Torta della Nonna

Posted by on Apr 17, 2016 in Kuchen

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Schon lange trage ich mich mit dem Gedanken, endlich die Torta della Nonna auf meinem Blog zu präsentieren.

Die Erdbeere, die ja schliesslich was auf sich hält, kann ohne diese Berühmtheit einfach nicht auskommen…

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Nicht, dass das World Wide Web nun dringend darauf wartete. Nein, im Gegenteil, es finden sich tausende Rezepte davon online, was die Sache erfahrungsgemäss nicht leichter, sondern nur komplizierter macht.

Man kennt das Spielchen: Du googelst, du findest, dann verwirfst du das Rezept wieder, du googelst weiter, alles schaut gut aus und unzählige ähnliche und doch niemals gleiche Rezepte benebeln dein Hirn.

Am Ende mixt man alles Gelesene zu einem ‘Neuen’ und hat das trügerische Gefühl, nichts abgeschrieben und nun tatsächlich das ‘perfekte Rezept‘ kreiert zu haben. Was allerdings nicht immer stimmt…

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Heute, und hach, es ist doch immer das Gleiche, hatte ich nun wirklich keine Zeit für hochriskantes Lustig-lustig-trallala in meiner Backstube.

Ich wollte auf Nummer sicher gehen.

Und auch wenn Heerschaften von italienischen Mamas und Nonnas ihre Rezepte als die Quintessenz der Torta della Nonna anpreisen, ich griff zu einem Rezept, dass einfach so schlecht nicht sein kann!

Das von ‘meinem Jamie’ nämlich, auch unter dem Namen Jamie Oliver bekannt.

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Und ich bin ihm sehr dankbar dafür.

Er ist definitiv die Ausnahme von der Regel, nämlich dass in den meisten Rezepten im Durchschnitt für diese Torte 10 Eigelb draufgehen.

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Zehn Eigelb!?  Tja, da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich..

Ich finde das bescheuert und verschwenderisch. Und wer stellt sich dann hin und macht noch was aus den 10 (!) übrigen Eiweissen?

Nun gut, meine ‘Financiers’ kann man machen! Aber auch da gehen keine 10 Eiklar drauf… Also bitte.

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Zutaten:

Teig:

  • 300 gr Mehl
  • 1/2 Tl Backpulver
  • 110 gr Zucker
  • 110 gr Butter
  • 1 Pk. Vanillezucker
  • 2 Eigelb
  • 1 Ei
  • abgeriebene Schale 1/2 Zitrone

Creme:

  • 500 ml Milch
  • 3 El Mehl
  • 2 Eier
  • 130 gr Zucker
  • Schale von 1/2 Zitrone
  • evtl. noch 2 Tropfen Zitronenaroma

weiters 3 El Pinienkerne (Pinoli), Staubzucker

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Zubereitung:

Teig:

  • Mehl mit Backpulver, Zucker, Vanille und Zitronenschale mischen.
  • Weiche Butter klein gewürfelt rasch einkneten, am Ende noch die Eigelb und das ganze Ei darunter kneten.
  • Teig 30 Minuten kühl stellen.

Füllung:

  • Für die Zitronencreme die Schale der restlichen halben Zitrone mit einem Sparschäler abschälen. Siehe TIPPS!
  • Die Milch mit der Zitronenschale !aufkochen.
  • Die Eier mit dem Mehl und dem Zucker glatt rühren. (Achtung: Klümpchen wirklich unerwünscht!).
  • Ein wenig von der heissen Milch darin verrühren.
  • Dann die Ei-Mischung langsam (unter Rühren!) in die heisse Milch schütten und bei mittlerer Hitze  (immer Rühren!) aufkochen lassen. Es sollen Blasen im Pudding zerplatzen, dann ist er fertig.

Der Topf sollte einen dicken Boden haben, sonst legt sich die Masse, wie bei allen Puddings und Cremes, an!

  • Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
  • Eine runde Springform (ca. 26 cm ) buttern, mit 1/3 des Teigs auslegen. Siehe Tipps!

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  • Mit einer Gabel mehrmals einstechen.

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  • 5 Minuten backen.
  • Rausnehmen, auskühlen lassen, die Seiten ca. 3 cm hoch mit Teig auslegen.

4er

  • Die Creme einfüllen. (Zitronenschale rausnehmen)
  • Aus dem restlichen Teig eine Deckplatte ausrollen. Siehe Tipp 3!
  • Darauflegen und die Seiten gut versiegeln, das heisst, den Teig am Rand zusammen drücken, dass die Creme innen drinnen bleibt und nicht während des Backens rausfliessen kann.
  • Die Pinoli auf der Oberfläche verteilen. 30-40 Minuten backen je nach Ofen!

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Ausgekühlt leicht mit Staubzucker bestauben.

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TIPPS:

1. Man sollte versuchen, die Zitronen-Schale in einem, ohne abzusetzen, runterzuschälen. Warum? Man erspart sich dann das Herausfischen der einzelnen Stücke aus der Creme.

2. Ich hebe das Eiweiss für mein Financier-Rezept auf. Einen Esslöffel davon gebe ich zur Seite und bestreiche die Torte leicht damit, bevor sie mit Pinoli bestreut wird. So halten sie besser!

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3. Das Auslegen einer Form funktioniert so am besten: Man formt das Teigstückchen in etwa so, wie die Form ist. Also rund in diesem Fall. Dann die Arbeitsfläche und das Nudelholz bemehlen. Auf die richtige Grösse ausrollen. Zum in die Form transferieren– ganz wichtig- das Nudelholz auf den ausgerollten Teig legen und die Teigplatte darauf rollen. So reisst der Teig nicht und man kann ihn gut in die Form befördern.

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Die Torta della Nonna ist eine Spezialität aus der Toskana und Ligurien. Ich habe sie ‘lieben gelernt’, als wir als Teenager ab und zu ins Café Segafredo gingen. Das war ziemlich cool. Zumindest damals!

Das Segafredo gibt’s heute noch, ist seit jeher am Graben in Wien und hat noch immer das sehr spezielle schwarz-rote Interieur. Für mich war es der Inbegriff von Bella Italia.

Ich träumte damals romantisch von Italien, von Italienern, von italienischer Mode,von italienischem Essen, von Sonne, Vespa-Fahren. Eros Ramazotti begleitete mich auf Schritt und Tritt in meinem Walkman (!)… Sogar zur Mathe-Nachhilfe.


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