Im Landkreis Vorpommern-Rügen ist am Donnerstag die Leiche eines Babys in einem Rucksack entdeckt worden. Die Obduktion hat ergeben, dass das Mädchen bei der Geburt und dann auch noch drei oder vier Tage gelebt hat. Deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Totschlag. Sie geht davon aus, dass das Baby vorsätzlich getötet worden ist. Ob sich dieser Verdacht auch bestätigt, ist offen. Ebenso, ob die minderjährige Mutter als Tatverdächtige in Frage kommt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es mehrere Tatverdächtige.
Beim Jugendamt bekannt?
Einer Mitteilung des Landkreises Vorpommern-Rügen zufolge, ist die betroffene Familie dem Jugendamt bekannt. Die Eltern lebten getrennt, nur ein Teil der Kinder wohnten bei der Mutter, die Hilfe durch das Jugendamt in Anspruch nehme. Bei der Vermittlung von Besuchskontakten innerhalb der Familie hätten Mitarbeiter des Jugendamtes auch die mutmaßliche Mutter getroffen. Obwohl es Hinweise auf eine Schwangerschaft gegeben habe, sei diese abgestritten worden, hieß es.
Ermittlungen in “ganz frühem Stadium”
Die jüngere Schwester, die den toten Säugling gefunden habe, sei mit Einverständnis der Mutter in einer Einrichtung der Jugendhilfe in Obhut genommen worden und werde dort umfassend betreut. Die Ermittlungen befänden sich in “einem ganz frühen Stadium”, sagte der Staatsanwalt weiter. Zunächst hatte er das Alter des Kindes mit drei bis vier Tagen angegeben. Nach der Obduktion hieß es, dass das Alter nicht genau festlegbar sei. Wie das Kind genau ums Leben kam und ob die Leiche äußere Verletzungen aufwies, wollte der Ermittler mit Verweis auf die laufenden Nachforschungen nicht mitteilen. Es stehe bisher noch nicht sicher fest, dass eine Straftat vorliegt, so der Staatsanwalt.
Quelle: NDR.de
Die Ermittlungen nach dem Tod des Säuglings stehen noch ganz am Anfang. © dpa/Picture-Alliance
