Goldgelb friitiert purzeln sie aus der Tüte, nach einem Bad in Käse, Tomaten oder Avocado-Salsa führt ihr Weg unsausweichlich hinein in den Schlund des gierigen Snackliebhabers. Tortilla Chips, auch Nachos genannt haben Suchtpotenzial und belasten gleichzeitig den Geldbeutel ungemein. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Kartoffelchips sind sie deutlich teurer. Wir haben deshalb den Test gemacht und den knusprigen Snack selbst hergestellt – ganz ohne Friteuse.
Will man die Wurzeln aller Tortilla-Chips ergründen muss man weit in die Vergangenheit reisen. Es ist 1943, wir befinden uns in Mexiko. Ein Mann namens Ignacio “Nacho” Anaya serviert in einem kleinen Restaurant, dem “Victory Club” an der Grenze zwischen Mexico und Texas erstmals ein Gericht, das er “Nachos Especiales” getauft hatte: Frittierte Tortilla-Fladen, überbacken mit Cheddar-Käse und garniert mit Jalapenos – ein aus de Not geborenes Reste-Essen, für eine Gruppe Frauen amerikanischer Soldaten, die in der Nähe stationiert waren. Als Anaya 1975 starb ahnte er wohl nicht, dass aus seiner simplen Erfindung ein global begehrter Snack werden sollte. Heute verwaltet sein Sohn das kulinarische Vermächtnis der Anayas in dem er bei einem jährlichen Nachos-Wettbewerb als Jury-Mitglied auftritt.
Um Tortilla-Chips selbst herzustellen gibt es zwei Methoden: Die Weiterverarbeitung von Tortillas, so wie sie der Erfinder vor 70 Jahren kreierte, oder aus einem Teig. Die zweite Variante will ich euch hier vorstellen, da man die meisten Zutaten, die man dafür braucht meistens sowieso schon im Haus hat:
Zutaten für etwa 100 Chips:
- 100 Gramm Mehl
- 100 Gramm Maisgrieß
- 50 ml Öl
- 100 ml Milch
- 20 Gramm Salz
- Pfeffer
- Paprikapulver und andere Gewürze
Zubereitung:
Zunächst muss man das Mehl in eine Schüssel hineinsieben und mit dem Maisgries vermischen. Viele Rezepte geben Maismehl anstatt Grieß an, ich finde jedoch, dass Grieß erst die typisch rauhe Oberfläche der Chips ausmacht. Die Milch wird erhitzt und zusammen mit dem Öl zum Mehl gegeben, dazu 20 Gramm Salz und ordentlich Pfeffer sowie Gewürze nach Wahl. Solange kneten bis aus der Masse ein weicher Teig entstanden ist, den man schön zu einem Klumpen formen kann. Der Teig muss anschließend eine Stunde im Kühlschrank ruhen und etwas fester werden,
Nach einer Stunde beginnt dann der zweite Schritt: Aus dem Teig werden etwa 3 mm dicke Flächen ausgerollt (am leichtesten mit einer Nudelmaschine), die man mit einem Pizzaroller oder einem Messer in große Dreiecke schneidet. Mit einem Zahnstocher sollte man jedes Dreieck mit etwa 10 kleinen Löcher versehen, da sich der Teig sonst beim Frittieren aufbläht.
Nun in einem kleinen Topf etwa 2 cm hoch Pflanzenöl erhitzen. Die richtige Temperatur muss man durch Ausprobieren ausloten, der Teig sollte etwa eine Minute lang im Öl frittieren, bis er goldgelb ist. Wird er früher dunkel läuft man Gefahr, dass die Chips innen noch weich sind. Die fertig frittierten Nachos sollte man dann auf ein ausgebreitetes Küchenpapier legen, damit das Öl schnell abtropfen kann. Während dem Abkühl-Prozess werden die Chips dann richtig knusprig.
Mein Tipp: Zu den Tortilla Chips passt eine Tomaten-Salsa, hier ein Rezeptvorschlag von mir
Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 daumengroßes Stück Ingwer
- 2 Tomaten
- 50 Gramm Zucker
- 6 EL Pflanzenöl
Zubereitung:
Zwiebeln, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Ingwer klein hacken, Tomaten häuten (vorher mit kochendem Wasser übergießen), und ebenfalls kleinschneiden. Öl in einem Topf erhitzen und Zucker darin karamellisieren. Wenn der Zucker leicht braun und flüssig ist, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer hinzufügen und eine Minute anschwitzen. Nun die Tomaten hinzugeben und für 3 Minten bei großer Hitze mitkochen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit einem Mixer pürieren, sodass nur noch kleine Stückchen übrig bleiben.
Weitersurfen!
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