Tourenschuhe – damit die Skitour nicht zur Tortur wird

Tourenschuhe, auch Skitourenschuhe oder Skitourenstiefel genannt, sind gefragt – besonders in Momenten, wo die Entscheidung zwischen Skifahren und Bergsteigen, zwischen Pistenskifahren und Skitourengehen, schwerfällt. Spezielle Tourenschuhe beziehungsweise sogenannte Skitourenstiefel versprechen zweifellos Komfort – verfügen sie doch über einen speziellen Walk- und Skimechanismus. Dieser ermöglicht das problemlose Wechseln von Aufstiegsposition zu Abfahrtsmodus und umgekehrt – jeweils zu regulieren am Skitourenstiefel selbst. Die Modellpalette ist breit: Egal ob Hüttenaufsteiger oder Skirennläufer – für jeden findet sich der richtige Tourenstiefel.

Mehr oder weniger Schnallen

Keine Frage: Skitourenschuhe haben in den letzten Jahren einen Sprung nach vorne gemacht. Dies gilt insbesondere für die Freunde der Abfahrt: Aus den einst eher klobigen Freeridern sind inzwischen durchaus geschmeidige Skitourenstiefel geworden. Auf welche Details sollte man achten? Erst einmal gilt es, die Anzahl der Schnallen in Augenschein zu nehmen: Sie liefern einen ersten Anhaltspunkt für das jeweilige Einsatzgebiet – eher Aufstieg oder Abfahrt.

Tourenstiefel mit drei Schnallen wiegen in der Regel weniger und weisen einen kürzeren Schaft auf als jene mit vier Schnallen. Damit erweisen sich erstere als beweglicher und ermöglichen so einen angenehmeren Aufstieg als letztere Variante. Vierschnaller hingegen sind höher, was sich vorteilhaft auf Stabilität und Kontrolle auswirkt: Damit geht auch eine größere Power bei der Abfahrt einher. Darüber hinaus verleiht der Velcro Verschluss im oberen Bereich des Schafts dem Tourenstiefel noch zusätzlichen Halt genauso wie er das Tragen der Schuhe erleichtert. Ein Großteil der Modelle mit vier Schnallen reiht sich in die Kategorie Freeridestiefel ein.

Allerdings ist nicht ohne weiteres davon auszugehen, dass allein schon vier Schnallen bessere Abfahrtseigenschaften gewährleisten. Vier Schnallen am Skitourenstiefel sind insbesondere bei Tourenski mit breiter Taillierung empfehlenswert. Dasselbe gilt für Ski mit Rocker-Konstruktion – geschuldet der verhältnismäßig hohen Kraftübertragung bei der Abfahrt.

Wie steht es um Tourenschuhe mit zwei Schnallen? Diese stellen eine interessante Alternative dar: Sie eignen sich insbesondere für aufstiegsorientierte Tourengeher, aber auch für Rennläufer. Hier bieten sich die Modelle aus der Dynafit TLT 5 Serie an – sie sind ultraleicht und benötigen lediglich zwei Schnallen und den Velcro Strap. Mit diesem Minimum an Gewicht sollten Auf- und Abstieg problemlos gelingen.

Auf sicheren Sohlen

Die Sohlen von Skitourenschuhen zeichnen sich durch komplette Gummierung und ein scharfkantiges Profil aus. Während für Leicht- oder Abfahrtsstiefel bereits vier Millimeter Profiltiefe ausreichen (zum Beispiel Dynafit), erscheinen jedoch für Aufstiege tiefere Profile absolut empfehlenswert (beispielsweise Garmont).

Einige der Vierschnaller verfügen über ein Wechselsohlensystem. Damit wird es möglich, die Sohlen der jeweiligen Situation anzupassen – also Tourensohlen oder Alpinskischuhsohlen zu verwenden. Egal ob Skitouren- oder Alpinbindungen – diese Sohlensysteme erfüllen die ISO Norm: Um die entsprechende Sicherheit muss sich also niemand sorgen. Eines gilt es jedoch an dieser Stelle zu beachten: In Alpinbindungen sollten auf keinen Fall Tourenschuhe ohne Wechselsohlen zum Einsatz kommen – diese könnten nämlich leicht die Auslösefunktion beeinträchtigen.

Gewichtsfrage

Auf welches Gewicht sollte man sich einstellen? Es liegt in der Natur der Sache, dass vier Schnallen mehr wiegen als drei oder gar nur zwei. Umgekehrt erhöht sich der Halt mit jeder Schnalle mehr. Während leichte Tourenschuhe mit zwei Schnallen der Marke Dynafit (TLT 5 Performance) etwa bei einem Gewicht von 2,1 kg liegen, bewegt sich der Dreischnaller Dynafit ZZero3 PX MF bereits in der 3 kg-Klasse, und der Black Diamond Freerider mit seinen vier Schnallen bringt schon satte 4,5 kg auf die Waage.

