“Tot ist nur, wer vergessen ist” habe ich wieder einmal von Blogg dein Buch erhalten. Diesmal im Rahmen der tollen Aktion “LYX Thriller on tour!” durch den Egmont LYX Verlag.
C. J. Lyons
Ausgabe: kartoniert mit Klappe
Seiten: 432
Originaltitel: Blind Faith
ISBN: 978-3-8025-8844-0
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Klappentext:
Sarah Durandt hat ihren Mann und kleinen Sohn an einen bestialischen Serienmörder verloren. Seither liegt ihr Leben in Trümmern, jede Erinnerung an glückliche Zeiten wird zur Qual. Doch auch als der Killer hingerichtet wird, verspürt Sarah keinen Trost – denn die Leichen ihrer Familie wurden nie gefunden. Um endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können, macht sie sich selbst auf die Suche. Aber die Wahrheit, die Sarah findet, ist entsetzlicher, als sie es sich je hätte vorstellen können.
Die Autorin:
C. J. Lyons ist eine erfolgreiche Krimiautorin, die dank ihrer Ausbildung zur Ärztin in ihren Büchern oft auf medizinische Themen zurückgreift. C. J. ist ein Reisejunkie und liebt die Natur, außerdem ist sie stolze Besitzerin des orangefarbenen Gürtels in Kempo.
Rezension:
Sarah Durandt sitzt dem Serienmörder Damian Wright gegenüber und beobachtet diesen bei seiner Hinrichtung. Nur mit einem Gedanken: “Sag mir, wo mein Mann und mein Sohn sind!”. Denn der Kindermörder hat in einem Geständnis zugegeben, Sam und Josh getötet zu haben. Sicher bewiesen wurde das in den vergangenen zwei Jahren nicht, doch die Spuren am Tatort sprechen ihre eigene Sprache. Ihr Mann Sam wurde offensichtlich angeschossen, als er versuchte, Josh aus den Fängen des bestialischen Mörders zu befreien.
Viele Menschen versuchen der verzweifelten Frau in ihrer nicht enden wollenden Trauer zu helfen, doch einzig ihr Anwalt Alan Easton bekommt einen kleinen Zugang zu ihr und macht sich Hoffnungen auf ein gemeinsames Leben.
Doch Sarah ist auf keinen Fall bereit für einen neuen Mann an ihrer Seite: immer wieder sucht sie in der Wildnis der Berge nach ihren Lieben, schreibt Tagebuch in Form von Briefen an Sam und weiß, dass sie erst Ruhe findet, wenn die Beiden – in welcher Form auch immer – wieder auftauchen.
Fast zeitgleich liefert der Freund Zufall der damals ermittelnden FBI-Agentin Caitlyn Tierney einen Hinweis, der sie zwingt, den Fall noch einmal auf eigene Faust zu untersuchen.
Beide Frauen treffen aufeinander und erfahren zunächst unabhängig voneinander Dinge, die sie so niemals erfahren wollten.
Im Laufe der Zeit kommt das Grauen in die kleine Stadt Hopewell am Fuße des Stausees und bedroht alle dort lebenden Einwohner.
“Wenn der Tod erst der Anfang ist” ist ein sehr gut gewählter Untertitel für diesen Thriller. Denn wirklich beginnt die vorgelegte Story nach jedem Tod eines Menschen aufs Neue und in eine andere Richtung, als bisher gedacht.
Als ich auf dem Einband las, dass es um einen Jungs killenden Serienmörder geht, nahm ich dieses Buch ohne jegliche Vorfreude in die Hand. Doch die erwarteten blutrünstigen Morde an Kindern hat die Autorin komplett aus der Geschichte herausgelassen. Nur ansatzweise werden die Verbrechen von Damian Wright dargelegt.
Schnell zeichnet sich beim Lesen ab, dass dieser Thriller sich eigentlich um eine trauernde Witwe, einen winzigen Ort und dessen Einwohner, einen Mafiaboss und einen Mann im Zeugenschutzprogramm dreht.
Die Verstrickungen sind toll aufgezeichnet und immer wieder kommt der Verdacht gegen eine neue, bis dato unbescholtene Figur auf.
Besonders lesenswert fand ich die in der Ich-Form geschriebenen Worte von Sarah an ihren toten Mann. Diese haben die gesamte Geschichte immer wieder aufgelockert.
Wenn auch nicht das Blut in Strömen floss und die Spannung im hinteren Teil – da das Ende ab hier vorhersehbar – nachließ, habe ich dieses Buch doch sehr gerne gelesen und kann es Thiller-liebenden Personen nur empfehlen.