Price: EUR 16,99
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Autor: Corrine Jackson
Übersetzer: Heidi Lichtblau
Verlag: Thienemann Verlag
ISBN-13: 978-3522201667
Originaltitel: Touched – Ignited
Erster Satz: Ich verbarg mich in der mit Schatten bemalten Gasse und hoffte inständig, nicht in das getreten zu sein, dessen fauliger Gestank in die Nase stieg.
Ich habe diese Trilogie von Anfang an gemocht. “Touched” ist eine gute Titelwahl. Die Idee mit Heilern und Beschützern, Remy als eher starken und sich wehrenden Charakter. Es war etwas anderes im Romantasy Genre. Zuert dachte ich, die Trilogie kommt zu spät auf den Markt, jetzt war ich froh nach all den Dystopien, New Adult und was es sonst noch gab, mal wieder richtig schön in Romantasy abzutauchen. Dabei fand ich die, in meinen Augen für amerikanische Stories übliche Dreiecksbeziehung, in keiner Weise langweilig oder nervig. Sie ist sogar sehr gut.
Darum geht es: Remys Leben ist aus den Fugen geraten. Auf der Flucht vor den Komplizen ihres Großvaters bedrückt es sie nicht nur ihre Schwester Lucy mit hineingezogen zu haben, sondern auch die immer größer werdene Distanz zwischen ihr und Asher. Ebenso steht sie zwischen ihren Fähigkeiten als Heilerin und Beschützerin. Alles scheint sich nur um sie zu drehen. Die Suche nach ihrem Vater scheint auch in die Leere zu verlaufen. Mit Remy passieren nicht nur in Bezug auf ihre Fähigkeiten erstaunliche Dinge, nein, auch ihre Gefühle zwischen Asher und Gabriel trudeln und wirbel sie durcheinander. Schlussendlich muss sie sich ihrem Großvater stellen und bekommt dabei ungeahnte Hilfe. Idee: Wunderbar geht es hier auch noch mal um den ganzen Hintergrund zu Heilern und Beschützern. Das ist toll kombiniert mit der Dreiecksbeziehung, sodass mir die Gesamtidee für diesen Abschluss gut gefallen hat.Plot: Es war überhaupt kein Problem, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin hat genügend Inhalte gestreut, die einem alles ins Gedächtnis zurückrufen. Ich finde es ist eine perfekte Balance zwischen den Teilen, in denen etwas passiert und eher rasant voranschreiten und den Teilen, die sich in den Zwischenmenschlichen Beziehungen verlieren. Das hat Corrine Jackson sehr gut hinbekommen. Besonders hat mir gefallen, dass es nicht mit der hochtrabenden Action geendet hat. Die gibt es zwar, aber danach folgt noch ein Teil, indem man erfährt wie Remy nun damit umgeht, was passiert ist und was aus den Charakteren wird. So wird man als Leser zufrieden zurückgelassen und schließt die Buchdeckel mit einem Lächeln.
Schreibstil: Ich empfand damals einen eindeutige Verbesserung zwischen Teil 1 und 2. Ich würde nun behaupten, Jackson hat das Niveau von Teil 2 beibehalten. Im Vergleich zu anderen Romanen sind mir teilweise eher verschachtelte Sätze aufgefallen, wie z.B. schon beim ersten Satz, aber das hat mich gar nicht gestört. Wunderbar ist natürlich wieder die Ich-Perspektive die meiner Meinung bei diesem Genre am besten ankommt. Die Autorin verliert sich dadurch manchmal in den Gedanken Remys, aber das ist etwas, was ich sehr mag, denn es muss nicht immer dauerhaft eine hohe Spannung aufgebaut sein.
Charaktere: Die Charaktere entwickeln sich weiter, sind aber nun im dritten Teil genug eingeführt worden. Remy macht natürlich noch mal einiges durch, lernt ihre Wurzeln kennen, einen Teil ihrer Familie und ebenso klärt sich ihre besondere Rolle, mit der sie zurecht kommen muss. Durch die intensiven Gedankengänge, die man als Leser begleitet, fühlt und leidet man mit ihr. Auch bei Asher gibt es eine Entwicklung, mit der man nicht rechnet. Ebenso gibt es ein Wiedersehen mit Gabriel. Die Beziehungen unter den drei Figuren haben mir sehr gut gefallen, da ich sie trotz des ganzen Fantasyaspektes sehr reell empfunden habe. Eine nicht immer einfache Beziehung, die aber im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten unter den Umständen der Handlung nah an das reale Leben kommt. Die Figuren transportieren ganz klar, dass man manchmal einfach nicht anders kann. Dies spiegelt sich auch in der ganzen Interaktion zu Lucy, Lottie und Erin wieder. Alles in allem gut gezeichnete Charaktere, vor allem Remy, die eben keine “Bella” ist, sondern viel Selbstbewusstsein mitbringt.
Hintergrund: Die Ganze Geschichte um die Beschützer und Heiler wird beleuchtet und löst sich auf. Das wünscht man sich zum Abschluss. Bei mir ist keine Frage offen geblieben.
Fazit: Wunderbar! Ganz nach meinem Geschmack. Nicht zu tiefgründig, nicht zu perfekt und mit einer ganz anderen Protagonistin. Leicht, zum schwärmen, zum Nachdenken und einfach nur zum Treiben lassen und genießen. Wer einen literarischen Erguss sucht, sollte lieber zu anderer Lektüre greifen. Mir hat diese Trilogie jedoch gut gefallen. Der Abschluss hinterlässt einen zufrieden. Die Geschichte ist beendet, obwohl sie Raum für Fortsetzungen hätte, aber das braucht es nicht. In meinen Augen perfekte Romantasy!
Für alle, die Twilight und Co. geliebt haben und sich in ähnlicher Weise wieder mit Leidenschaft in die Romantasy entführen lassen möchten.
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