Keine Frage: Das Material ist maßgeblich für das Gewicht eines Skitourenschuhs verantwortlich. Damit aber nicht genug: Das Material bestimmt auch die Eigenschaften des Tourenschuhs. Die Außenschale besteht in der Regel aus dem Kunststoff Pebax, aber auch PU (Polyurethan) finden häufig Verwendung. Pebax zeichnet sich – neben Leichtigkeit – auch durch eine vergleichsweise hohe Elastizität und eine ausgezeichnete Wärmeisolierung aus – letzteres auch bei extremen Temperaturverhältnissen. Diese Vorteile schlagen sich natürlich auch im Preis nieder, weshalb Tourenstiefel mit einer Schale aus Pebax etwa 50 Euro mehr kosten also jene mit PU-Schale. Im Skirennsport erweist sich Carbon als unverzichtbar: Dieses im Stiefelschaftbereich verwendete Material glänzt sowohl mit geringem Gewicht als auch mit hoher Steifigkeit.

Innenleben

Auch das Innenleben gestaltet sich unterschiedlich: Schuhe mit Schnürsystem konkurrieren mit thermoverformbaren Innenschuhen. Bei letzteren erweist sich die Möglichkeit der individuellen Anpassung des Innenschuhs an die Fußform via speziellem Erwärmungsverfahren als vorteilhaft. Die Schnürschuhe bringen hingegen etwas mehr Gewicht auf die Waage und erweisen sich dazu auch als weicher. Allerdings zeichnen sie sich durch eine längere Lebensdauer sowie eine bessere Atmungsfähigkeit aus.

Blasenbildung ist natürlich auch immer wieder ein Thema bei Skitourenschuhen. Hier empfehlen sich Skitourensocken. Sie verhindern mit ihrer speziellen Polsterung, dass die Skitour nicht gleich schon nach den ersten Höhenmetern zur Tortur wird. Darüber hinaus sollten auch Blasenpflaster nicht fehlen – zumindest bei längeren Touren.

Damen Special & Co.

Dass Skitourenstiefel nicht nur männlich geprägt sind, beweist die inzwischen große Palette frauenspezifischer Modelle. Egal ob Scarpa Gea, Scarpa Blink oder Scarpa Vanity TLT – mit der Traditionsmarke Scarpa ist auch jede Frau auf der sicheren Seite. Dies gilt gleichfalls für Modelle aus dem Hause Dynafit: beispielsweise Dynafit TLT 6 Mountain Women CR oder Dynafit One PX Women TF oder aber Dynafit TLT 5 Mountain TF-X Women. Auch Garmont wartet mit qualitativ hochwertigen Tourenschuhen für das weibliche Geschlecht auf – sei es der Garmont Phantom TLT Women oder gar der Garmont Summit Women oder aber der Garmont Phantom TLT orange. Letzterer ist sowohl für Damen als auch für Herren erhältlich und zeigt, dass Tourenschuhe durchaus modisch sein können und dürfen – hier in der Farbe Orange für beide Geschlechter.

Insgesamt gilt für die aktuellen Skitourenschuhe: Egal ob für Männer oder Frauen – sie alle bestechen durch ihre Designs und werten ihre Träger beziehungsweise Trägerinnen auch optisch auf. Was die Funktionalität betrifft, so sind die Leisten bei den Modellen für Frauen schmäler gestaltet und der Schaft ist niedriger. Wer seine Größe sucht, der muss wissen, dass in Mondopoint gemessen wird: Das bedeutet nichts anderes als Fußlänge in Millimeter. Die Preise bewegen sich etwa zwischen 200 und 650 Euro.

Markenfrage

Welche Marke sollte man wählen? Hier eine generelle Aussage zu treffen, gar eine generelle Kaufempfehlung zu geben, ist kaum möglich – zu unterschiedlich sind in der Regel die Notwendigkeiten, Vorlieben und Erfahrungen des einzelnen Interessenten. Besonders empfehlen lässt sich zum Beispiel die Marke Scarpa: Dieses schon seit 1938 bestehende italienische Traditionsunternehmen steht mit seinem Namen für anspruchsvolle und hochwertige Tourenstiefel – sowohl in technischer als auch in qualitativer Hinsicht. Ein besonderes Highlight ist der extrem leichte Scarpa F1 – der bringt einen dann leicht in Fahrt.


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