrten durch eine Ad-hoc Versicherung.

In Deutschland noch kein Durchbruch

In Deutschland konnte sich das Geschäftsmodell noch nicht wirklich durchsetzen. Der Markt hat sich bereinigt und es sind nur zwei Wettbewerber übrig geblieben. Tamyca bietet seine eigene Plattform an und betreibt auch CarUnity von Opel. Drivy kommt ursprünglich aus Frankreich und hat nach der Expansion nach Deutschland den Mitbewerber Autonetzer übernommen.

Mehrere Automobilkonzernen sind in den letzten Monaten Partnerschaften mit Startups im Mobilitätsbereich eingegangen. Die etablierten Konzerne möchten sich so auf eine Zukunft mit autonomen Fahrzeugen und sinkender Nachfrage für privaten Fahrzeugbesitz vorbereiten. Unter anderem hat sich General Motors an Lyft beteiligt und Cruise übernommen, der deutsche Autokonzern Volkswagen ist bei Gett eingestiegen.

Bild: David Ingram ( bestimmte Rechte vorbehalten)